Persoverzicht september 2021

4 4 H ANDBALL GrenzEcho Samstag, 11. September 2021 V ON T IM F ATZAUN Anderthalb Jahre lang war- tet Damian Kedziora nun schon darauf, sein Debüt für die KTSV Eupen zu geben. Für den Verein, bei dem er das Handballspielen von kleinauf erlernt hat und von dem aus es ihn bis in die National- mannschaft gezogen hat. Im März 2020 gaben die Eupener die Rückkehr des 34-Jährigen bekannt. 18 Monate später hat Kedziora zwar immer noch nicht offiziell für die KTSV auf der Platte stehen können, aber mittlerweile einen weiteren Kollegen aus der National- mannschaft an die Seite ge- stellt bekommen: David De- nert zieht es nach Stationen bei Sporting Neerpelt (mittler- weile Pelt) und in Deutschland bei den Rhein Vikings und in Ahlen ebenfalls wieder zurück in die Heimat. „Ich habe viel Erfahrung gesammelt, konnte mich spielerisch im Rückraum neu positionieren und eine ganz andere Verantwortung übernehmen“, listete Denert im Frühjahr auf, wie er sich in den vergangenen Jahren wei- terentwickelt hat. Mit den Verpflichtungen der „Red Wolves“ Denert und Ked- ziora haben die Eupener durchaus zwei Ausrufezeichen in der Liga gesetzt. Die Mes- sage ist klar: Die KTSV Eupen ist nicht nur in die 1. Division aufgestiegen, um in Merksem, Tournai und Co. auf Sightsee- ing-Tour zu gehen. „Wenn alle da und fit sind, ist mein Ziel selbstverständlich, unter den ersten Vier zu landen“, redet Trainer David Polfliet nicht lange um den heißen Brei her- um. „Sonst würde ich das hier gar nicht machen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich alles für den Sieg tun will – das hat sich als Trainer nicht geän- dert. Die Qualität in der Mannschaft ist sicherlich vor- handen, auch wenn der Kader ziemlich klein ist. Da dürfen keine schweren Verletzungen auftreten. Und wir dürfen das Virus leider nicht komplett vergessen.“ Auch Polfliet blickt weiter- hin seinem ersten Einsatz auf der Eupener Bank entgegen. Der Nachfolger und frühere Co-Trainer von Baze Krstev hatte nun ein Jahr mehr Zeit, seine Mannschaft kennenzu- lernen, statt nach „nur“ einer Vorbereitung in die Meister- schaft zu starten. „Das ist si- cherlich ein Vorteil. Auch wenn es schade ist, dass einige Spieler von vor zwei Jahren nicht mehr dabei sind. Ich hät- te gerne noch ein, zwei von ih- nen im Kader. So aber bekom- men andere Spieler die Mög- lichkeit, sich zu etablieren. Wichtig ist vor allem, dass die Mannschaft homogen ist, und alle gut miteinander auskom- men. Und da habe ich keine Zweifel dran“, versichert der 46-Jährige. Nachdem bereits vor einem Jahr mehrere heimische Spie- ler den Gang in die zweite Mannschaft angetreten hat- ten, folgen ihnen nun Aaron Brülls, Adrian Lambertz und Marco Demonthy, der das Traineramt der Promotions- Sieben übernimmt. Mit Julien Rosskamp fällt vorerst eine weitere Kraft studienbedingt weg. „Juliens Pause schmerzt. Er ist einer der Jungen, die per- fekt in das System gepasst hät- ten. Aber das Studium geht natürlich vor“, so Polfliet. Neu im Kader des ehemaligen Tor- hüters der Nationalmann- schaft sind neben Denert auch Thomas Mormont (HC Visé) und Stef Eggen (Kembit-Lions 2/NL) – auch wenn Ersterer aufgrund einer Knöchel-Ope- ration in der Vorbereitung nicht mitwirken konnte und frühestens Ende des Kalender- jahres erwartet wird. Wäh- renddessen beschreibt Polfliet Stef Eggen als „jungen, wilden Spieler, der weiß, was Engage- ment und Einsatz bedeuten. Ihm fehlt allerdings noch die Erfahrung. Und wir dürfen nicht vergessen: Er bekleidet die schwierigste Position von allen – hinter Damian Kedzio- ra, dem besten Linksaußen in Belgien.“ Polfliet versichert: „Auf jeder Position ist genug Qualität für unser Sy- stem da.“ Zwischen den Pfosten hat der Coach derweil die Wahl zwischen purer Erfahrung (Mark Leckebusch) und einem Eigengewächs, das seit Jahren die sich ihm bietenden Chan- cen nutzt (Brian Dormann). Der Mittelaufbau wird von Da- vid Denert, Ken Kriescher und Dennis Vlijm (Sohn von Co- Trainer Martin) bekleidet, während Kim Schroeder, Stijn Joosten und Jérôme Majean im linken oder rechten Rück- raum auflaufen. Auf Linksau- ßen führt kein Weg an Damian Kedziora vorbei, Mikka Förster und Stef Eggen müssen dort im Hintergrund ordentlich Gas geben. Mit Philippe Cny- rim sorgt ein weiterer Ex-Nelo- Spieler für die Tore von rechts- außen. Komplettiert wird der KTSV-Kader von den Kreisläu- fern Sid Hartel und, nach sei- ner Genesung, Thomas Mor- mont – wobei auch Eggen durchaus in vorderster Front eingesetzt werden kann. Die taktische Ausrichtung ist ebenfalls klar: „Unsere Grund- stellung in der Defensive ist die 6:0. Je nach Gegner wer- den wir das in ein 5:1-System umändern. Eine kompakte und aggressive Deckung: So sehe ich meine Abwehr“, er- klärt Polfliet: „Vorne müssen wir zusammenspielen. Und ich erwarte selbstverständlich von meinen Spielern, dass sie ihre eigene Initiative mitein- bringen. Wenn das alles klappt, sehe ich eine sehr gute Saison auf uns zukommen.“ Bei der KTSV Eupen ist also alles angerichtet für das Comeback in der 1. Division. Das größte Manko ist allerdings die fehlende Breite. „Auf jeder Position ist genug Qualität da, um unser System von vorne bis hinten durchzu- spielen. Auch wenn zwei Mann mehr im Kader optimal wären. Die Vorbereitung ha- ben wir beispielsweise nur mit sieben, acht Leuten bestritten. Da waren einige richtig genia- le Spiele dabei, wo wir dach- ten: ‚Wow, wir haben es drauf!‘ Beim nächsten Spiel allerdings schien es dann so, als hätten wir alles wieder vergessen. Ich will das aber nicht überbewer- ten, denn wir dürfen eines nicht vergessen: Die Jungs ha- ben anderthalb Jahre lang kein einziges Pflichtspiel bestrit- ten. Erstmal wollen wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und dann Ende des Jahres schauen, was noch möglich ist.“ Handball – KTSV Eupen Herren: Der ambitionierte Aufsteiger will endlich durchstarten – Kleiner Kader als größte Schwäche Seit über einem Jahr war- ten die Herren der KTSV Eupen darauf, endlich wie- der im Handball-Oberhaus an den Start gehen zu können. Die Erwartungs- haltung ist groß, denn der Kader strotzt nur so von individueller Klasse und Erfahrung auf höherem Niveau. Damian Kedziora (oben rechts) und David Denert (unten recht) warten auf ihre ersten Einsätze nach der Rückkehr. Fotos: Verein Das Ziel: „Natürlich die ersten Vier“ Promotion Trainer: Marco Demonthy Neuzugänge: Aaron Brülls (1. Mannschaft) Adrian Lambertz (1. Mannschaft) Marco Demonthy (1. Mannschaft) Lukas Werner Torwart 23 185 cm Luca Kleyens Torwart 20 183 cm Aaron Brülls Rückraum 26 198 cm Charles-Maurice Pasture Rückraum 18 185 cm Nicolas Pötgen Rückraum 23 170 cm François Schreuer Rückraum 27 189 cm Nicolas Schreuer Rückraum 19 185 cm Adrian Lambertz Rückraum 31 175 cm Bryan Frank Rückraum 18 185 cm Louis Königshoven Rückraum 18 170 cm Grégory Lennertz Außen 24 186 cm Maxime Parotte Außen 20 174 cm Lenny Nüchtern Außen 23 181 cm Yannick Theissen Außen 25 184 cm Laurent Cnyrim Außen 20 181 cm Geoffrey Beckers Kreis 26 185 cm PORTRÄT KTSV Eupen Herren 2 1. DIVISION Trainer: David Polfliet Co-Trainer: Martin Vlijm Saisonziel: Etablierung als fest Größe in der 1. Division Zugänge: David Denert (Ahlener SG) Thomas Mormont (HC Visé) Stef Eggen (Kembit-Lions) Abgänge Aaron Brülls (2. Mannschaft) Adrian Lambertz (2. Mannschaft) Marco Demonthy (Karriereende, Trainer der 2. Mannschaft) Julien Rosskamp (Studienbedingte Pause) Kader Mark Leckebusch Torwart 1987 198 cm Brian Dormann Torwart 2000 190 cm Kim Schroeder Rückraum 1994 190 cm Dennis Vlijm Rückraum 1995 186 cm Ken Kriescher Rückraum 1995 180 cm Jérôme Majean Rückraum 1996 198 cm Stijn Joosten Rückraum 1996 190 cm David Denert Rückraum 1992 186 cm Mikka Förster Linksaußen 2003 180 cm Damian Kedziora Linksaußen 1987 190 cm Philippe Cnyrim Rechtsaußen 1990 176 cm Stef Eggen Außen/Kreis 2002 180 cm Sid Hartel Kreis 1992 188 cm Thomas Mormont Kreis 1998 185 cm PORTRÄT KTSV Eupen Herren Hat sich mit einigen Kräften aus der 1. Mannschaft verstärkt: die zweite Garnitur der KTSV Eupen. 5 GrenzEcho Samstag, 11. September 2021 H ANDBALL 5 1. DIVISION Trainer: Philipp Reinertz Co-Trainer: Deborah Pluymen Torwarttrainer: Christophe Denis Physiotherapeutin: Nele Falkenberg Saisonziel: Etablierung als feste Größe in der 1. Division Zugänge: Mara Fischer (BTB Aachen) Chelsea Buttau (HC Weiden) Katerina Matzaris (Fémina Visé) Catherine Reinertz (KTSV Damen 3) Elle Brandt (KTSV Damen 3) Abgänge Lola Marotta (ROC Flémalle) Jil Reuter (Karriereende) Zoé Weber (Pause) Kader Mara Fischer Torhüterin 2000 Paule Portier Torhüterin 1995 Alexandra Rudi Torhüterin 1997 Jolina Said Torhüterin 2002 Katerina Matzaris Rückraum 2000 Jodie Nüchtern Rückraum 2001 Iveta Pecinova Rückraum 1980 Catherine Reinertz Rückraum 1990 Lauranne Beckers Rückraum 2001 Buerschaper Lynn Rückraum 1999 Gella Förster Rückraum 2001 Ella Brandt Außen 2004 Marie Kever Außen 1992 Luisa Werner Außen 2002 Chelsea Buttau Außen 2001 Déborah Laschet Außen 1992 Juliette Maes Außen 2000 Louise Rouselle Kreis 2000 Kaye Kriescher Kreis 1998 Nadine Cüpper Kreis 1981 PORTRÄT KTSV Damen Kader 1. Division LFH Trainer: Philipp Reinertz Michelle Bailly 2003 Léa Goffaert 2004 Estra Gulec 2004 Lena Kirschvink 2006 Lilli Königshoven 2006 Dana Neicken 2001 Amélie Niggemann 2005 Charlotte Noé 2001 Julia Souren 2004 Antonia Weber 2004 Lou-Anne Lachi 2007 Jenna Stadler 2007 PORTRÄT KTSV Eupen Damen 3 Klötzerbahn 2 | 4700 Eupen Tel. 087/301 601 | www.ratskeller-eupen.be Täglich ab 9 Uhr durchgehend geöffnet. Kollegen gesucht: Koch und Kellner mit Erfahrung Ganz jung aufgestellt, präsentiert sich die dritte Damenmannschaft der KTSV Eupen. V ON T IM F ATZAUN Immerhin 20 Spielerinnen zählt der Kader der KTSV-Da- men in dieser Saison. Mit der Angliederung der Reserve an die erste Sieben kommen die Eupenerinnen aus der langen Corona-Pause heraus. Wobei sie als einzige der DG-Mann- schaften vor knapp einem Jahr ein Pflichtspiel bestritten – ehe die Saison bereits auf Eis gelegt wurde, bevor sie für die große Mehrheit der Klubs überhaupt begonnen hatte. Nun, elf Monate später, stehen sie vor dem „richtigen“ Start in das Abenteuer 1. Division. Und das mit einem in der Brei- te sehr jungen Kader. Nur sechs Spielerinnen haben das 25. Lebensjahr bereits voll- endet, die große Mehrheit ist hingegen noch in diesem Jahr- tausend geboren. „Es ist ein Team mit großem Entwick- lungspotenzial und sehr viel Talent. Von daher denken wir, dass wir in den kommenden zwei Jahren noch ganz schön wachsen werden“, sieht Phi- lipp Reinertz die Saison auch als Zwischenetappe an: „Wir arbeiten mit der Vision 2024, die wir bei den Damen ja ziemlich detailliert ausformu- liert haben: Der erste Schritt ist, dass wir uns als feste Grö- ße in der 1. Division etablieren und mit den unteren Plätzen nichts zu tun haben wollen. Dann kann man die Mann- schaft weiterentwickeln zu einem Gegner, der die großen Vereine ärgern kann. Aber das ist noch Zukunftsmusik und etwas für in zwei Jahren.“ Verzichten muss Reinertz, der neben der zusammenge- legten 1. und 2. Mannschaft auch die dritte Reihe betreut, künftig auf drei Spielerinnen: Lola Marotta kehrt zurück nach Flémalle, von wo aus sie 2019 zur KTSV gewechselt war. Jil Reuter beendete ihre Karrie- re, während Zoé Weber eine Handballpause einlegt. Dem gegenüber stehen fünf Neuzu- gänge: Mara Fischer (BTB Aa- chen) fügt sich in den Torhüte- rinnen-Konkurrenzkampf mit Paule Portier, Alexandra Rudi und Jolina Said ein. Chelsea Buttau (HC Weiden), für Rei- nertz eine „junge und extrem interessante“ Spielerin ver- stärkt die Außen. Voraussicht- lich bis Anfang 2022 muss Eu- pen hingegen auf die Dienste von Katerina Matzaris (Fémi- na Visé) verzichten, die nach einer Schulter-Operation län- ger ausfällt. Aus der LFH- Mannschaft kommen zudem Elle Brandt und Catherine Rei- nertz, die ihre Pause für been- det erklärt hat, hoch. „Das sind Bewegungen, die es in so einem Verein immer geben sollte. So haben wir immer die eine oder andere Person für eine offene Position in der Hinterhand.“ Schwerer Saisonauftakt gegen Sint-Truiden und Fémina Visé Selbst hat Reinertz die Pause genutzt, um sich „in dem einen oder anderen Bereich weiterzuentwickeln, zu lesen, oder an Onlineveranstaltun- gen teilzunehmen.“ Mit der Mannschaft ist er in den ver- gangenen Monaten regelmä- ßig auf Online-Trainnigsein- heiten via Laptop umgestie- gen. „So habe ich meine Spie- lerinnen besser kennengelernt und konnte gut einschätzen, wie ambitio- niert sie sind. Sportlich ist es schwer, etwas Positives aus den letzten anderthalb Jahren zu ziehen. Die gesamte Ent- wicklung des Handballs wurde ausgebremst – gerade im Ju- gendbereich, wo manchen Spielern anderthalb Jahre wirklich fehlen.“ Während die Herren noch eine Woche warten müssen, läuten die Damen bereits an diesem Wochenende die neue Saison ein. Die Eupenerinnen blicken dabei auf ein hartes Programm gegen Sint-Truiden (heute, 20.15 Uhr/zuhause) und Visé (19.09., 16 Uhr/aus- wärts): „Grundsätzlich kann ich mir durchaus ein besseres Auftaktprogramm vorstellen. Für mich sind das zwei der drei ganz großen Teams der Serie. Wir werden versuchen, sie so lange wie möglich zu är- gern und gehen ohne Druck ins Spiel rein. Alles, was wir da holen, ist Bonus“, so Reinertz. Handball – KTSV Eupen Damen: Junge Mannschaft will sich in der D1 etablieren Mit einem dank der Zu- sammenlegung der ersten und zweiten Mannschaft breiten Kader treten die Damen der KTSV Eupen in der 1. Division an. Ein Jahr nach dem Aufstieg ins Oberhaus steht die Marschroute für Trainer Philipp Reinertz fest: „Wir fokussieren uns nicht auf Tabellenplatz x oder y sondern auf die Weiter- entwicklung der Mannschaft.“ Dank der Zusammenlegung der 1. und 2. Mannschaft ist der Kader der KTSV-Damen gewachsen. Fotos: Verein Im vergangenen Oktober waren die KTSV-Damen als einzige ostbelgische Mannschaft im Einsatz. Archivfoto: Bernd Rosskamp Ein Team mit „großem Entwicklungspotenzial“

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