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Sport
GrenzEcho
Mittwoch, 22. März 2017
Wie berichtet, war das Ergeb-
nis der Rallye Mexiko zu-
nächst nur unter Vorbehalt ge-
nehmigt worden. In der Tat
hatten die technischen Kom-
missare vor Ort eine eventuel-
le Abweichung des Getriebes
des Ford Fiesta RS WRC des
zweitplatzierten Franzosen Sé-
astien Ogier vom Homologati-
onsblatt bemängelt. Strittig
schien in deren Augen das Ge-
wicht dieses Bauteils zu sein.
Nun, die in der Folge ange-
ordnete
Nachuntersuchung
durch den Automobil-Weltver-
band FIA hat jetzt ergeben,
dass kein Verstoß vorliegt. Das
Getriebe gilt als konform. Sé-
bastien Ogier behält somit sei-
nen zweiten Platz von Mexiko,
hinter Sieger Kris Meeke (Cit-
roën) und vor dem St.Vither
Thierry Neuville (Hyundai) auf
Rang drei: Der Titelverteidiger
führt die Rallye-WM nach drei
Läufen an. (hs)
Rallye-WM
Ergebnis von
Mexiko wurde
offiziell bestätigt
Die DTM hat einen neuen
Chef: Der ehemalige Formel-
1-Star Gerhard Berger (57) tritt
an der Spitze der erfolgreichen
Tourenwagen-Serie nach über
30 Jahren die Nachfolge von
Gründer Hans-Werner Auf-
recht an. „Ich habe meine
Rennsportkarriere im Touren-
wagen begonnen und habe
die DTM immer mit großem
Interesse verfolgt“, so der Ös-
terreicher. Er trägt offiziell den
Titel 1. Vorsitzender der Verei-
nigung ITR (Internationale
Tourenwagen Rennen), die als
Dachorganisation der DTM
fungiert.
Gerhard
Berger
möchte dieses Championat
mit neuen Partnerschaften
und Herstellern vorantreiben.
Er wünscht sich zudem „spek-
takuläre Rennfahrzeuge, die
auch den Fahrern Respekt ein-
flößen und ein Format, das
Sport und Unterhaltung glei-
chermaßen bietet.“
Für DTM-Gründer Hans-
Werner Aufrecht (78) war eige-
nen Angaben zufolge „jetzt
nach drei Jahrzehnten der
Zeitpunkt gekommen, diese
einzigartige
Rennserie
zu
übergeben“. (sid)
Motorsport
Gerhard Berger
neuer Chef
der DTM
Handball: Omeyer und
Narcisse treten zurück
Die beiden französischen Aus-
nahme-Handballer
Thierry
Omeyer (40) und Daniel Nar-
cisse (37) haben ihren Rück-
tritt aus der Nationalmann-
schaft angekündigt. Nach zwei
Länderspielen im Mai gegen
Norwegen ist für den Torhüter
und den Rückraumspieler auf
internationaler Ebene Schluss.
Dies kündigten die beiden
ehemaligen
Welthandballer
auf einer Pressekonferenz am
Dienstag in Paris an. „Wenn es
einen perfekten Moment für
diesen Entschluss gibt, dann
jetzt nach dem WM-Triumph
im Januar im eigenen Land“,
sagte Omeyer: „Es ist Zeit auf-
zuhören, denn ich habe alle
meine Ziele mit der National-
mannschaft erreicht.“ Narcisse
meinte: „Es war eine sehr
schwere Entscheidung.“ (sid)
KURZ NOT I ERT
Reif fürs Museum fühlt sich
„Es waren schöne und geile 13
Jahre“, erklärte Poldi in seiner
einzigartigen kölschen Art,
herzlich und bodenständig.
Podolski freut sich auf seinen
großen Abschiedsabend am
Mittwoch (20.45 Uhr/ARD) im
Dortmunder Stadion. Zumal
er in seinem 130. Länderspiel
zum ersten Mal die National-
elf gegen England mit der
schwarz-rot-goldenen
Kapi-
tänsbinde am linken Oberarm
auf den Rasen führen darf. Mit
diesem
besonderen
Ab-
schiedspräsent
überraschte
ihn Joachim Löw bei der ge-
meinsamen Pressekonferenz.
„Sensationell.
Mehr
geht
nicht, als im letzten Spiel als
Kapitän aufzulaufen“, antwor-
tete Podolski mit leuchtenden
Augen.
Gegen England schließt
sich der Kreis, der am
6. Juni 2004 in
Kaiserslautern begann.
Mehr Wehmut verbreitete
beim gemeinsamen Muse-
umsauftritt der Bundestrai-
ner. „Es wird ein schöner Mo-
ment, aber für mich auch ein
trauriger Moment“, sagte Löw
mit dem Blick auf das Poldi-Fi-
nale: „Lukas und ich sind ei-
nen langen Weg zusammen
gegangen, über viele Hürden
hinweg.“ Löw bemühte Super-
lative, sportliche und mensch-
liche.
„Er war einer der größten
Spieler, die Deutschland her-
vorgebracht hatte“, sagte er
über den Angreifer, der 48
Länderspieltore erzielt hat.
Aber Podolskis Wirkungskreis
reichte über das Spielfeld hin-
aus, wie Löw betonte: „Dem
Lukas fliegen überall die Her-
zen zu. Er hat Empathie und
Respekt für die Menschen. So
ein Mensch wie der Lukas wird
uns fehlen.“ Podolski habe mit
seiner lockeren Art und sei-
nen Sprüchen auch ihm „aus
der Patsche geholfen“, erinner-
te Löw in Anspielung auf sei-
nen Griff in die Hose während
eines EM-Spiels 2016. Die TV-
Bilder des Fehlgriffs hatten für
helle Aufregung gesorgt, bis
Podolski mit einem frechen
„Eier“-Spruch die Situation
entkrampfte.
Gegen England schließt sich
der Kreis, der für Podolski am
6. Juni 2004 in Kaiserslautern
mit einer Einwechselung beim
0:2 gegen Ungarn begann. „Es
gibt nicht den einen Moment
in der 13 Jahren“, sagte Podol-
ski, auch wenn der WM-Tri-
umph 2014 in Brasilien die
sportliche Krönung darstellte.
„Highlight war die Heim-WM“,
sagte Poldi, einer der jungen
Helden des deutschen Som-
mermärchens 2006. Im kom-
menden Sommer wird er sich
nach den Auslandsstationen
in England (FC Arsenal), Italien
(Inter Mailand) und der Türkei
(Galatasaray Istanbul) in Japan
beim J-League-Club Vissel Ko-
be noch in ein neues, exoti-
sches Fußball-Abenteuer stür-
zen.
Zum geliebten DFB-Team
würde er gerne irgendwann
als Praktikant zurückkehren,
auch wenn sich der zweifache
Vater seine mögliche Zukunft
im Fußball nach der Spieler-
laufbahn eher als Trainer im
Jugendbereich
vorstellen
könnte. Das aber ist Zukunfts-
musik. Erst kommt der Ab-
schiedsabend
mit
seinem
Lieblingsteam, den er in vol-
len Zügen genießen möchte.
Der Vorspann lief schon 30
Stunden vor dem Anpfiff vor
Podolskis geistigem Auge ab:
„Dann kommt der Moment,
wo man denkt, das war’s jetzt,
wenn man in die Kabine
kommt, das Trikot und die
Schuhe sieht und wenn der
Schiedsrichter anpfeift - und
dann geht es los.“ Das emotio-
nale Poldi-Finale! (dpa)
Lukas Podolski noch nicht.
„Ich habe noch ein paar
Jahre Vereinsfußball vor
mir“, sagte der 31 Jahre al-
te Weltmeister am Diens-
tag in Dortmund, als er im
deutschen Fußballmuse-
um auf seine bewegte Kar-
riere als DFB-Spieler zu-
rückblickte.
„Schöne und geile 13 Jahre“
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Fußball:
Als Kapitän darf Lukas Podolski gegen England in den DFB-Ruhestand wechseln
Lukas Podolski verabschiedet sich mit seinem 130. Länderspiel aus der Nationalmann-
schaft. Er darf gegen England als Kapitän auflaufen.
Foto: afp
Der frühere Dopingsünder
Alejandro Valverde (rechts)
vom Radsportteam Movis-
tar hat bei der 97. Kataloni-
en-Rundfahrt die Führung
übernommen. Der spani-
sche Routinier setzte sich
mit seiner Mannschaft auf
der 2. Etappe in Banyols im
Zeitfahren nach 41,3 km mit
zwei Sekunden Vorsprung
vor dem Team BMC Racing
durch. Zunächst hatte Val-
verdes Teamkollege José
Joaquin Rojas (links) das
Weiße Trikot des Gesamt-
führenden
bekommen,
wurde nach Rennende al-
lerdings mit einer Drei-Mi-
nuten-Strafe belegt, weil er
auf der Strecke Nelson Oli-
veira und Andrei Amador
angeschoben hatte. „Das
ist während des Rennens
verboten“, sagte Ernesto
Maggioni vomWeltverband
UCI. BMC und Trek-Sagfre-
do hatten zuvor Protest ein-
gelegt.
(sid/Foto:afp)
Katalonien: Alejandro Valverde übernimmt Führung
Der deutsche Fußball-Welt-
meister Bastian Schweinstei-
ger hat einen Schlussstrich
unter das unbefriedigende Ka-
pitel Manchester United gezo-
gen und sucht im Herbst sei-
ner Karriere noch einmal sein
fußballerisches Glück in der
nordamerikanische
Major
League Soccer (MLS) bei Chica-
go Fire. „Ich bin traurig, dass
ich so viele Freunde bei Man-
chester United verlasse. Aber
jetzt ist die richtige Zeit für
mich, ein neues Kapitel in Chi-
cago zu beginnen“, sagte
Schweinsteiger auf der Uni-
ted-Homepage.
Joachim Löw begrüßte den
Schritt seines „emotionalen
Leaders“: „Das ist für ihn eine
gute Entscheidung und noch
einmal eine neue Herausfor-
derung.“ Dass sich Schweins-
teiger beim englischen Re-
kordmeister letztlich nicht
durchsetzen konnte, bedauer-
te der Bundestrainer: „Er hat
wohl das Gefühl gehabt, das
ManU ohne ihn plant. Es ist
schade, dass es für ihn so bei
Manchester endet. Er hätte der
Mannschaft in der aktuellen
Situation sicher helfen kön-
nen.“ Der frühere DFB-Kapitän
Schweinsteiger hat nun aber
in seiner künftigen Umge-
bung noch einiges vor: „Ich
habe während meiner gesam-
ten Karriere nach Möglichkei-
ten gesucht, positiven Einfluss
zu nehmen und etwas Großes
aufzubauen. Mein Wechsel zu
Chicago Fire ist nichts ande-
res“, so der 32-Jährige, der
schon in der kommenden Wo-
che am Ufer des Michigansees
seine Arbeit aufnehmen soll.
Sein Debüt für Chicago könnte
er bereits am 1. April in Heim-
spiel gegen Montreal Impact
geben. (sid)
Schweinsteiger wechselt
in die USA zu Chicago
Fußball:
Arbeitsbeginn kommende Woche
Investor mit Interesse an
Bundesliga-Klubs
Die Beziehungen zwischen
China und dem deutschen
Fußball intensivieren sich an-
geblich zunehmend. Wie das
Wirtschaftsmagazin Capital in
seiner April-Ausgabe berich-
tet, hat der chinesische Fi-
nanzinvestor Fosun bei gleich
sechs Bundesliga-Vereinen In-
teresse an einem Einstieg be-
kundet. Demnach sollen seit
2015 Gespräche mit Vertretern
von Werder Bremen, Borussia
Dortmund, Hertha BSC, Bo-
russia
Mönchengladbach,
dem Hamburger SV sowie VfL
Wolfsburg geführt worden
sein.
Vardy erhielt
Morddrohungen
Die Entlassung von Claudio
Ranieri beim englischen Fuß-
ball-Meister Leicester City hat-
te für Stürmerstar Jamie Vardy
verheerende Folgen. Weil der
30-Jährige von Fans als Mit-
verantwortlicher für die Frei-
stellung des Teammanagers
ausgemacht worden war, er-
hielten er und seine Familie
Morddrohungen. „Fußballfans
mögen mich offensichtlich
nicht, aber damit komme ich
klar“, sagte der Angreifer einen
Tag vor dem Länderspiel zwi-
schen Deutschland und Eng-
land: „Aber wenn diese Leute
deiner Gattin und den Kin-
dern auflauern, ist es eine an-
dere Sache.“
L.A. bekräftigt: Olympische
Spiele nur 2024
Das Internationale Olympi-
sche Komitee (IOC) stößt bei
seinen Plänen für eine mögli-
chen Doppelvergabe der Som-
merspiele 2024 und 2028 wei-
ter auf Widerstand der beiden
übriggebliebenen
Bewerber
Los Angeles und Paris. Nach-
dem Paris logistische Gründe
für eine auf 2024 beschränkte
Bewerbung angeführt hatte,
betonte nun L.A.-Bürgermeis-
ter Eric Garcetti erneut, dass
seine Stadt kein Interesse an
einer Ausrichtung der Spiele
in 2028 hat. „Wir treten für
2024 an. Punkt“, sagte Garcetti
dem Branchendienst inside-
thegames.com:„Ich fände es
toll, meine Freunde in Paris
2028 zu besuchen. Wir haben
nie über etwas anderes nach-
gedacht.“ (dpa/sid)
KURZ NOT I ERT