

Sport
GrenzEcho
Dienstag, 4. April 2017
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Die Situation hinter dem fast
uneinholbaren Spitzenreiter
Atomix in der 2. Handballdivi-
sion bleibt spannend. Die
KTSV Eupen rutschte nach der
denkbar knappen Niederlage
gegen den Lütticher Traditi-
onsverein Union Beynoise auf
den vierten Platz in der Tabel-
le ab.
Das Vorhaben war vor Spiel-
beginn eigentlich klar. Stefan
Vaessen ließ gegen die Union
Beynoise wenig Raum für Ex-
perimente. Die Erklärung hier-
für lag auf der Hand. „Wir ha-
ben zwar nichts mehr mit
dem Abstieg zu tun, da gibt es
dann auch welche, die sagen,
dass ich ja jetzt Zeit habe, um
zu experimentieren. Das will
ich aber nicht, da ich das
sportlich beste Resultat aus
dieser Saison heraus holen
möchte,“ zeigte sich Vaessen
ehrgeizig. Der Hunger nach
Erfolg war auch bei der Mann-
schaft spürbar, denn gegen Be-
yne kamen die Rot-Weißen
gut ins Spiel. Vaessen über-
raschte den Gegner, indem er
Aaron Brüls und Adrian Veit-
hen erst einmal von der Bank
aus starten ließ.
Vaessens Plan war es, Be-
ynes wichtigsten Spieler, Neu-
ville aus dem Spiel zu nehmen
und ihn am Torewerfen zu
hindern. Das Vorhaben ging
auch zunächst auf. Nach rund
einer Viertelstunde spielte
sich auf Beynes Seite aber ein
anderer Spieler in den Vorder-
grund, den der Eupener Trai-
ner wohl nicht so auf der
Rechnung gehabt hatte. „Hap-
part hat wohl das Spiel seines
Lebens gemacht gegen uns“,
musste Vaessen nach dem
Spiel zugeben. Hinzu kam
dann auch noch, dass die Eu-
pener Torhüter nicht ihren
besten Tag erwischt hatten
und Beyne nach einem Zwei-
Tore-Rückstand das Spiel bis
zur Pause drehen und selbst
einen Vorsprung von drei To-
ren erspielen konnte.
Vaessen reagierte in der
Halbzeitpause und stellte sei-
ne Mannschaft ein wenig um.
Die Maßnahme griff aber
nicht, denn bei Eupen war in
den ersten 15 Minuten des
zweiten Durchgangs ein kol-
lektiver Black-Out auszuma-
chen.
Sowohl in der Abwehr wie
auch im Angriff lief nichts
mehr
zusammen.
Beyne
schaffte es, diese Phase auszu-
nutzen und den Pausenvor-
sprung innerhalb von 15 Mi-
nuten zu verdoppeln. Es
schien bereits gelaufen, als
Coach Vaessen noch einmal
eingriff und seine Maßnah-
men dann endlich griffen. Eu-
pen spielte aufopferungsvoll
und holte Tor um Tor auf.
Selbst der Ausgleich sollte ge-
lingen. Am Ende konnte Be-
yne kurz vor Schluss aber er-
neut die Führung an sich rei-
ßen, ehe es dann zehn Sekun-
den vor Schluss hektisch wur-
de. Erst wurde das Nichtein-
halten des Abstands durch Ad-
rian Lambertz mit einer weite-
ren Zeitstrafe geahndet. An-
schließend gab es einen Frei-
wurf für Eupen, der aber nicht
mehr genutzt werden konnte.
Die 60 Minuten waren aus Eu-
pener Sicht leider zu wenig,
um die Wende in der Partie zu
bringen. „Ich hatte das Gefühl,
dass wenn wir noch weitere
fünf Minuten gespielt hätten,
wir das Spiel gewonnen hät-
ten, denn Beyne hatte keine
Antwort mehr, auf unser
Spiel“, so Vaessen. (buck)
Black-Out kostet KTSV den zweiten Platz
Handball - 2. Division:
KTSV mit ungewohnten Abwehrschwächen
KTSV Eupen
Beynoise
30:31
Interimstrainer Vaessen: „Ich will das sportliche beste
Resultat.“
Foto: Ralf Schaus
Trost: „Über die Gründe wer-
den beide Parteien Stillschwei-
gen bewahren und darüber
nicht in der Öffentlichkeit dis-
kutieren. Die Mannschaft wird
bis Saisonende von mir und
Peter Tandler betreut werden.“
Schon beim Auswärtsspiel in
Bouillon trat diese Änderung
in Kraft. Für die meisten mag
diese Entscheidung vielleicht
etwas überraschend sein, doch
wer die Mannschaft verfolgte,
musste eingestehen, dass der
Haussegen zwischen Trainer
und Team schon seit einiger
Zeit schief hing. Auf der einen
Seite beklagte man sich über
eintöniges Training, auf der
anderen über fehlenden Trai-
ningsfleiß.
Hazonet: „Ich ziehe
insgesamt eine positive
Bilanz.“
André Hanozet ist es sicher-
lich wie vielen Trainern in an-
deren Sportarten ergangen. Ir-
gendwann stellt sich eine ge-
wisse Routine ein und man
kommt nicht mehr voran.
Dies dürfte auch in der Eifel
eingetreten sein. Hanozet lei-
tete die Geschicke der ersten
Herrenmannschaft acht Jahre
lang. Er übernahm die Mann-
schaft in der 2. Provinzklasse
und führte sie bis in die 2. Di-
vision. „Ich habe vielleicht das
Jahr zu viel gemacht“, sagte
der Trainer. Über die Gründe
der Trennung sprach er nicht.
André Hanozet kann auf ei-
ne erfüllte Karriere im Volley-
ball zurückblicken. Er begann
mit 14 Jahren und war 20 Jahre
lang in Seraing aktiv. Dann
folgte ein einjähriges Inter-
mezzo in Genk, ehe er für 20
Jahre nach Spa wechselte.
Nach seinem Abschied aus der
Bäderstadt folgte ein weiteres
einjähriges Engagement in La
Roche, bevor es ihn acht Jahre
lang in die Eifel verschlug. „Ich
ziehe insgesamt eine positive
Bilanz von meiner Tätigkeit in
Lommersweiler. Ich sehr schö-
ne Momente erlebt. Dazu zäh-
len sicherlich die Aufstiege.
Ich werde mich jetzt endgültig
zur Ruhe setzen und mehr
Zeit mir selber gönnen. Ich
hatte in den Jahren nicht die
Möglichkeit dafür gehabt.“ In
der 2. Division wird die Luft
für den VBC Lommersweiler
indes immer dünner.
Am Wochenende stand mit
der Aufgabe in Bouillon wahr-
lich ein dicker Brocken auf
dem Programm. Da mit Gre-
gory Flammang und Eric Doc-
quier zwei Basisspieler fehlten,
gestaltete sich die Aufgabe
noch schwieriger. Und die Ver-
letzungsmisere reißt nicht ab.
Beim Abschlusstraining ver-
drehte sich Mittelblocker Mi-
chael Rousseau den Daumen.
Trotzdem reiste er mit an und
spielte auch, solange es ging.
Doch ab dem dritten Satz war
auch für ihn Feierabend. Im
ersten Satz hielten die Gäste
gut mit und gestalteten bis
zum Stand von 17:17 die Partie
offen. Danach schlichen sich
leider wieder Fehler ein. Bouil-
lon gewann den ersten Satz
mit 25:19.
Minimalchance auf den
Klassenerhalt
Im zweiten Satz geriet Lom-
mersweiler sofort in Rück-
stand und musste einen 1:7-
Nachteil hinterherlaufen. Die
Grün-Schwarzen schafften es
nicht, die Fehlerquote herun-
ter zu schrauben. Dadurch ge-
lang es auch nicht, die Gastge-
ber unter Druck zu setzen. So-
mit konnte Bouillon auch die-
sen Abschnitt ohne allzu gro-
ße Mühe mit 25:13 für sich
entscheiden.
Im dritten Satz lag Lom-
mersweiler im grünen Be-
reich. Die Gäste führten sogar
mit 6:4 zu diesem Zeitpunkt.
Dann legte Bouillon eine Auf-
schlagserie von acht Punkten
hin. Trotz aller Bemühungen,
diesen Zug zu unterbrechen
oder zu stoppen, fand Lom-
mersweiler kein Mittel gegen
dieses Überrollen. Marc Trost
in seinem Fazit: „Es fehlt ein-
fach an Selbstvertrauen in der
Mannschaft. Trotz einer 0:3-
Niederlage haben wir eine
kämpferische Mannschaft ge-
sehen. Wir werden versuchen,
in den nächsten Wochen an
den größten Defiziten zu ar-
beiten, um die Moral für die
letzten beiden Spiele in Ord-
nung zu bringen.“
Die direkten Konkurrenten
Baudour und La Louvière ver-
loren an diesem Wochenende
ebenfalls,
und
Guibertin
wahrte mit einem Sieg gegen
Mortroux seine Minimalchan-
ce auf den Klassenerhalt in der
1. Division. Die Luft ist zwar
weiterhin dünn für Lommers-
weiler, aber die Hoffnung auf
eine Rettung besteht noch
weiter.
„Das eine Jahr zu viel“
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Paukenschlag bei den Her-
ren des VBC Lommerswei-
ler. Der Verein trennte sich
kurz vor Saisonende von
Trainer André Hanozet.
„Wir haben entschieden,
uns einvernehmlich zu
trennen“, so Präsident
Marc Trost.
Volleyball - 2. Division:
VBC Lommersweiler trennt sich von Trainer André Hazonet
André Hanozet ist nicht länger Trainer des VBC Lom-
mersweiler.
Foto: Christian Fischer
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„Über die Gründe werden
beide Parteien Stillschweigen
bewahren.“
Marc Trost
l
Die beiden Herren-Teams
von
Sporta Eupen-Kettenis
wahren ihre Chancen. Die
Mannschaft von Marco Wet-
ten gewann ihr Spiel in Es-
neux mit 3:0. Nach einem
unkonzentrierten Spielbe-
ginn (6:5) steigerten sich die
Gäste und stellten die Wei-
chen für den ersten Satzge-
winn (19:11, 25:19). Auch im
zweiten Satz bestimmte
Sporta das Geschehen. Im
dritten Satz zeigten die Wet-
ten-Schützlinge ihre beste
Leistung. Endlich wurde kon-
sequent im Angriff gepunk-
tet. In nur 15 Minuten wur-
den der Satz und das Spiel
mit 25:14 gewonnen.
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Der
VS St.Vith
muss dagegen
weiterhin zittern. Beim Spit-
zenreiter Waremme kassier-
ten die Rot-Weißen eine
3:1-Niederlage. Den ersten
Satz gewannen die Gäste mit
25:22. Danach gewannen die
Gastgeber die drei nächsten
Durchgänge, mussten dafür
aber hart arbeiten. Ein Spa-
ziergang war das Spiel nicht.
Das lässt für die beiden rest-
lichen Spiele hoffen, wobei
St.Vith noch gegen den Letz-
ten Renaissance spielen
muss.
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Der
VBC Lommersweiler 2
konnte zu seinem Spiel in Se-
raing nicht antreten. David
Wagner: „Aufgrund der Ver-
letzungsmisere in der ersten
Mannschaft musste ich drei
Spieler abgeben. Und damit
waren wir nicht genug, um
in Seraing antreten zu kön-
nen.“
l
Sporta Eupen-Kettenis 2
ge-
wann sein Spiel gegen Mor-
troux mit 3:2. Dabei hätte
nach 2:0-Satzführung der
Sieg deutlicher ausfallen
können. Doch die Durchgän-
ge drei und vier gaben die
Sportaner knapp mit jeweils
23:25 ab. Den Tiebreak si-
cherte sich die Mannschaft
von Willy Frank mit 15:8. Da-
durch wahrt Sporta die Mini-
malchance, dem Abstieg zu
entgehen, da Visé verloren
hat. Die Entscheidung dürfte
dann wohl beim letzten Spiel
von Sporta eben gegen Visé
fallen.
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Bei den Damen kassierte der
VBV Raeren
in der Abstiegs-
runde eine 0:3-Niederlage in
Esneux. „Wir haben sehr
schlecht gespielt und waren
zudem nicht komplett“, teilte
Chantal Filjakowski mit:
„Aufgrund dieser Umstände
herrschte schon ein ungutes
Gefühl vor dem Spiel, und
dies hat sich dann bewahr-
heitet.“ Raeren ging im ers-
ten Satz völlig unter (12:25).
In den beiden darauffolgen-
den Abschnitten lief es et-
was besser. Diese Sätze ga-
ben die Gäste mit 23:25 und
21:25 ab.
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Der
VBC Lommersweiler 2
siegte gegen Schlusslicht
Verviers mit 3:0. „So leicht
war es aber nicht“, teilte
Marc Trost mit: „Wir mussten
hart kämpfen, und die Gäste
haben uns alles abverlangt.
Sie haben uns unerwartet
immer wieder in Schwierig-
keiten gebracht. Das Spiel
haben wir dann letztendlich
über den Kampf gewonnen.
Hier stimmte die Einstellung.
Die Mannschaft hat diesen
angenommen und ihn sieg-
reich zu Ende gebracht.“ Die
Sätze endeten mit 27:25,
25:20, 25:23.
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Sporta Eupen-Kettenis 2
wartet weiterhin auf das ers-
te Erfolgserlebnis des Jahres
2017. Auch gegen Spitzenrei-
ter Waremme gab es nichts
zu gewinnen. Nach einem re-
lativ guten ersten Satz lief
nicht mehr viel zusammen.
Endstand 0:3.
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In den Gruppenspielen der 4.
Provinzklasse zeigte der
VBC
Calaminia
nach der Niederla-
ge die richtige Reaktion und
setzte sich klar mit 3:0
durch. In Embourg gewan-
nen die Schützlinge von Mo-
nika Bonni mit 25:8, 25:10
und 25:20.
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Dagegen kassierte der
VBC
Lommersweiler 3
in Tihange
eine etwas unerwartete 1:3-
Niederlage. Nach dem knap-
pen Verlust des ersten
Durchganges (26:28) schie-
nen die Eifelerinnen dank
des 25:13-Erfolges in der
Spur zu sein, doch die Gast-
geberinnen behielten die
Oberhand und siegten mit
25:20 und 25:18. (chris)
Beide Sporta-Mannschaften
wahren ihre Chance
VOL L EYBAL L I N DEN PROV I NZKLASSEN