Sport
GrenzEcho
Mittwoch, 4. Januar 2017
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Offiziell: Witsel verlässt
Zenit St. Petersburg
Am Dienstagabend wurde es
auch von seinem Verein selbst
bestätigt. Axel Witsel wechselt
vom russischen Fußballerstli-
gisten Zenit St. Petersburg
zum chinesischen Klub Tian-
jin Quanjian. Über die Ablöse-
summe schwiegen die Russen,
doch dem Vernehmen nach
sollen rund 20 Millionen Euro
die Seiten wechseln. Witsel
entschied sich für das chinesi-
sche Abenteuer und gegen Ju-
ventus Turin, das eigentlich
das Buhlen um den 27-jähri-
gen Nationalspieler gewonnen
hatte. In China soll Witsel pro
Saison mindestens 18 Millio-
nen Euro verdienen.
„Red Wolves“: Ostbelgier
heute im Einsatz
Der Eupener Handball-Tor-
wart Youri Denert (Sporting
NeLo) sowie das Handballbrü-
derpaar Damian und Bartosz
Kedziora (Achilles Bocholt)
sind heute um 20.30 Uhr mit
der Nationalmannschaft im
Einsatz. In Groot-Bijgaarden
kommt es zum Testspiel ge-
gen die Niederlande. Der Ein-
trittspreis kostet zehn Euro.
Dieses Duell der „lage landen“,
das zur Vorbereitung auf die
EM dient, wird außerdem am
Freitag in Bocholt wiederholt.
Am Samstag geht es dann für
die Kedzioras und Co. in Door-
nik gegen die Mannschaft von
Nancy.
FC Bayern: Ohne Boateng
und Clement nach Katar
Der FC Bayern München ist
am Dienstagvormittag mit
knapp einstündiger Verspä-
tung in sein nicht unumstrit-
tenes Trainingslager in Katar
aufgebrochen. Nicht dabei ist
Jerome Boateng, der sich im
Dezember einer Operation im
rechten Brustmuskel hatte un-
terziehen müssen. Insgesamt
wird Trainer Carlo Ancelotti,
der nach dem Abgang von Co-
Trainer Paul Clement von sei-
nem Sohn Davide als zweitem
Assistenten neben Hermann
Gerland unterstützt wird, 24
Spieler vor Ort haben.
Bradley Wiggins
wird Skispringer
Bradley Wiggins, fünfmaliger
Radsport-Olympiasieger, geht
nach seinem Karriere-Ende
unter die Skispringer. Im Rah-
men der TV-Show „The Jump“
stürzt sich der Brite gemein-
sam mit anderen Prominen-
ten die Schanze hinunter. „Ski-
fahren ist eine meiner großen
Leidenschaften“, sagte der
Tour-de-France-Sieger
von
2012.
Hamburger SV feuert
überraschend Emir Spahic
Fußball-Bundesligist Hambur-
ger SV hat sich von Emir Spa-
hic getrennt. Der 36 Jahre alte
bosnische
Abwehrspieler
spielt in den Planungen keine
Rolle mehr und wurde freige-
stellt, teilte der Verein mit.
„Wir haben in den vergange-
nen Wochen einen Verände-
rungsprozess innerhalb des
Kaders angeschoben. Dieser
Prozess beinhaltet nun unter
anderem, dass wir künftig oh-
ne Spahic planen und es für
das Beste halten, wenn die We-
ge von Verein und Spieler sich
trennen“, sagte Trainer Mar-
kus Gisdol vor dem Trainings-
auftakt. Spahic, dessen Kon-
trakt am Saisonende ausläuft,
wurde ein Aufhebungsvertrag
angeboten. (dpa)
KURZ NOT I ERT
Am Ende dieser schrillen, grel-
len und bierseligen Darts-WM
gab es tatsächlich noch einen
rührenden Moment im bro-
delnden „Ally Pally“. Die Bässe
wummerten laut, als Michael
van Gerwen den WM-Pokal
entgegennahm, der Nieder-
länder reckte ihn über seinen
kantigen, kahlen Schädel, die
Menge grölte - und diesem
bulligen Star des einstigen
Kneipensports standen die
Tränen in den Augen. Mit be-
bender
Stimme
dankte
„Mighty Mike“ seiner Frau
und seiner Familie für „die
großartige Unterstützung, ich
bin so glücklich“, sagte er nach
dem Sieg über Titelverteidiger
Gary Anderson: „Das ist der
wichtigste Pokal, das weiß je-
der.“ Im Schnitt 1,48 Millionen
TV-Zuschauer
hatten
das
Match allein in Deutschland
bei Sport1 verfolgt, das war ein
Rekord, 410.000 Euro erhielt
van Gerwen für seinen Tri-
umph - und wer immer noch
nicht verstand, welche Bedeu-
tung diese Darts-WM mittler-
weile hat, der wurde wenig
später belehrt.
Die Siegerpressekonferenz
lief, als van Gerwen plötzlich
ein Handy auf das Podium ge-
reicht bekam, der niederländi-
sche Ministerpräsident Mark
Rutte war am Apparat. In ei-
nem einminütigen Gespräch
gratulierte der mächtigste
Mann des Landes am späten
Montagabend dem besten
Darts-Spieler der Welt. Das ist
Michael van Gerwen momen-
tan ohne Zweifel. 2013 stand er
bereits im WM-Finale, 2014
und nun 2017 holte er den Ti-
tel. „Dreimal im Finale“, sagte
van Gerwen, „da muss man
schon eine gewisse Klasse ha-
ben. Alle haben gesagt, dass
ich einen zweiten Titel brau-
che, um ein Großer zu sein.
Das habe ich heute geschafft.“
Mit dem Sieg im Alexandra
Palace vergoldete der Welt-
ranglistenerste sein herausra-
gendes Jahr 2016, in dem er 25
Turniere gewonnen hatte.
„Der Junge ist ganz gut“, sagte
der unterlegene Schotte An-
derson (46) mit reichlich Gal-
genhumor, „der wird mal ein
Spitzenspieler.“ Längst trauen
nicht wenige van Gerwen zu,
in die Fußstapfen von Rekord-
weltmeister Phil „The Power“
Taylor (56) zu treten, den
Sport sogar noch deutlicher
zu beherrschen, als der 16-ma-
lige Titelträger. Denn mit 27
Jahren steht van Gerwen noch
am Anfang der Karriere, Taylor
holte seinen ersten WM-Sieg
im Alter von 29. Und zumin-
dest gegenwärtig ist van Ger-
wen in Topform kaum zu
schlagen, so, wie es einst für
Taylor galt.
Auch in den nächsten Jah-
ren, wenn es rund um Weih-
nachten und Neujahr wieder
laut wird im „Ally Pally“, dürf-
te der Niederländer als einer
der Top-Favoriten nach Lon-
don reisen. Und dazwischen
verschwindet der Sport übri-
gens keineswegs in den Knei-
pen. Im Februar startet die
Premier League der zehn Bes-
ten. Auch die ist ein TV-Event
(Sport1), und auch dort geht es
immerhin um eine Siegprä-
mie von mehr als 200.000 Eu-
ro. Am Samstag gastieren van
Gerwen, Anderson, Taylor und
einige andere Profis in Düssel-
dorf. Beim Promi-Darts wer-
fen sie unter anderem mit Lo-
thar Matthäus, Tim Wiese und
Rainer Calmund Pfeile. (sid)
Der Final-Sieg von Michael
van Gerwen war schriller
Höhepunkt der Darts-WM
in London. Längst gilt der
junge Niederländer als
künftiger Dominator eines
Sports, der den Kneipen
längst entwachsen ist.
Wandeln auf Taylors Spuren
Darts:
Michael van Gerwen ist neuer Weltmeister - und der Kneipensport wächst und wächst
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Die Bässe wummerten, als Michael van Gerwen den WM-Pokal entgegennahm. Der Nie-
derländer reckte ihn über seinen kantigen, kahlen Schädel, die Menge grölte.
Foto: afp
Michael van Gerwen („MvG“)
ist zum zweiten Mal in sei-
ner Karriere Darts-Weltmeis-
ter. Seit Jahren dominiert der
27 Jahre alte Niederländer
die Szene und sammelt Tur-
niersieg um Turniersieg. „Du
brauchst den zweiten Titel,
um zu den ganz Großen zu
gehören. Das hier hinbekom-
men zu haben, bedeutet mir
so viel“, kommentierte
„Mighty Mike“ nach seinem
7:3-Finalsieg gegen Titelver-
teidiger Gary Anderson im
Londoner Alexandra Palace.
Die Deutsche Presse-Agentur
hat Schlaglichter in van Ger-
wens Karriere zusammenge-
stellt.
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WECHSEL ZUR PDC
In jungen Jahren spielt der
Niederländer für den Kon-
kurrenzverband BDO (British
Darts Organisation). Nach-
dem ihm im Alter von 17 ers-
te Turniersiege gelingen,
wechselt er gemeinsammit
seinen Landsleuten Jelle
Klaasen und Vincent van der
Voort zur PDC (Professional
Darts Corporation). Dort
spielt er bis heute und ist
seit einigen Jahren das Zug-
pferd des Weltverbandes.
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17 PERFEKTE DARTS
Im Dezember 2012 steht van
Gerwen im Halbfinale der
WM in London. Gegen James
Wade aus England gelingt
ihmmit einem 9-Darter
nicht nur das perfekte Spiel -
im direkt danach folgenden
Leg legt der Niederländer
weitere acht perfekte Pfeile
nach. Einen weiteren 9-Dar-
ter verpasst er auf die Dop-
pel-12 nur haarscharf.
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ERSTER WM-TITEL
Am Neujahrstag 2014 ge-
winnt van Gerwen erstmals
den Weltmeister-Titel in Lon-
don. Als an Position zwei ge-
setzt zieht „MvG“ ins Finale
ein und schlägt dort den
Schotten Peter Wright mit
7:4-Sätzen. Damit löst er
auch Dauer-Weltmeister Phil
Taylor aus England auf Platz
eins der Order of Merit ab.
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123,4-POINT-AVERAGE
Am 25. Februar spielt van
Gerwen die Partie seines Le-
bens. Im Premier-League-
Spiel gegen Michael Smith
gelingen ihm 123,4 Punkte
pro drei Pfeile - der beste
Wert, der je vor TV-Kameras
erzielt wurde. Die alte Best-
marke von Taylor (118,66
Punkte) pulverisiert van Ger-
wen förmlich.
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25 SAISONTROPHÄEN
Im Jahr 2016 ist der Nieder-
länder mit demmarkanten
grünen Wettkampfshirt end-
gültig nicht mehr zu stop-
pen. 25 Titel sichert er sich,
bevor der Jahreshöhepunkt
bei der WM in London war-
tet. „Ich würde alle Titel ge-
gen den WM-Titel tauschen“,
kündigte van Gerwen im
Vorfeld an...
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ZWEITER WM-TITEL
...doch das ist nicht nötig.
Denn diesmal besteigt
„Mighty Mike“ auch den
Thron bei der WM. Nach Sie-
gen über seinen Landsmann
Raymond van Barneveld im
Halbfinale und den Schotten
Gary Anderson im Finale darf
er zum zweiten Mal die rund
20 Kilogramm schwere Sid
Waddell Trophy in die Höhe
stemmen - und sich über ein
Preisgeld von umgerechnet
rund 410.000 Euro freuen.
(dpa)
17 perfekte Darts und die WM: Schlaglichter in der Karriere von „MvG“
H I NTERGRUND
Um die Gesundheit des Ex-
Fußballprofis François „Swat“
Van der Elst ist es nicht gut be-
stellt. Der 62-Jährige ist nach
Angaben
des
flämischen
Sportportals „sporza“ am Neu-
jahrstag nach einem Herzin-
farkt in einem kritischen Zu-
stand in das Krankenhaus von
Aalst
eingeliefert
worden.
Dort kämpft er derzeit um
sein Leben. Er befindet sich in
einem künstlichen Koma, ließ
die Familie am Dienstag wis-
sen. François Van der Elst ist
der ältere Bruder von Leo Van
der Elst. „Swat“ ist 44-facher
Nationalspieler und traf für
die Roten Teufel 14 Mal. Sein
Debüt für die Nationalmann-
schaft feierte Van der Elst im
Jahr 1973 unter Trainer Ray-
mond Goethals und stand un-
ter anderem auch beim EM-Fi-
nale gegen Deutschland 1980
in der Startelf. Zudem kam
Van der Elst bereits als 16-Jäh-
riger für den Rekordmeister
RSC Anderlecht zum Einsatz,
wo er zur Legende wurde. (mv)
François „Swat“ Van der Elst
kämpft um sein Leben
Herzinfarkt:
Ex-Nationalspieler wurde ins künstliche Koma versetzt
François Van der Elst erlitt am Neujahrstag einen Herz-
infarkt und wurde ins Koma versetzt.
Foto: belga