Persoverzicht maart 2020

27 GrenzEcho Samstag, 21. März 2020 S PORT 27 Die Formel-1-Spitze kann den neuen Rennkalender ohne die Zustimmung der Teams festle- gen. „Das gibt uns die notwen- dige Flexibilität, die geänder- ten Termine mit den betroffe- nen Rennveranstaltern zu ver- einbaren und mit den Rennen zum richtigen Zeitpunkt zu beginnen“, sagte Formel-1- Chef Chase Carey (66). Zuvor hatten der Weltverband Fia und die Chefs der Rennserie wegen der Corona-Krise auch die drei für Mai geplanten Rennen gestrichen. Die Grand Prix im niederländischen Zandvoort und in Barcelona sollen später nachgeholt wer- den, der Klassiker in Monaco ist für dieses Jahr komplett ab- gesagt. Auch die ersten vier Rennen dieses Jahres in Australien, Bahrain, Vietnam und China können nicht stattfinden. Frü- hestens „nach dem Mai“ sei ein neuer Saisonbeginn mög- lich, teilten Fia und Formel 1 mit. Laut Carey sicherten die Teams ihre „volle Unterstüt- zung“ für die Pläne zu, so viele der ausgefallenen Rennen wie möglich neu anzusetzen. Vor allem mit Blick auf die hohen Antrittsgagen und die Verträge mit Fernsehen und Sponsoren wäre eine mög- lichst hohe Zahl von Rennen für die wirtschaftliche Situati- on der Formel 1 wichtig. Ur- sprünglich waren für dieses Jahr 22 WM-Läufe vorgesehen, das wäre ein Rekord gewesen. „Der Plan schaut jetzt so aus, dass die jetzt abgesagten Rennen dann in einem inten- siven Programm über den Sommer und bis in den De- zember hinein nachgeholt werden, sodass man auf einen Rennkalender von circa 18 Ver- anstaltungen kommen wird“, sagte Red-Bull-Motorsportbe- rater Helmut Marko im ORF- Radio. (dpa) Formel 1: Druck wegen hoher Antrittsgagen Ausgefallene Rennen möglichst nachholen Nach der vorläufigen Absage der Frühjahrsklassiker wie Pa- ris-Roubaix sowie des Giro d'I- talia wegen der Coronakrise hat der Radsport-Weltverband UCI die Aussetzung aller Ren- nen bis mindestens Ende April bekannt gegeben. Zudem nannte die UCI Krite- rien für die Neuterminierung ausgefallener Rennen, die der Weltverband gemeinsam mit den Interessenvertretungen AIOCC (Veranstalter), AIGCP (Teams) und CPA (Fahrer) ge- troffen hat. GrandTours und Monumente sollen bevorzugt werden. Die Straßensaison könnte demnach über den 1. Novem- ber hinaus ausgedehnt wer- den. Priorität haben dabei Rennen, die nach Wiederauf- nahme des Rennbetriebs an ihrem ursprünglichen Datum stattfinden können. Bei freien Terminen im Rennkalender sollen die drei großen Landesrundfahrten (Giro, Tour de France und Vu- elta) sowie die Monumente des Radsports (Mailand-Sanre- mo, Flandern-Rundfahrt, Pa- ris-Roubaix, Lüttich-Bastogne- Lüttich, Lombardei-Rund- fahrt) bevorzugt behandelt werden. Zudem ist es aus- drücklich möglich, dass sich die drei dreiwöchigen Grand Tours und Klassiker über- schneiden können. Seit Wochenbeginn hagelte es reihum Absagen. Am Dienstag hatten die Ver- anstalter die Absage der für Ostersonntag (12. April) ge- planten Kopfsteinpflaster-Tor- tur Paris-Roubaix verkündet. Am Dienstagabend folgte schließlich die erwartete offi- zielle Absage der Flandern- Rundfahrt für den 5. April, die Ronde gilt in Belgien als inoffi- zieller Nationalfeiertag. Au- ßerdem wurden auch die Ar- dennen-Klassiker Flèche Wal- lonne (22. April) und Lüttich- Bastogne-Lüttich (26. April) bei Männern und Frauen zu- nächst gestrichen. Nach der Absage von Mai- land-Sanremo (21. März) sind damit alle vier Monumente des Frühjahrs offiziell gestri- chen worden. Der Giro d'Italia, der am 9. Mai in Ungarn be- ginnen sollte, ist ebenfalls auf einen noch nicht festgelegten Termin verschoben worden. (sid) Radsport: Über den 1. November hinaus Saison wird wohl verlängert werden Unter dem Eindruck der welt- weiten Coronavirus-Pandemie ist in Japan am Freitag die Olympische Flamme aus Grie- chenland für die Olympischen Spiele 2020 eingetroffen. Die dreifachen Goldmedaillenge- winner Tadahiro Nomura (rechts) und Saori Yoshida überrreichten Yoshiro Mori, dem Präsident des lokalen Or- ganisationskomitee, die Fackel. In einer kleiner als ursprünglich gedachten Zeremonie wurde das Olympische Feuer auf einem Militärstützpunkt in Hi- gashimatsushima im Nord- osten der Hauptinsel Honshu in Empfang genommen. Ledig- lich 200 örtliche Schüler durf- ten wegen der Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Coro- navirus teilnehmen. Unsicher ist allerdings weiterhin, ob die Spiele überhaupt wie geplant am 24. Juli in Tokio beginnen können. Die japanischen Orga- nisatoren, das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Internationale Paralympi- sche Komitee (IPC) halten bis- lang an ihren Plänen fest. Olympisches Feuer in Japan eingetroffen - Aber Ungewissheit um Spiele Von lautem Wehklagen sind jedoch die großen US-Ligen weit entfernt. Der finanzielle Schaden in der NBA, NHL, MLS und MLB durch die Corona- Krise aber ist gigantisch. Min- destens fünf Milliarden US- Dollar (umgerechnet rund 4,7 Milliarden Euro) verlieren Li- gen und Teams in den USA laut einer Analyse des Maga- zin „Forbes“. Sollten die Sai- sons nicht beendet werden können, steigt diese Summe demnach auf mindestens zehn Milliarden Dollar. Be- merkenswert: Obwohl die NBA an einem besonders kriti- schen Punkt steht, weil ein großer Teil der TV-Gelder nach Angaben des Rechte-Experten Chris Bevilacqua direkt an die Playoffs gekoppelt ist, zählten Clubs und vor allen Spieler aus der besten Basketball-Liga der Welt zu den ersten, die sich mit Zusagen für Spenden um die Schwachen in der amerika- nischen Gesellschaft kümmer- ten. Mark Cuban etwa, Boss bei den Dallas Mavericks, dachte schon in seinem ersten Live- Interview wenige Minuten nach Bekanntgabe der Saison- unterbrechung und während seine Mavericks noch spielten, an die vielen Arbeiter, die auf Stundenlohnbasis angestellt sind und denen nun für unbe- stimmte Zeit ein großer Teil des Einkommens wegbricht. Der 19 Jahre alte Jungstar Zi- on Williamson von den New Orleans Pelicans versprach, 30 Tage lang das Gehalt der Leute zu übernehmen, die in der Halle unter normalen Um- ständen Popcorn und Geträn- ke verkauft, Toiletten geputzt oder Tickets kontrolliert hät- ten. Inzwischen haben dut- zende Teams aus den US-Ligen Spenden an Fonds zugesagt, die sich um die Hallen-Ar- beitskräfte kümmern sollen. Wie den ganzen mittelbar betroffenen Geschäften gehol- fen werden soll, ist dagegen unklar. Denn selbst auf die NFL, deren erstes Saisonspiel erst im September ausgetra- gen wird, hat die Pandemie jetzt schon Auswirkungen. Im April sollen beim sogenann- ten Draft in Las Vegas die be- sten neuen Spieler von den Mannschaften ausgewählt werden. Die Liga hat längst entschie- den, dass das in diesem Jahr ohne Zuschauer geschehen wird. Was das in Zahlen bedeu- tet, ist schwer zu sagen, aber 2019 kamen etwa 600.000 Menschen dafür nach Nashvil- le - und gingen dort Essen, buchten Hotelzimmer, kauf- ten ein. Hart ist die Corona-Krise auch für die TV-Sender in den Staaten. Für manche ist es ver- gleichsweise leicht, die fehlen- den Live-Spiele mit Shows oder Filmen zu ersetzen. Für reine Sportsender wie ESPN dagegen ist es ein massives Problem. Die Lösung in den meisten Fällen: Spiele aus der Vergan- genheit zeigen. Wie groß die Not ist, zeigt aber das Pro- gramm von ESPN2 an diesem Sonntag, das dann wie sonst nur am 8. August zu ESPN8: The Ocho umbenannt wird. Zu sehen sind dann: Kirschkern- weitspucken, die Death Diving Weltmeisterschaften oder die College-Meisterschaften in Spikeball. (dpa) Coronakrise: Milliardenschaden für NBA, NHL, MLS und MLB Kirschkernweitspucken statt Profisport: Die Coro- na-Krise hat auch auf den Sport in den USA massive Auswirkungen, insbeson- dere finanziell. Bemer- kenswert ist, dass es dar- über in dem kapitalistisch geprägten Land kaum öffentlich Klagen gibt, sondern Solidarität vor- herrscht. Marcus Smart von den Boston Celtics ist eines der prominenten NBA-Coronaopfer. Foto: epa US-Sport schwer getroffen Der Handball-Landesverband hat am Freitag beschlossen, dass die in der vergangenen Woche unterbrochene Mei- sterschaft nicht wieder aufge- nommen wird. „Die Saison 2019-2020 geht heute zu Ende und wird nicht wieder zu einem späteren Da- tum aufgenommen“, heißt es in einer Verbandsmitteilung, in der von einer sehr schweren Entscheidung die Rede ist. Das Saisonende gilt für alle Ligen und Altersklassen. In einer zweiten Phase will der Verband nach eingehen- der Prüfung über den Saison- abschluss sowie über Auf- stiegs- und Abstiegsfragen be- raten. Darüber sollen die Be- troffenen schnellstmöglich informiert werden. Sollte die Tabellen auf dem derzeitigen Stand eingefroren werden, bedeutet dies: - Die Herren und die Damen des HC Eynatten-Raeren ha- ben den Klassenerhalt in der 1. Division geschafft. - Die Herren der KTSV Eupen steigen nicht von der 2. in die 1. Division auf. Die KTSV-Da- men beenden die Saison in der 2. Division auf dem zwei- ten Platz. (jph) Handball: Wegen Coronakrise Saison wird nicht wieder aufgenommen

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