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Sport
GrenzEcho
Mittwoch, 29. März 2017
Am Montagabend wurde das
Testspiel zwischen der Elfen-
beinküste und dem Senegal
wenige Minuten vor dem
Schlusspfiff abgebrochen. Na-
tionaltrainer Marc Wilmots
sah von der Tribüne aus zu. In
Paris war das Spiel nach einem
Platzsturm in der 88. Minute
abgebrochen worden. Beim
Stand von 1:1 schickte der
französische
Schiedsrichter
Tony Chapron die Mannschaf-
ten in die Kabinen. Fans bei-
der Lager waren auf das Feld
gerannt, dabei wurde der Se-
negalese Lamine Gassama von
einem Zuschauer attackiert.
Marc Wilmots verfolgte das
Spiel im Stade Charléty von
der Tribüne aus. Der 48-Jähri-
ge übernimmt den neuen Pos-
ten als Nachfolger des Franzo-
sen Michel Dussuyer erst zum
1. April. Aufseiten von Senegal
saß AS-Verteidiger Moussa
Wague 90 Minuten lang auf
der Bank. Noch am Wochen-
ende hatte der 18-jährige in
London beim Spiel seiner
Mannschaft gegen Nigeria (1:1)
90 Minuten auf dem Feld ge-
standen. Gleichzeitig feierte
der Eupener Defensivspieler
sein Debüt für die A-Mann-
schaft des Senegals. (mn/sid)
Marc Wilmots sah bei Spielabbruch zu
Testspiel:
Wilmots übernimmt am Samstag - Moussa Wague (AS Eupen) kam nicht zum Einsatz
Marc Wilmots übernimmt am Samstag die sportliche
Leitung bei der Elfenbeinküste.
Foto: belga
FIFA sperrt Messi
für vier Spiele
Lionel Messi ist vom Fußball-
Weltverband FIFA für vier
Pflichtspiele der argentini-
schen Nationalmannschaft ge-
sperrt worden. Der 29 Jahre al-
te Torjäger des FC Barcelona
hat nach Ansicht des FIFA-Dis-
ziplinarkomitees während des
1:0-Erfolges der Albiceleste in
der WM-Qualifikation gegen
Chile am vergangenen Don-
nerstag den brasilianischen
Schiedsrichter-Assistenten
Emerson Augusto do Carvalho
beleidigt. Messi muss zudem
umgerechnet 9.400 Euro Stra-
fe zahlen. Der Offensivspieler
kann erst wieder im abschlie-
ßenden Spiel Argentiniens ge-
gen Ecuador mitwirken.
RFC Lüttich feiert
125-jähriges Bestehen
Bei Traditionsklub RFC Lüttich
stehen die kommenden Wo-
chen ganz im Zeichen des 125.
Geburtstags des Vereins. Ne-
ben verschiedenen Veröffent-
lichungen sind eine Ausstel-
lung und ein Galaspiel gegen
Standard Lüttich geplant. Wie
Bürgermeister Willy Demeyer
zu verstehen gab, steht das
Datum der Partie noch nicht
fest.
FC Köln in der englischen
Woche ohne Osako
Der 1. FC Köln hat im Rennen
um die Europapokal-Qualifi-
kation weiter mit Verletzungs-
pech zu kämpfen. Trainer Pe-
ter Stöger muss zumindest in
den kommenden drei Spielen
der Bundesliga auf Stürmer
Yuya Osako verzichten. Der
26-Jährige erlitt im Spiel der
japanischen
Nationalmann-
schaft in den Vereinigten Ara-
bischen Emiraten am Don-
nerstag (2:0) eine Kapselver-
letzung im linken Knie.
Kubo (AA Gent) glänzt
auch im Trikot von Japan
Yuya Kubo präsentierte sich
zuletzt bei Fußball-Erstdivisio-
när AA Gent in einer glänzen-
den Verfassung. Am Dienstag
überzeugte der Offensivspie-
ler auch im Trikot der japani-
schen
Nationalmannschaft.
Im Duell mit Thailand erzielte
er ein Tor selbst und bereitete
zwei Treffer vor. Der „Sushi-
Bomber“ ist also bereit für den
Start der Play-off-1. Am kom-
menden Wochenende (Sonn-
tag, 18 Uhr) trifft AA Gent von
Trainer Hein Vanhaezebrouck
auf Club Brügge, den amtie-
renden Landesmeister.
KURZ NOT I ERT
Johan Cruyff, Patrick Kluivert,
Arjen Robben - über viele Jahr-
zehnte brachte die niederlän-
dische Fußballschule etliche
Stars hervor. Die fußballeri-
sche Ausbildung im 17-Millio-
nen-Einwohner-Land war Vor-
bild für die großen Nationen -
und eine scheinbar nie versie-
gende Talente-Quelle für die
eigene Nationalmannschaft.
Doch das war einmal. Die Elf-
tal steckt nicht trotz, sondern
wegen der Nachwuchsarbeit
tief in der Krise.
Die Elftal steckt nicht
trotz, sondern wegen der
Nachwuchsarbeit tief in
der Krise.
Dieses Problem werde auch
der Nachfolger des am Sonn-
tag entlassenen Bondscoach
Danny Blind nicht auf Anhieb
lösen können, gibt Huub Ste-
vens zu bedenken. „Ich habe
immer gesagt, dass es aktuell
nicht das Problem des Natio-
naltrainers ist, sondern es
liegt an der Jugendarbeit“, sag-
te der Niederländer bei Sport1:
„Wir müssen immer wieder
mit einer gewissen Kreativität
gute Fußballer hervorbringen,
was nicht leicht ist.“
Vor allem nicht, wenn Oran-
je nach der EM 2016 auch die
WM 2018 in Russland verpas-
sen sollte. Doch danach sieht
es derzeit aus. Dann würden
dem niederländischen Fuß-
ballverband wieder wichtige
Einnahmen wegbrechen, viel-
leicht auch Sponsoren ab-
springen.
Dabei bräuchte der Verband
dringend frisches Geld für ein
überarbeitetes
Nachwuchs-
konzept. Das jetzige, das sich
noch immer nach dem „Voet-
bal Totaal“ der erfolgreichen
70er Jahre richtet, scheint sich
überholt zu haben.
Die „Heiligen Kühe“ in der
niederländischen Fußball-Aus-
bildung, das 4-3-3-System mit
zwei klassischen Außenstür-
mern, die Positionstreue und
das Streben nach viel Ballbe-
sitz - sie alle stehen auf dem
Prüfstand. Denn während die
Niederländer an der Perfekti-
on des schönen Spiels wer-
keln, werden sie von anderen
Ländern in Sachen Athletik,
Taktik und Flexibilität deut-
lich überholt.
Den dritten Platz bei der
WM 2014 hat die Elftal auch
nicht erreicht, weil es überra-
gende Fußballer in ihren Rei-
hen hatte. Sondern weil der
damalige Bondscoach Louis
van Gaal deutlich defensiver
und gegnerorientierter spie-
len ließ. „Blind ist die Verkör-
perung einer hartnäckigen,
um nicht zu sagen verstockten
niederländischen Idee von
Fußball. Er hat die Goldenen
Jahre mitgemacht“, schrieb die
Zeitung Trouw in einem Kom-
mentar. Doch die Goldenen
Jahre sind längst vorbei.
Spieler wie Ibrahim Afellay
oder Eljero Elia, die heute das
Gerüst der Nationalmann-
schaft stellen sollten, haben
aus ihrem großen Talent
kaum etwas gemacht. Vielver-
sprechende Nachwuchsspieler
gibt es immer noch in Hol-
land, doch die wechseln oft zu
früh ins Ausland, wo sie dann
meist nur eine Nebenrolle
spielen und stagnieren. In der
heimischen Liga zu bleiben,
ist für viele aber auch keine
Alternative, weil das Niveau in
der Eredivisie in den vergan-
genen Jahren stark nachgelas-
sen hat. Ein weiteres Problem
scheint die Mentalität. „Seit
vielen Jahren wird darüber ge-
redet, dass wir in den Nieder-
landen zu wenig Spieler mit
einer Sieger-Mentalität ha-
ben“, sagt Stevens: „Das fängt
bei der Jugendarbeit und bei
der Erziehung zu Hause an.“
An Siegermentalität man-
gelt es Arjen Robben nicht, an
Klasse erst recht nicht. Der 33
Jahre alte Bayern-Profi ist mo-
mentan der einzige Niederlän-
der von Weltklasseformat - er
kommt aber auch aus einer
anderen Zeit.
Fußball:
Niederlande befinden sich nach Blind-Entlassung in einer Krise
Oranje: „Voetbal Totaal“
steht auf dem Prüfstand
Die Niederlande waren
einst berühmt für ihre vie-
len Fußball-Talente. Doch
das war einmal. Die Nach-
wuchsarbeit bedarf einer
Neuausrichtung.
Zuletzt befand sich lediglich Bayern-Spieler Arjen Robben in Weltklasseform.
Foto: afp
Nach der Entlassung von
Bondscoach Danny Blind
wird sich der niederländische
Fußball-Verband in Kürze mit
Louis van Gaal treffen. Dabei
soll es um Gespräche über
die Zukunft der in der WM-
Qualifikation stark unter
Druck geratenen National-
mannschaft gehen. Bei einer
Internet-Umfrage der Tages-
zeitung „De Telegraaf“ vo-
tierten 39 Prozent für den
exzentrischen Fußballlehrer,
der Oranje 2014 bei der WM
in Brasilien auf den dritten
Platz geführt hatte. Der „Tul-
pen-General“ war bereits
zweimal verantwortlicher
Coach der Elftal.
Fans wollen Louis van Gaal zurück
H I NTERGRUND
Die
Nationalmannschaften
beklagen bereits jetzt die zu
hohe Belastung - und jetzt
kommt auch noch die Nations
League. Entgegen aller Kritik
wird im kommenden Jahr ein
weiterer
UEFA-Wettbewerb
eingeführt, der die Diskussion
über Belastung und Übersätti-
gung der Spieler auf die Spitze
treibt. Die Nations League der
Europäischen Fußball-Union
soll ab September 2018 grund-
sätzlich die internationalen
Freundschaftsspiele ersetzen -
und (noch) höhere Umsätze
garantieren. An der Nations
League nehmen alle 55 UEFA-
Nationen teil, eingeteilt nach
dem Koeffizienten in vier Li-
gen mit jeweils vier Dreier-
oder Vierer-Gruppen. Um den
Modus zu erklären, braucht
auch die UEFA mehrere Pow-
erpoint-Folien. Das Entschei-
dende: Am Ende gibt es ein
„Final-Four“ mit den vier bes-
ten Teams aus der „ersten“ Li-
ga. Zudem werden über ein
Play-off-System vier Tickets
für die Europameisterschaft
2020 vergeben. (sid)
„Nations League“ soll
die Testspiele ersetzen
Fußball:
Reform soll ab 2018 greifen
Die weibliche B-Jugend der
KTSV Eupen kann heute
Abend (Anpfiff ist um 19 Uhr)
den zweiten Titel der Saison
einfahren. In Aachen trifft die
Mannschaft im anlässlich des
Endspiels des B-Pokal-Finales
auf Schwarz-Rot Aachen. „Bei
einem Sieg fahren unsere Mä-
dels neben dem Kreismeister-
titel somit auch den zweiten
Titel der Saison ein. Es wäre
die Krönung einer erfolgrei-
chen Saison“, heißt es auf der
Internetseite
des
Eupener
Handballvereins.
Handball
KTSV: B-Jugend
heute im Finale
Der
Handball-Weltverband
IHF erwägt nach Informatio-
nen von „Handball Inside“ ei-
ne Rückkehr zum alten WM-
Modus. Demnach könnte das
bei den vergangenen drei Tur-
nieren praktizierte System mit
K.o.-Runden nach der Grup-
penphase schon bei der End-
runde 2019 in Deutschland
und Dänemark wieder durch
eine Hauptrunde ersetzt wer-
den. Bei der WM in Frankreich
waren
Europameister
Deutschland und Olympiasie-
ger Dänemark bereits im Ach-
telfinale ausgeschieden. Bei ei-
nem Hauptrunden-Modus wä-
ren die beiden Topteams min-
destens zwei Spiele länger im
Turnier geblieben. Die IHF
wollte sich zu den Plänen
nicht äußern. (sid)
Handball
WM: Rückkehr
zu altemModus?
Die belgische Nachwuchs-Na-
tionalmannschaft von Trainer
Johan Walem ist mit einem
Sieg in die Qualifikation zur
Europameisterschaft 2021 (Ita-
lien) gestartet. Am Montag-
abend setzen sich die „Teufel-
chen“ mit 2:1 gegen Malta
durch. Für Belgien hatten
Ryan Mmaee (Standard Lüt-
tich) und Dion Cools (Club
Brügge) getroffen. Den An-
schlusstreffer für Malta erziel-
te Jake Grech in der 69. Spiel-
minute. Vor dem Anstoß
mussten die Spieler die Natio-
nalhymne - auf Initiative des
Trainerstabes - in a capella sin-
gen und trällerten in Flämisch
und Französisch, während die
Musik im Hintergrund be-
wusst still blieb. (mn)
Fußball
„Teufelchen“
singen a cappella
und gewinnen