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24

Sport

GrenzEcho

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Der FC Bayern bleibt die

Macht im deutschen Fußball.

Mit einer meisterlichen Vor-

stellung

entzauberten

die

Münchner Stars den Senk-

rechtstarter RB Leipzig im Jah-

res-Endspiel mit 3:0 (3:0) und

können Weihnachten an der

Tabellenspitze genießen. Der

Rekordmeister spielte mit ei-

nem Doppelschlag der Spanier

Thiago (17. Minute) und Xabi

Alonso (25.) schon vor der Ro-

ten Karte für den Leipziger

Emil Forsberg (30.) nach ei-

nem groben Foulspiel an Phil-

ipp Lahm seine größere Klasse

aus. In Überzahl legte in dem

früh entschiedenen Bundesli-

ga-Topspiel am Mittwoch vor

75.000 Zuschauern in der

Münchner Arena Robert Le-

wandowski per Foulelfmeter

(45.) noch nach.

„Deutscher Meister wird nur

der FCB“ sangen die Münch-

ner Fans schon 20 Minuten

vor Schluss der einseitigen

Partie. Die Bayern gehen nach

der besten Saisonleistung mit

39 Punkten in die Winterpau-

se, die am 20. Januar mit ei-

nem Gastspiel in Freiburg en-

det. „Wir waren sehr aggressiv

und hatten sofort das Spiel

unter Kontrolle“, sagte Bay-

erns hochzufriedener Trainer

Carlo Ancelotti im TV-Sender

Sky. Die erste Hälfte sei seiner

Vorstellung vom perfekten

Fußball sehr nahe gekommen.

„Dieses Spiel gibt uns Selbst-

vertrauen für die Zukunft.“

Trotz der zweiten Saisonnie-

derlage können auch die Leip-

ziger stolz sein auf ihr erstes

Halbjahr in der Bundesliga.

Mit 36 Zählern starten die

Sachsen als Zweite und mit ei-

nem schönen Vorsprung auf

die Verfolger als Champions-

League-Aspirant in die zweite

Hälfte. „Wir waren nicht ganz

bereit, alles auf den Platz zu le-

gen. Die Münchner waren ein-

fach besser“, sagte Leipzigs

Yussuf Poulsen. Spitzenspiele

halten oft nicht, was sie ver-

sprechen. Das war bei dieser

Premiere aber absolut nicht

der Fall. Von der ersten Minute

an sahen die Zuschauer bei

Temperaturen um die null

Grad eine Auseinanderset-

zung von hoher Intensität und

vor allem eine Demonstration

der Klasse und eine Ausnah-

mestellung der Münchner.

Der „Schlüssel“ zum Erfolg

sei eine ausgewogene Balance

zwischen Offensive und De-

fensive, hatte Ancelotti er-

klärt. Entsprechend richtete er

seine Aufstellung aus, in der er

auf Arjen Robben und Doug-

las Costa als schnelle Außen

neben Torjäger Lewandowski

sowie einem kompakten Mit-

telfeld um Routinier Alonso

vertraute. Franck Ribéry und

Thomas Müller mussten im

4-2-3-1-System auf der Ersatz-

bank schmoren. Ancelotti

setzte auf seinen Spielmacher

Thiago - der auch prompt als

Torschütze und Vorbereiter

glänzte. Die Leipziger setzten

zwar den ersten torgefährli-

chen Akzent, als Poulsen nur

knapp an einer Hereingabe

von Timo Werner vorbei

rutschte (4.), doch ansonsten

konnten sie ihr Tempo-Pres-

sing nicht entfalten.

Taktisch hervorragend ein-

gestellt und unglaublich kon-

zentriert und fokussiert, gin-

gen die personellen Entschei-

dungen Ancelottis voll auf.

Nach einer Hochgeschwindig-

keitskombination über Rob-

ben und Lahm traf Lewandow-

ski nach Lahm-Pass nur den

Pfosten, Thiago staubte in bes-

ter Müller-Manier zum 3800.

Bundesliga-Tor des FC Bayern

ab. Defensiv war der Aufstei-

ger dem Rekordmeister nicht

gewachsen, offensiv kamen

die Gäste nicht zur Geltung.

Spätestens als Forsberg nach

einem üblen Tritt gegen Lahm

Rot sah (30.), war die Partie

entschieden und büßte ein

wenig von ihrem anfängli-

chen Reiz ein. (dpa)

FCB überwintert als Nummer eins

Das Spitzenspiel zwischen

dem Rekordmeister und

dem Aufsteiger ist früh

entschieden. Eine Stunde

muss RB Leipzig in Unter-

zahl spielen, doch schon

vorher demonstrieren die

Bayern ihre Ausnahmestel-

lung.

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Fußball - Bundesliga:

RB Leipzig bei 0:3 gegen Rekordmeister FC Bayern München chancenlos

Bayern München

RB Leipzig

3:0

Die Münchener spielten mit einem Doppelschlag der Spanier Thiago und Xabi Alonso schon vor der Roten Karte für den

Leipziger Emil Forsberg (30.) nach einem groben Foulspiel an Philipp Lahm ihre größere Klasse aus.

Foto: afp

Nach unruhigen Zeiten und

der Trennung von Cheftrainer

André Schubert setzt Borussia

Mönchengladbach auf Stabili-

tät und Besonnenheit. „Jetzt

gilt es, einen Trainer zu fin-

den, der uns wieder ein Stück

weit Stabilität zurückbringt

und den Jungs Impulse geben

kann. Und der mit uns den

Weg weitergeht, mit jungen

Spielern zu arbeiten und et-

was aufzubauen“, sagte Sport-

direktor Max Eberl. Bei der Su-

che nach einem Nachfolger

steht Dieter Hecking offen-

sichtlich hoch im Kurs. Nach

übereinstimmenden Medien-

berichten ist die Verpflichtung

bereits perfekt. Hecking soll

einen Vertrag bis 2019 erhal-

ten. Die Borussia bestätigte

das gestern nicht. Der ehema-

lige Trainer des VfL Wolfsburg

ist seit 17. Oktober auf dem

Markt und könnte mit seiner

ruhigen Art und seiner Erfah-

rung ein geeigneter Kandidat

sein. Dazu wollte sich Eberl al-

lerdings nicht äußern. Die

Nachfolge soll aber schnell ge-

regelt werden.

Die Trennung von Schubert

war unumgänglich und stand

bereits am Dienstagabend

nach dem 1:2 gegen den VfL

Wolfsburg fest. Am Ende hätte

dem Chefcoach auch kein Sieg

mehr geholfen. Nach nur 15

Monaten und einer bemer-

kenswerten Talfahrt in den

letzten Wochen wurde der 45-

Jährige von seinen Aufgaben

freigestellt. „Wir haben in den

letzten Tagen viele Gespräche

geführt und unsere sportliche

Entwicklung analysiert und

diskutiert und sind gemein-

sam mit André zu dem Ergeb-

nis gekommen, dass es für

beide Seiten besser ist, unsere

Zusammenarbeit jetzt zu be-

enden“, teilte Eberl zunächst

in einer schriftlichen Erklä-

rung amMittwoch mit.

Später zeigte auch Schubert

selbst in einer emotionalen

Video-Botschaft Verständnis

für seinen Rauswurf. „Man

merkt, dass die Jungs einen

Rucksack mit sich tragen. Des-

wegen sind wir der Überzeu-

gung, dass der Mannschaft ein

Neustart hilft“, sagte der

Coach. Zwar habe er mit der

Mannschaft tolle „Fußballfes-

te“ vor allem in der Champi-

ons League erlebt. Zuletzt aber

sei das Team in eine schwere

Phase geraten. „All das hat da-

zu geführt, dass das Vertrauen

weniger wurde, und irgend-

wann hat uns dieser erfri-

schende Fußball verlassen“,

sagte Schubert.

Hecking hätte als möglicher

Nachfolger Bezug zum Club.

Zu Beginn seiner aktiven Kar-

riere trug der Offensivspieler

in der Saison 1984/85 schon

einmal das Borussen-Trikot.

Als junger Spieler absolvierte

der Offensivspieler allerdings

unter Trainer Jupp Heynckes

nur sechs Spiele. Damals

schon an Bord: Ewald Lienen,

Michael Frontzeck und Bernd

Krauss - allesamt spätere Bo-

russen-Trainer. Ob der ehema-

lige belgische Nationaltrainer

Marc Wilmots, dessen Name

auch gehandelt wird, ein ge-

eigneter Kandidat ist, bleibt

fraglich.

Die Trennung von Schubert,

der im September noch sei-

nen Vertrag bis 2019 verlän-

gert hatte, zeichnete sich seit

Wochen ab. Spätestens nach

den desaströsen Leistungen in

der Bundesliga beim 1:4 in

Dortmund und kurz darauf in

der Champions League beim

0:4 in Barcelona ging der

Trend nach unten. Mit nur 16

Zählern aus 16 Spielen steckt

die Mannschaft mittlerweile

im Abstiegskampf.

„Jeder sieht, wie wir Fußball

spielen. Jetzt gilt es, Stabilität

in die Mannschaft zu bekom-

men“, hatte Eberl bereits un-

mittelbar nach dem Wolfs-

burg-Spiel gesagt. Schubert,

der am 21. September 2015 als

Nachfolger von Lucien Favre

angetreten war, wusste be-

reits, dass die Partie gegen

Wolfsburg seine letzte als Bo-

russen-Coach war. „Es tut mir

persönlich sehr leid, auch für

die Fans. Ich bin enttäuscht“,

sagte er schon am Dienstag-

abend mit Tränen in den Au-

gen.

Seine Bilanz ist so schlecht

nicht: In 45 Bundesligaspielen

gewann die Mannschaft 21

Mal mit dem Coach, der im

Vorjahr eine bemerkenswerte

Aufholjagd nach fünf Start-

Niederlagen schaffte und die

Mannschaft am Ende noch in

die Champions League führte.

In der laufenden Saison ging

der Trend trotz des Verbleibs

im internationalen Wettbe-

werb und im DFB-Pokal all-

mählich deutlich nach unten,

am Ende erreichte der Trainer

sein Team nicht mehr.

Bei den Fans hatte der bis-

weilen dünnhäutig auf Kritik

reagierende Coach von Beginn

an nicht den besten Stand, zu-

letzt sogar einen ganz schlech-

ten. Schon vor der Partie ge-

gen Wolfsburg wurde der Trai-

ner ausgepfiffen. „Warum das

so war, muss man vielleicht

mal im Nachgang klären. Ich

kann es nicht beurteilen“, sag-

te Eberl. (dpa)

Gladbach sucht nach

Schubert-Trennung Stabilität

Trainerentlassung:

Kommt jetzt Dieter Hecking zur Borussia?

Die Trennung von André Schubert, der im September noch seinen Vertrag bis 2019 ver-

längert hatte, zeichnete sich seit Wochen ab.

Foto: dpa

Für Bayer Leverkusen und den

nicht unumstrittenen Trainer

Roger Schmidt endet das Fuß-

balljahr 2016 halbwegs ver-

söhnlich. Nach dem 1:1 (1:1) im

rheinischen Derby beim 1. FC

Köln hinkt der Champions-

League-Achtelfinalist den eige-

nen Ansprüchen zwar weiter

hinterher, kann den nächsten

Aufgaben aber wieder etwas

gelassener

entgegenblicken.

Zwar hatte Kölns Top-Torjäger

Anthony Modeste (21. Minute)

die Hausherren vor 50.000

Zuschauern mit einem se-

henswerten Traum-Tor in Füh-

rung geschossen und die Hoff-

nungen auf den erst zweiten

Kölner Sieg im zwölften Heim-

spiel über den ungeliebten Ri-

valen genährt. Doch der Brasi-

lianer Wendell (44.) traf noch

vor der Pause zum Ausgleich.

(dpa)

Bundesliga

Unentschieden

im Rhein-Derby

Die Handball-Nationalmann-

schaft bestreitet heute in

Nordholland um 20 Uhr ein

Testspiel

gegen

Südkorea.

Während die beiden Eupener

Brüder Damian und Bartosz

Kedziora in der Ortschaft

Koog aan de Zaan verhindert

sind, ist das Nachwuchstalent

Youri Denert aus Eupen wie-

der mit von der Partie. Er sagt

vor dem Aufeinandertreffen:

„Leider müssen wir auf eine

Vielzahl von Stammspielern

verzichten. Wir werden also

nicht mit der selben Mann-

schaft wie gegen Frankreich

auftreten. Das führt aber dazu,

dass die anderen Spieler sich

beweisen können“, so Denert:

„Südkorea hat gezeigt, dass es

über ein gewisses Niveau ver-

fügt. Sie sind sicherlich eine

gute Vorbereitung für unsere

nächsten Länderspiele gegen

Angola und die Niederlande.“

(mv)

Handball

„Red Wolves“

heute im Einsatz