

28
Sport
GrenzEcho
Mittwoch, 24. Mai 2017
Im Finale musste es Gurzhe-
khanov mit dem recht erfah-
renen Dvezad Smaic vom BC
Velbert aufnehmen. Das war
für Denis Gurzhekhanov, der
in Lüttich Wirtschaft studiert,
ein großer Ansporn, sich noch
besser auf diese Herausforde-
rung vorzubereiten. Der junge
Eupener wollte unbedingt für
den Königlichen Boxring Eu-
pen einen weiteren Titel nach
Eupen holen und bereitete
sich trotz seiner Prüfungen an
der Universität Lüttich gewis-
senhaft vor. Zwar erkrankte er
Mitte der Woche, doch trotz-
dem setzte er alles daran, um
den Finalkampf bestreiten zu
können.
Finalgegner Dvezad Smaic
hatte einen
Gewichtsvorteil von 14
Kilo.
Mit 106 Kilo liegt das Ge-
wicht des Eupener Boxers
auch in der Superschwerge-
wichtsklasse
schon
recht
hoch, aber zum Erstaunen al-
ler ging sein Gegner mit 120
Kilo von der Waage. Obschon
es im Superschwergewicht kei-
ne Obergrenze gibt, ist so ein
bedeutender Gewichtsunter-
schied nicht zu unterschätzen
und hat großen Einfluss auf
die Taktik imWettkampf.
Ab der ersten Sekunde des
Wettkampfs sahen die rund
300 Zuschauer ein spannen-
des Duell zweier gleichwerti-
ger Athleten. Der Mann aus
Velbert, der sich seines Ge-
wichtsvorteils bewusst war,
marschierte nach vorne und
drängte Gurzhekhanov in die
Defensive. Bestens auf diese
Situation eingestellt, boxte
der Eupener im Rückwärts-
gang und konnte wichtige
Punkte für die erste Runde
sammeln.
Nach ersten Ermüdungser-
scheinungen von Smaic konn-
te der junge Mann aus Eupen
den Kampf übernehmen und
seinen Kampfstil aufzwingen.
Mit einer sehr schnellen Führ-
hand wusste Gurzhekhanov
entscheidend zu punkten. Er
ließ seinem Gegner nun nicht
mehr die Möglichkeit, sich zu
entfalten, und brachte auch
immer wieder seine rechte
Schlaghand zum Kopf durch
die Deckung. Diese erste Run-
de ging eindeutig an den 23-
jährigen Belgier tschetscheni-
scher Abstammung. In der
zweiten Runde führte der in
der blauen Ecke kämpfende
Eupener sofort den Kampf an
und konnte mit Linken und
Rechten zum Kopf immer wie-
der punkten. A
uch nutzte er jetzt die offe-
nen Körperpartien seines Geg-
ners, um weitere Punkte zu er-
zielen.
Aufgrund eines Infektes war
Gurzhekhanov
geschwächt,
was plötzlich einen großen
Einfluss auf seine Fitness
nahm. Der Velberter ahnte sei-
ne Chance und übernahm
zum Ende dieser zweiten Run-
de das Kommando. Dzevad
Smaic konnte mit den letzten
Aktionen einen leichten Vor-
teil erzielen und gewann die
Runde mit äußerst knappem
Vorsprung.
In der Pausenminute zur
letzten und entscheidenden
Runde hatten beide Sekun-
danten in den Ecken die Auf-
gabe erkannt, ihren Athleten
mit allen Mitteln zu motivie-
ren. Beide Kämpfer gingen
recht erschöpft in die wich-
tigste Runde des Gefechts. Im-
mer wieder griffen die beiden
Athleten an, um dann eine
kurze Verschnaufpause einzu-
legen. Beiden sah man die Er-
schöpfung an. Auch die fina-
len drei Minuten verliefen ab-
solut
fair.
Gurzhekhanov
konnte aber mehr entschei-
dende Treffer landen, damit
knapp die Runde und somit
auch den Kampf für sich ent-
scheiden.
Hoffen auf Teilnahme an
den Hochschul- und
Universitäts-
Meisterschaften
Heinz Plaire, Cheftrainer des
Eupener
Traditionsvereins,
zeigte sich sehr erfreut: „Nach
Jahrzehnten können wir wie-
der die höchste Gewichtsklas-
se besetzen. Die Brüder Ram-
pelberg, die zu den Gründern
unseres Vereins zählen, wären
bestimmt sehr stolz, in ihrer
Gewichtsklasse einen Meister-
titel in Eupen zu haben.“
Denis Gurzhekhanov sei auf
einem guten Weg. „Er ist ehr-
geizig und intelligent, zwei Ei-
genschaften, die im olympi-
schen Boxsport sehr wichtig
sind. Wir hoffen, dass wir ihn
für die Deutschen Hochschul-
und
Universitäts-Meister-
schaften melden können, was
aufgrund unserer Sonderkon-
stellation im deutschen Box-
sport-Verband noch geprüft
werden muss. Wenn das aber
klappt, wäre er der erste Box-
sportler aus Eupen, der an die-
sem
Turnier
teilnehmen
kann“, so Plaire wörtlich. (red)
Amateurboxen:
Königlicher Boxring Eupen bringt Meister im Superschwergewicht hervor
Denis Gurzhekhanov Niederrhein-Meister
Für positive Schlagzeilen
sorgt der Boxring Eupen:
Superschwergewichtler
Denis Gurzhekhanov si-
cherte sich am Samstag in
Hilden bei den Nieder-
rhein-Meisterschaften den
Titel im Superschwerge-
wicht.
Völlig erschöpft aber siegreich: Denis Gurzhekhanov ist Niederrhein-Meister im Superschwergewicht.
Foto: Privat
Die nationalen Endrunden im
Nachwuchs-Handball
am
kommenden Sonntag in Visé
stehen ganz im Zeichen von
Teams aus der Deutschspra-
chigen Gemeinschaft, wobei
sie paradoxerweise als Vertre-
ter des wallonischen Hand-
ballverbands LFH auftreten. In
allen drei Kategorien kommen
die Finalisten aus Eynatten
und Eupen.
Nachdem die Kadetten des
HC Eynatten-Raeren bereits
seit Ende April als Finalteil-
nehmer feststanden, qualifi-
zierten sich am Wochenende
auch die HCER-Minimes für
das Landesmeisterschaftsfina-
le.
Die von Bruno Thevissen
betreuten 15- und 16-Jährigen
des Vereins gewannen am
Sonntag in Trooz mit 35:20 ge-
gen HSC Tubize und sicherten
sich damit die Walloniemeis-
terschaft.
Kurz zuvor hatten sich auch
die Eupener Préminimes in
Trooz das Ticket für das End-
spiel in Visé gesichert.
Mit einem zu keinem Zeit-
punkt gefährdeten 27:10-Sieg
gegen Sporting Mont-sur-Mar-
chienne konnte die Mann-
schaft von Trainer Dany Krie-
scher für den vorläufigen, aber
hoffentlich nicht letzten Sai-
sonhöhepunkt sorgen. (tf/jph)
Die Paarungen am Sonntag in
Visé
l
13 Uhr, Préminimes
Eupen- Sporting NeLo
l
15 Uhr, Minimes
Eynatten- Sporting NeLo
l
17 Uhr. Kadetten
Eynatten- Elita Lebbeke
Handball:
Walloniemeisterschaft für Eynattener Minimes und Eupener Préminimes
Zwei weitere Titel nach Ostbelgien
Die Eupener Préminimes wurden am Sonntag Walloniemeister.
Foto: privat
Am Samstag wurde in Malme-
dy die Landesmeisterschaft im
Berglaufen ausgetragen. Bei
den Frauen über 5,5 Kilometer
gewann Sarah Balancier (AC
Herve) in 31:44 Minuten zum
vierten Mal diese Meister-
schaft. Zweite wurde in 33:08
Minuten mit Petra de Sadde-
leer. Dritte und Siegerin in der
Altersklasse ab 40 Jahren wur-
de Gaby Andres in einer Zeit
von 33:10 Minuten. „Letztes
Jahr hatte ich das Rennen ein-
fach so gemacht und war auch
nicht ganz ausgeruht gewe-
sen. Diesmal war ich über zwei
Minuten schneller. Ich bin zu-
frieden mit meinem Rennen.
Nur leider habe ich im
Schlussspurt
den
zweiten
Platz verloren. Nach den ver-
schiedenen Rennen der letz-
ten Wochen bin ich schon was
müde. Ich werde jetzt erst mal
etwas Radfahren zum regene-
rieren.“ Evelyne Wey (AC Ei-
fel/37:46) belegte den zwölften
Platz. Bei den Männern über
elf Kilometer ging der Sieg in
53:07 Minuten an den 42-jäh-
rigen Olivier Pierron (AC Her-
ve). Zweiter wurde Waard Oos-
terlink (53:35). Der ebenfalls
für Herve startende Olivier Re-
macle aus Montzen wurde
(54:43) Dritter. Orientierungs-
läufer Michel Bastin lief nach
58:38 Minuten als Zehnter ins
Ziel. (mbr)
Leichtathletik
Dritter Platz für
Gaby Andres
beim Berglaufen
Vier Wochen vor Beginn des
Confederations Cups hat FI-
FA-Präsident Gianni Infantino
die Vorbereitungen Russlands
auf die kommenden Fußball-
Ereignisse gelobt. „Ich war im-
mer davon überzeugt, dass
Russland alle Verpflichtungen
erfüllen wird“, sagte Infantino
der Agentur Interfax zufolge
am Dienstag bei einem Tref-
fen mit Kremlchef Wladimir
Putin in Krasnodar. „Falls je-
mand einmal Zweifel daran
hatte, heute ist das Resultat
offensichtlich.“ Er empfehle je-
dem Fußball-Fan, für den
Wettbewerb und die Fußball-
Meisterschaft im nächsten
Jahr nach Russland zu reisen
und „selbst dieses schöne
Land zu entdecken“. Putin be-
tonte, die Veranstalter würden
alles dafür tun, um den Ser-
vice für Fans und Sportler auf
das höchste Niveau zu brin-
gen. Der Confed Cup mit acht
Mannschaften (Deutschland,
Russland, Neuseeland, Portu-
gal, Mexiko, Kamerun, Chile
und Australien) findet vom 17.
Juni bis 2. Juli statt. Austra-
gungsorte sind Moskau, St. Pe-
tersburg, Sotschi und Kasan.
Schleppende Kartenverkäufe
und der Zustand des Stadions
in St. Petersburg machten den
Veranstaltern in den vergan-
genen Wochen zu schaffen.
(dpa)
Confed-Cup
Infantino lobt
Russland für
Vorbereitungen