Persoverzicht april 2020

18 18 S PORT GrenzEcho Montag, 27. April 2020 V ON T IM F ATZAUN Als Organisator hat man es in diesen Zeiten wahrlich nicht leicht. Weltweit werden Veranstaltungen wegen der Coronavirus-Pandemie abge- sagt. Und die Motivation auf- zutreiben, um zukünftige Ver- anstaltungen auf die Beine zu stellen, ist nicht leicht – ange- sichts der Ungewissheit, ob sie überhaupt stattfinden kön- nen. Auch die Sportwelt hat das Virus voll im Griff. Von Fußball über Motorsport bis hin zum Radsport – alles ist zum Erliegen gekommen. Gerade in diesen Tagen ist es also von großem Vorteil, wenn man schnell und un- kompliziert improvisieren kann. So wie die E-Sportler, diejenigen, die ihrem Sport an der Konsole nachgehen: „Alles, was sonst als lokale Events stattgefunden hätte, halten wir nun online ab“, be- richtet Kevin Parmentier, Gründer von „E-Sports East Belgium“ (ESEB). Immerhin müssen die E-Sportler dabei nicht auf die Einhaltung des Social Distancing achten. ESEB ist eine professionelle Vereini- gung, der jeder Gamer beitre- ten kann. Seit der Gründung im April 2017 zählt sie mittler- weile über 200 Mitglieder. Die Gründe für das schnelle Wachstum werden auf der In- ternetseite erklärt: „ESEB liegt in der Deutschsprachigen Ge- meinschaft Ostbelgiens und ist die einzige professionelle E- Sports Vereinigung in Ostbel- gien. Darüber hinaus pflegt ESEB guten Kontakt mit vielen Organisationen aus den an- grenzenden Gebieten und Ländern. ESEB verfolgt ein großes Ziel, E-Sports in Bel- gien zu fördern und Ostbel- gien der Welt zu zeigen.“ Kevin Parmentier war frü- her selbst professioneller Spie- ler und gründete ESEB, nach- dem er seine aktive Karriere beendete. „Im Prinzip merken wir nicht viel von der Corona- krise. Die ganzen Turniere werden weiter ausgetragen – nur wird die Infrastruktur, die zuvor schon da war, jetzt noch mehr genutzt“, erklärt er. Je- doch sei zu notieren, dass wie- der mehr Leute zu den Con- trollern und Konsolen greifen: „Man merkt, dass wieder mehr gespielt wird. Es werden auch mehr Turniere organisiert.“ Beim Westrhein-Cup des Internetportals FuPa sind auch ostbelgische FIFA-Spieler im Rennen. So zum Beispiel auch der FI- FA-FuPa-Westrhein-Cup. Bei FuPa handelt es sich um ein deutsches Internetportal, das im Jahre 2006 gegründet wur- de und sich zunächst auf die Berichterstattung der Ama- teurklassen in den vier nieder- bayerischen Fußballkreisen Passau, Bayerwald, Straubing und Landshut beschränkte. Mittlerweile wurde das Ein- zugsgebiet jedoch nicht nur auf ganz Deutschland, son- dern auch auf deutschsprachi- ge Gebiete einzelner Nachbar- länder ausgeweitet. So sind seit der abgelaufenen Saison auch Daten, Statistiken und Spielberichte aus den Lütti- cher Provinzklassen auf dem Portal zu finden – mit Fokus auf den ostbelgischen Verei- nen, die zum Kreis Westrhein gezählt werden. So kommt es, dass beim Westrhein-Cup auch der KSC Lontzen, der FC Eupen, der USFC Elsenborn, die RUS Em- mels und der KFC Weywertz teilnehmen. Jeder Verein stellt einen Spieler, der im PlayStati- on-Spiel „FIFA“ gegen einen Spieler eines anderen Vereins antritt. In der ersten Runde, die bereits in den vergange- nen Tagen ausgetragen wurde, setzten sich mit Felix Brock (Lontzen), Sven Mertens (Eu- pen), Jeremy Bodarwé (Elsen- born) und Gaëtan Gladieux (Weywertz) gleich vier Ostbel- gier gegen ihre Gegner durch. Brock, der mit dem 1. FC Köln antritt, gewann dabei das Der- by gegen den Emmelser Frédéric Gabriel und „seiner“ Borussia Mönchengladbach mit 5:0. Am gestrigen Sonn- tagabend wurde die zweite Runde ausgelost, die am 2. Mai stattfinden. Zu einem weite- ren DG-Duell kommt es dort jedoch nicht. Auch Kevin Parmentier und „E-Sports East Belgium“ befan- den sich mitten in der Umset- zung einer neuen Idee, als sie von der Coronakrise in ihrem Elan gestoppt wurden: „Wir wollen gemeinsam mit der E- Sports-Abteilung der Aleman- nia Aachen einen neuen Wett- bewerb starten. Dabei treten in einer ostbelgischen Liga und in einer deutschen Liga jeweils 16 Spieler gegeneinan- der an. Die besten vier aus je- der Liga kämpfen am Ende im Aachener Stadion Tivoli oder im Triangel um den Sieg. Jeder kann mitmachen – also nicht nur professionelle Spieler.“ ESports: In Corona-Zeiten wird wieder mehr auf die Konsole ausgewichen Die meisten Sportarten – vor allem solche, die als Mannschaft betrieben werden – sind aufgrund der Coronakrise zum Erlie- gen gekommen, andere hingegen erfreuen sich neuer Beliebtheit: Joggen, Radfahren... und der E-Sports. Auch Fußballprofis wie der Liverpooler Trent Alexander-Arnold (hier gegen den professionellen FIFA-Spieler Ryan Pessoa) greifen momentan vermehrt zum Controller. Foto: Photo News Aus der Halle ins eigene Zimmer NBA öffnet einige Trainingseinrichtungen Die Basketball-Profiliga NBA wird ab Freitag wohl einigen Teams die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes erlau- ben. Das berichtet ESPN. Allerdings darf lediglich indi- viduell gearbeitet werden, Mannschaftseinheiten sind weiterhin verboten. Die Liga soll beschlossen haben, den Teams in den US-Bundesstaa- ten und Städten die Wiederer- öffnung der Klubeinrichtun- gen zu ermöglichen, in denen ab Mai die Lockdown-Regelun- gen gelockert werden. Viele NBA-Spieler sind wegen der Unterbrechung der Saison in ihre Heimatorte zurückge- kehrt. Daher sollen die geöff- neten Trainingseinrichtungen nicht nur den jeweiligen Teams sondern auch Profis anderer Klubs zur Verfügung stehen, die im Einzugsbereich wohnen. Dies ist sonst auch in der Sommerpause gängige Praxis. Mike Tyson visiert Rückkehr für den guten Zweck an Boxlegende Mike Tyson denkt über ein Comeback nach. Der mittlerweile 53-jährige Ameri- kaner gab in einem Youtube- Video zu verstehen, dass er sich „in Form hält“. Ein Datum für eine Rückkehr in den Ring sowie Namen seiner Gegner verkündete er nicht. Jedoch habe er vor, ein Turnier zu or- ganisieren, dessen Profit in Obdachlosen-Organisationen fließen soll. Mike Tyson zählt zu den größten Legenden des Boxsports. Mit 20 Jahren krön- te er sich 1986 zum jüngsten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Er bestritt 58 pro- fessionelle Boxkämpfe, von denen er 50 gewann (44 davon durch KO). Im Jahr 2005 been- dete er seine Karriere. Formel-1-Saison könnte am 5. Juli in Österreich starten Die Formel 1 könnte angeblich Anfang Juli in die Saison star- ten. Der englischen Boule- vardzeitung „The Sun“ zufolge soll die Königsklasse des Mo- torsports den ersten Grand Prix nach der Coronavirus-Kri- se für den 5. Juli auf dem Red- Bull-Ring in Österreich anpei- len. „Wir sind voller Hoffnung, und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu er- möglichen“, zitierte das Blatt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Gewichtheber veranstalten weltweites Turnier per Mail Der Ozeanische Gewichthe- berverband OWF will am 24. und 25. Juli ein weltweites Tur- nier veranstalten. Der Wett- kampf soll am ursprünglichen Eröffnungstag der Olympi- schen Spiele in Tokio begin- nen. Wegen der Corona-Pan- demie ist jeder Teilnehmer aufgerufen, an seinem hei- matlichen Trainingsort zu starten und die Daten per Mail zu melden, heißt es in einer Mitteilung. Wegen der Form wird das Turnier Internationa- ler E-Mail-Cup genannt. Einla- dungen sind an alle 187 natio- nalen Verbände sowie 3.000 Vereine und Einzelsportler verschickt worden. Die Sieger in den zehn Männer- und zehn Frauen-Gewichtsklassen erhalten von Sponsor Eleiko Trainingsstangen mit Ver- schlüssen. (belga/sid/dpa) KURZ NOT I ERT Nach Lynn Buerschaper (HC Weiden) hat die KTSV Eupen am Wochenende den zweiten Neuzugang für ihre Damen- mannschaft präsentiert: Loui- se Rouselle wird ab der kom- menden Saison, in der die Da- men in der 1. Division an den Start gehen, die Kreisläuferpo- sition verstärken. Rouselle ist 19 Jahre jung, kommt von Re- naiss´Ans Montegnée und ist außerdem W19-Nationalspie- lerin. Damit konnte „eine im- minent wichtige Lücke im Spiel der Damen geschlossen werden“, verkündet die KTSV auf ihrer Homepage: „Louise spielt im zentralen Mittel- block und ist eine gelernte Kreisläuferin, wo durch den Rücktritt von Nadine Cüpper aus der ersten Riege, eine wichtige Position zu besetzen war,“ erklärt Trainer Philipp Reinertz. Reinertz hatte sei- nerseits unlängst bekanntge- geben, auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie der Damenmannschaft zu stehen. Louise Rouselle begann bei der Union Beynoise mit dem Handball und wechselte dann nach Montegnée, wo sie sich zur Stammspielerin und Ju- gendnationalspielerin entwic- kelte. „Ich habe in Eupen un- terschrieben, da ich denke, dass ich mich unter ihrem Trainer persönlich gut weiter- entwickeln kann. Die Mann- schaft erscheint mir sehr dy- namisch, und einige Spielerin- nen kenne ich bereits. Ich bin bereit, mich dieser Herausfor- derung zu stellen“, so Rouselle, die in der abgelaufenen Saison in der 2. Division in zwölf von 16 Spielen auf dem Platz stand. „Die Planungen bei den Da- men sehen gut aus. Wir haben gute sportliche Argumente für viele Handballerinnen, um den Weg zur KTSV Eupen ein- zuschlagen. Unsere Anstren- gungen in den letzten Jahren, den Kader der 1. Damen und den Unterbau zu stärken und für die Zukunft bestens aufzu- stellen, tragen ihre Früchte“, so KTSV Damen Koordinator Marc Nüchtern. (red) Handball: „Wir haben gute sportliche Argumente für viele Handballerinnen“ Louise Rouselle trägt in der kommenden Saison das Eupener Trikot. Foto: Privat Neue Kreisläuferin für die KTSV Eupen Premier-Ligist FC Everton hat „entsetzt“ auf Berichte über eine angebliche Hausparty seines Profis Moise Kean rea- giert. Der Spieler habe sich über die Corona-Regeln des Vereins und der Regierung hinweggesetzt, hieß es in einer Erklärung. Laut „Daily Star“ hatte sich Gastgeber Ke- an selbst bei der Feier gefilmt. Die Aufnahmen, die Kean in einer privaten Gruppe bei „Snapchat“ geteilt habe, sollen auch weibliche Gäste beim erotischen Tanz zeigen. „Der Klub hat seine Enttäu- schung dem Spieler gegen- über mit Nachdruck zum Aus- druck gebracht und klarge- macht, dass ein derartiges Ver- halten völlig inakzeptabel ist“, teilte Everton mit. (sid) Premier League „Entsetzen“ über Hausparty von Moise Kean

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