Persoverzicht mei 2021

24 24 S PORT GrenzEcho Donnerstag, 27. Mai 2021 Sämtliche 592 Corona-Tests bei den Radprofis und weite- ren Team-Mitgliedern beim Giro d'Italia sind negativ aus- gefallen. Das teilte der Welt- verband UCI am Dienstag, am Ruhetag der renommierten Radrundfahrt, mit. Die PCR- Tests seien am Montag in Übereinstimmung mit dem Gesundheitsprotokoll vorge- nommen worden. Auch am ersten Ruhetag vor einer Woche hatte es keine po- sitiven Fälle gegeben. (sid/jph) Giro d'Italia Alle 592 Coronatests am Ruhetag negativ Nach dem Seilbahnunglück am Lago Maggiore hat die Rennleitung des Giro d'Italia aus Respekt vor den 14 Todes- opfern die Streckenführung geändert. Die drittletzte Etap- pe am Freitag wird nun nicht mehr wie zunächst geplant über die Spitze des Mottarone- Bergs führen, wo die Gondel am Sonntag abgestürzt war. Das teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Das Teilstück wird um zehn Kilometer gekürzt und damit über 166 Kilometer von Abbia- tegrasso nach Alpe di Mera führen. Der Abschnitt am Monte Mottarone wird durch den weit weniger anspruchs- vollen Anstieg Alpe Agogna ersetzt. Der italienische Ver- kehrsminister Enrico Giovan- nini hatte nach dem Unglück die Änderung der Etappe ge- fordert. (sid/jph) Seilbahnunglück Etappenverlauf am Freitag verändert V ON J ÜRGEN H ECK Der Unfall, der stark an Evene- poels folgenschweren Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt im August 2020 erinnerte, ließ den Atem stocken. Der 21-Jäh- rige, der kurz zuvor wieder zum Hauptfeld aufgeschlos- sen hatte, wirkte etwas be- nommen, als er sich an der ge- genüberliegenden Straßensei- te anlehnte. Doch nach medizinischer Verpflegung (Verband am lin- ken Handgelenk) setzte Evene- poel die Abfahrt und damit das Rennen fort. Flankiert von seinen Mannschaftsgefährten Iljo Keisse und Mikkel Honoré (DK) erreichte der Flame das Ziel mit einem Rückstand von 36:28 Minuten. Wegen Schmerzen im Ellenbogen be- gab sich Evenepoel zwecks weiterer Untersuchungen in ein Krankenhaus.Simon Yates mit starkem Antritt Starke Leistung von Simon Yates Rein sportlich war diese 17. Etappe von einem ersten Zei- chen von Schwäche bei Ge- samtspitzenreiter Egan Bernal (Ineos-Grenadiers) gekenn- zeichnet. Der Kolumbianer verteidigte zwar das Rosa Tri- kot, verlor aber 53 Sekunden auf den Tagesdritten Simon Yates (GB/BikeExchange). Den- noch dürfte Bernal froh sein, mit einem blauen Auge da- vongekommen zu sein, zumal er auf der anderen Seite fast schon paradoxerweise seinen Vorsprung gegenüber Alexan- der Vlasov (Rus/Astana-Pre- mier Tech), Hugh Carthy (GB/ EF Education-Nippo) und Ro- main Bardet (F/DSM) vergrö- ßerte. Der größte Verlierer des Tages war jedoch Giulio Cicco- ne (I/Trek-Segafredo), der zu- nächst in einer Abfahrt stürzte und dann am letzten Anstieg fast acht Minuten kassierte. Im Ziel zeigte sich Egan Ber- nal denn auch zuzfrieden, den Schaden in Grenzen gehalten zu haben: „Das war ein sehr anstrengender Tag. Ich bin sehr froh, dass ich nur drei Se- kunden auf den Gesamtzwei- ten Damiano Caruso verloren habe. Ich habe versucht, Si- mon Yates zu folgen, aber er war heute einfach stärker als ich. Ich muss mit ihnen nur nach Mailand fahren, dann ge- winne ich den Giro.“ Längste Etappe am Donnerstag Tagessieger Dan Martin war nach 193 Kilometern von Ca- nazei hinauf zur Bergankunft Sega di Ala der letzte übrigge- bliebene Angreifer des Tages. Der routinierte Ire siegte mit 13 Sekunden Vorsprung auf Joao Almeida (Por/Deceu- ninck-Quick Step) Bei erheblich besseren Wet- terbedingungen als noch am Montag dauerte es am Mitt- woch ein wenig, ehe sich end- gültig eine größere Flucht- gruppe bilden konnte. Belgi- sche Protagonisten des Tages waren Landesmeister Dries De Bondt (Alpecin-Fenix), Quin- ten Hermans (Intermarché- Wanty-Gobert) und Pieter Ser- ry (Deceuninck-Quick Step), die allerdings nicht in den Kampf um den Etappensieg eingreifen konnten. Die 18. und längste Etappe dieser Rundfahrt führt das Pe- loton am Donnerstag über 231 Kilometer von Rovereto nach Stradella. Am Ende schlägt wieder die Stunde der Sprin- ter, denn das Teilstück ist überwiegend flach, allerdings muss 22,4 Kilometer vor dem Ziel noch ein kurzer Anstieg der vierten Kategorie bewäl- tigt werden. Ergebnisse 17. Etappe: Canazei-Sega di Ala (193 km): 1. Dan Martin (Ir- land/Israel Start-Up Nation) 4:54:38 Stunden, 2. Joao Al- meida (Portugal/Deceuninck- Quick-Step) 0:13 Minuten zu- rück, 3. Simon Yates (Großbri- tannien/BikeExchange) 0:30, 4. Diego Ulissi (Italien/UAE Team Emirates) 1:20, 5. Damia- no Caruso (Italien/Bahrain Victorious) gleiche Zeit, 6. Da- niel Felipe Martinez (Kolum- bien/Ineos) 1:23, 7. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) gleiche Zeit, 8. Antonio Pedrero (Spa- nien/Movistar) 1:38, 9. Pello Bilbao (Spanien/Bahrain Vic- torious) 1:43, 10. George Ben- nett (Australien/Jumbo-Vis- ma) 2:21 Gesamtwertung nach 17 von 21 Etappen: 1. Bernal 71:32:05 Stunden, 2. Caruso 2:21 Minu- ten zurück, 3. Yates 3:23, 4. Alexander Vlasov (Russland/ Astana) 6:03, 5. Hugh Carthy (Großbritannien/EF Educati- on-Nippo) 6:09, 6. Romain Bardet (Frankreich/DSM) 6:31, 7. Martinez 7:17, 8. Almeida 8:45, 9. Tobias Foss (Norwe- gen/Jumbo-Visma) 9:18, 10. Giulio Ciccone (Italien/ Trek- Segafredo) 11:06 Radsport: Spitzenreiter Egan Bernal schwächelt erstmals bei der 17. Etappe des 104. Giro d’Italia Der Sieg von Daniel Mar- tin (Irl/Israel Start-Up Na- tion) auf dem Sega di Ala bei der 17. Etappe des Giro d’Italia wäre beinahe zur Nebensache gewor- den. Auf der Abfahrt vom Passo San Valentino stürz- te Remco Evenepoel (De- ceuninck-Quick Step) spek- takulär auf die Leitplanke, konnte das Rennen aber fortsetzen. An Bord eines Mannschaftsfahrzeugs ging es für Remco Evenepoel nach dem Erreichen des Ziels Richtung Krankenhaus, wo sein verletzter Ellenbogen untersucht werden sollte. Foto: belga Remco Evenepoel stürzt spektakulär Daniel Martinez (rechts) feuerte seinen Landsmann Egan Bernal in der Schlussphase an. Foto: belga Das Grenz-Echo sucht für die kommende Saison freie Mitarbeiter für seine Sport- redaktion. Gesucht werden Mitarbeiter, die vor allem am Wochen- ende bei Sportveranstaltun- gen eingesetzt werden kön- nen, und dies für die unter- schiedlichsten Disziplinen. Voraussetzungen: gute All- gemeinbildung, Flexibilität, guter Umgang mit der deut- schen Sprache, mobil und motiviert. Bewerbungen mit Lebens- lauf an: Grenz-Echo, Sport- redaktion, Marktplatz 8, 4700 Eupen oder an sport@grenzecho.be . IN E IGENER SACHE Freie Mitarbeiter gesucht Victor Campenaerts (Qhubeka Assos), am Sonntag noch Etap- pensieger, trat am Mittwoch nicht mehr zur 18. Etappe des Giro an. Der Stundenweltrekordler wurde von einer Knieverlet- zung geplagt, die sich am Montag erstmals bemerkbar machte und beim Ruhetag am Dienstag nicht ausreichend behandelt werden konnte. „Ich mag es eigentlich nicht aufzugeben, aber leider ist es die richtige Entscheidung“, so der enttäuschte 29-Jährige. (jph) Giro d’Italia Campenaerts nicht mehr dabei Im Handballweltverband IHF ist Schiedsrichterchef Ramon Gallego aus Spanien nach Mei- nungsverschiedenheiten mit dem ägyptischen Präsidenten Hassan Moustafa von seinem Amt zurückgetreten. Einen entsprechenden Be- richt der „Handballwoche“ be- stätigte eine IHF-Sprecherin am Mittwoch und bedauerte Gallegos Entscheidung. Sei- nen Rückzug hatte der Spanier verkündet, nachdem ihm die Akkreditierung für das olym- pischen Handball-Turnier in Tokio entzogen worden war. „Die Gründe für meinen Rücktritt sind meine ernsthaf- ten Meinungsverschiedenhei- ten mit dem IHF-Präsidenten aufgrund seiner Einmischung in die Nominierungen der Schiedsrichter“, schrieb der 64-jährige Gallego in einer E- Mail an die „Handballwoche“. Moustafa bezweifelt die Un- parteilichkeit von Schiedsrich- tern, wenn diese aus derselben kontinentalen Region kom- men wie eine der Mannschaf- ten in der jeweiligen Partie. Spielt beispielsweise Schwe- den, soll kein dänischer Refe- ree pfeifen, in einer Partie mit Kroatien soll es keinen Unpar- teiischen aus Nord-Mazedo- nien oder anderen Balkanstaa- ten geben. Zudem will der Ägypter im Gegensatz zu Gal- lego nur ein Schiedsrichterge- spann pro Land zulassen. „Ich denke, dass die besten Schiedsrichter für die wichtig- sten Turniere nominiert wer- den müssen, unabhängig von Geschlecht oder Nationalität, egal wie viele Gespanne aus einem Land kommen, unab- hängig von der Sprache der Teams und Schiedsrichter“, forderte Gallego. (dpa/jph) Handball: Streit mit IHF-Präsident Schiedsrichterchef Gallego tritt zurück Die am Wochenende zu Ende gegangene Schwimm-Europa- meisterschaft in Budapest war aus belgischer Sicht alles an- dere als ein Erfolg. Zwei neue Landesrekorde, eine persönliche Bestleistung, kein neuer Qualifikant für To- kio und zwei Staffeln, die bei den Olympischen Spielen zum Zuschauen verurteilt sind: Im belgischen Schwimmsport ge- hören die Zeiten von Fred De- brughgraeve (Goldmedeaille 1996 in Atlanta) oder Ingrid Lempereur (Bronze 1984 in Los Angeles) endgültig der Vergangenheit an. Sollte der Schwimmsport- weltverband FINA nicht noch kurzfristig Wild Cards für To- kio verteilen, dann wird die belgische Schwimmdelegation bei den Spielen lediglich aus Louis Croenen und der in Budapest pausierenden Fanny Lecluyse bestehen. Ein Um- stand, der beim Landeverband und den beiden Flügeln die Alarmglocken schrillen lässt. Warnungen seien in den Wind geschlagen worden, ur- teilen Fachleute. Doch diesen Schuh wollen sich die Lei- stungssportverantwortlichen nicht anziehen. „Wir sind mit einer positiven Einstellung nach Budapest gefahren", sag- te beispielsweise Ronald Claes vom frankophonen Verband. „Alle hatten hart gearbeitet. Wir sind besser als das, was unsere Ergebnisse zeigen. Es ist eine große Enttäuschung", bestätigt der flämische Chef- trainer Ronald Gaastra, den das Ausscheiden der beiden Männer-Staffeln über 4 x 100 m und 4 x 200 m Freistil, die vor der EM noch qualifiziert waren, sehr getroffen hat. „Ich dachte, die Zeiten, die sie 2019 erreicht haben, würden aus- reichen. Ich habe diese Elimi- nierungen nicht kommen se- hen...“ Besonders enttäuschend verlief die EM für Freistil- schwimmerin Valentine Du- mont. Rückblickend war es wohl ein Fehler, dass sie, nach- dem sie über 200 Meter die Olympianorm verpasst hatte, zweimal für die Staffel auf den Startblock kletterte. Unter dem Strich fehlte ihr dann am EM-Abschlusstat die Kraft, um sich auf ihrer Paradedisziplin, den 400 Metern, auszuzeich- nen und für Tokio zu qualifi- zieren. (jph) Schwimmen: Ernüchternde Bilanz nach der EM in Budapest Valentine Dumont Foto: belga Kein neuer Deburghgraeve in Sicht

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