Persoverzicht mei 2021

17 GrenzEcho Dienstag, 11. Mai 2021 S PORT 17 V ON T IM F ATZAUN Zwar hätten auch andere Vereine ihr Interesse an dem 29-Jährigen bekundet, doch nach zwei Jahren bei Sporting Nelo (mittlerweile Pelt), einer halben Saison bei den inzwi- schen insolventen Rhein Vi- kings und einem Jahr in Ahlen geht es für Denert wieder zu- rück in die Heimat. Mit den GrenzEcho sprach der Natio- nalspieler über die Gründe. David Denert, die offen- sichtliche Frage zu Beginn: Warum haben Sie sich für eine Rückkehr bei der KTSV Eupen entschieden? Die Entscheidung habe ich über vier Monate hinweg ge- troffen. Bis auf die Aufstiegs- runden wird in der dritten deutschen Liga momentan nicht gespielt. Und wenn dein Verein dir sagt, dass er nicht weiß, wie es finanziell näch- stes Jahr aussehen wird, dann muss man auch mal an seine eigene Zukunft denken. Wenn man schon einmal eine Insol- venz wie ich bei den Rhein Vi- kings mitgemacht hat, über- legt man sich nicht nur zwei-, sondern dreimal, ob man in Deutschland bleiben möchte. Zudem findet bei Ahlen nun ein kompletter Umbruch statt: Viele Spieler hören auf, es kommt ein neuer Trainer, und ich wurde für eine ganz andere Position eingeplant. Ich habe David Polfliet (Trai- ner der KTSV, A. d. R.) gesagt, dass ich mit dem Gedanken spiele, nach Eupen zurückzu- kehren. Auch, weil mich ihre Vision 2024 interessierte. Ich habe immer gesagt, dass Eu- pen meine erste Station wäre, sollte ich in die Heimat zu- rückkehren. Ein Comeback beim HC Ey- natten-Raeren stand also nicht im Raum? Nein, gar nicht. Auch wenn ich in Eynatten gespielt habe, ist es kein Geheimnis, dass Eupen meine erste Wahl ist. Selbst Pelt oder Bocholt kämen nicht mehr infrage – schon alleine, weil ich mir den Aufwand nicht mehr antun möchte. Wenn man direkt an der Halle wohnt, ist es einfach viel ge- sünder, und man kann eine ganz andere Leistung abrufen. Auf der KTSV-Internetseite werden Sie wie folgt zitiert: „Hätte mir einer vor einem Jahr gesagt, du spielst in der kommenden Saison wieder in Eupen, ich hätte ihm nicht geglaubt.“ Warum nicht? Es war für mich klar, dass ich noch zwei, drei Jahre in Deutschland spielen würde und dann erst zurückkomme. Die Coronakrise hat da aber ei- niges durcheinandergewir- belt. Deshalb meinte ich eher: Ich hätte nicht geglaubt, dass ich bereits jetzt zurückkehre. Bereuen Sie im Nachhinein, nach Deutschland gegangen zu sein? Nein, ich bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Ich habe viel Erfahrung gesam- melt, konnte mich spielerisch im Rückraum neu positionie- re und eine ganz andere Ver- antwortung übernehmen. Es war eine schöne Zeit, aber ir- gendwann kommt der Punkt – gerade jetzt mit der Krise – an dem man an seine Zukunft denken muss. Und da hat Handball auf Drittliganiveau einfach keine Zukunft. Dort ist jeder Klub von Zuschauerein- nahmen abhängig, deshalb entsteht da gerade ein großes Loch. Fühlen Sie sich mittlerweile wohl im Rückraum? Definitiv. Ich bin ein variabler Spieler, aber kein klassischer Linksaußen. Die gesamte Ju- gend über habe ich im Rück- raum gespielt und wurde ir- gendwann auf Linksaußen ge- stellt. In Deutschland habe ich gemerkt, dass ich einen defini- tiven Platz haben möchte. „Eupen ist mit den Ex-Spielern aus der BeNe-League einen Schritt weiter als Eynatten-Raeren.“ Laut der KTSV Eupen wird sich die Mannschaft „um unseren Rückkehrer und Routinier Damian Kedziora aufstellen“. Ist Kedziora unumstritten das Herzstück der Mannschaft? Damian ist sicherlich die wich- tigste Person. Über zehn Jahre lang hat er auf nationalem und internationalem Niveau seine Leistung abgerufen, ist trotzdem auf dem Boden ge- blieben. Da muss man einen riesigen Respekt vor haben. Auch er hat gesagt, dass Eupen seine erste Station bei einer Rückkehr sein würde. Wenn man aus Eupen kommt, so viele Titel gewonnen und mit der Nationalmannschaft ge- gen Topländer gespielt hat, ist man einfach ein Aushänge- schild und ein Vorbild für jun- ge Spieler. So merken die Kin- der, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die Bock darauf hat, Eupen in ein paar Jahren in die BeNe-League zu führen. Den Kader dafür hat Eupen sicherlich zusammen. Alleine mit ehemaligen Spielern aus der BeNe-League könnte man eine komplette Sieben aufstellen... ... richtig. Wir sollten aber nichts auf die leichte Schulter nehmen und meinen, wir würden jede Woche mit zehn Toren Unterschied gewinnen. Viele haben lange nicht mehr trainiert, die Mannschaft muss sich einspielen, und wir müssen konstante Leistungen bringen. Wo sehen Sie die KTSV im Vergleich zum HC Eynatten Raeren? Ich habe den Eynattener Kader ehrlich gesagt nicht genau im Kopf. In meinen Augen war es nur klar, dass Eupen, wenn die eigenen Spieler wieder aus der BeNe-League zurückkehren, einen Schritt weiter sein wür- de. Eynatten hat ebenfalls eine gute Jugend, aber man darf nicht vergessen: Diese Spieler haben nicht in der BeNe-Lea- gue gespielt, das ist ein großer Unterschied. Das soll aber nicht heißen, dass Eynatten schlechte Spieler hätte. Es kann genau so gut sein, dass wir uns auf demselben Niveau bewegen. Das interessiert mich eigentlich auch nicht, mir ist wichtig, dass ich mich in meinem Team wohlfühle. Handball: David Denert spricht über seinen Wechsel zum Jugendverein KTSV Eupen Die KTSV Eupen geht mit ihrer Rückholaktion in die nächste Runde. Nach Da- mian Kedziora läuft auch David Denert ab der kom- menden Saison wieder im Trikot seines Jugendklubs auf. „Ich habe immer ge- sagt, dass Eupen meine erste Station wäre, sollte ich in die Heimat zurück- kehren“, verrät er. Schluss mit Reisen: David Denert ist der nächste Neuzugang und der nächste Rückkehrer bei der KTSV Eupen. Foto: Verein „Eupen ist meine erste Rückkehr-Station“ Einen eindrucksvollen Tri- umph feierte Porsche beim Qualifikationsrennen zu den 24 Stunden Nürburgring. Im siegreichen Quartett von Fri- kadelli Racing fuhr auch der Belgier Maxime Martin mit. „Wir landen heute zum zwei- ten Mal in Folge einen Doppel- sieg auf der Nordschleife“, ju- belte Schlussfahrer Maxime Martin nach dem Fallen der Zielflagge. Nach sechs Renn- stunden und 41 Runden unter frühlingshaften Wetterbedin- gungen konnten sich die bei- den vom örtlichen Frikadelli- Team eingesetzten Porsche 911 GT3 R vor der erstklassigen Konkurrenz durchsetzen. Pa- trick Pilet (F), Frederic Mako- wiecki (F), Maxime Martin (B) und Dennis Olsen (N) lagen am Ende eines spannenden Rennens vor ihren Teamkolle- gen Mathieu Jaminet (F), Nick Tandy (GB), Earl Bamber (NZL) und Matt Campell (Aus). Als Dritte wurden die Pole-Setter des ebenfalls nahe des Nür- burgrings beheimateten Phoe- nix-Teams abgewinkt: Michele Beretta (I), Frank Stippler (D), Nicki Thiim (Dk) und Vincent Kolb (D) krönten mit ihrem Audi R8 LMS GT3 damit ein er- folgreiches Rennwochenende. Für alle Teilnehmer galt die- ser Probelauf als weiterer Kräf- tevergleich vor dem Saisonhö- hepunkt in der Grünen Hölle, dem traditionellen Rennmara- thon am Nürburgring, der am 5./6. Juni ausgetragen wird. Es war der letzte Test unter Wett- bewerbsbedingungen. „Das war ein perfektes und fehler- freies Rennen“, bilanzierte der Brüsseler Maxime Martin (35), der sich natürlich zu den 24h- Favotiten zählen darf: „Es war für die Vorbereitung auf die 24 Stunden sehr wichtig. Wir ha- ben viel gelernt.“ Allein in den Topklassen der GT3-Sportwagen waren 30 Au- tos eingeschrieben. Zu ihnen gehörte auch der Getspeed- Mercedes-AMG des Eupeners Markus Palttala, der mit Maxi- me Soulet (B), Janine Shoffner (USA) und Moritz Krantz (D) 23. sowie Dritter der Pro-Am- Wertung wurde. (hs) Motorsport: Maxime Martin (Porsche) gewinnt am Nürburgring Maxime Martin und seine Teamkollegen im Frikadelli-Porsche auf der Nordschleife des Nürburgrings unterwegs. Foto: Herbert Simon „Das war ein perfektes Rennen“ Besser hätte das Sportwagen- Rennwochenende in Magny- Cours (F) für die beiden jun- gen belgischen Audi-Vertrags- fahrer Charles Weerts und Dries Vanthoor kaum verlau- fen können. Die Titelverteidi- ger des Europäischen GT- Sprint Cups glänzten mit dem souveränen Triumph beim ersten Durchgang am Sams- tagabend und dem zweiten Platz beim Rennen am Sonn- tagnachmittag – hinter dem siegreichen Duo Maro Engel (D)-Luca Stolz (D) im Merce- des-AMG. Insbesondere Regionalfah- rer Charles Weerts aus Aubel konnte sich im Audi R8 LMS GT3 des belgischen WRT- Teams auf der ehemaligen GP- Strecke in Frankreich in Szene setzen. Zum einen hatte der erst 20-Jährige das Auto auf die Pole Position gestellt, zum anderen konnte er beim Sonn- tagrennen dank einer starken Leistung den Mercedes von Boguslavskiy-Marciello (RUS-I) in der Schlussphase noch vom zweiten auf den dritten Rang verdrängen. Mit diesem her- vorragenden Ergebnis führen Weerts-Vanthoor die Meister- schaft im GT-Sprint Cup an. Einen guten Einstand gab in Magny Cours der frühere bel- gische Förderpilot des RACB- Nationalteams, Ulysse De Pauw, ein weiterer aufstreben- der Nachwuchsfahrer, der 2021 den Schritt vom Formelsport in die GT-Szene vollzogen hat: Der 19-Jährige aus Grez-Doi- ceau landete im Bentley Conti- nental auf den Plätzen neun und sieben. GT-Stammteilneh- mer Fred Vervisch (Audi) fiel am Samstagabend aus und wurde am Sonntag Sechster. (hs) Motorsport: Sieg und zweiter Platz Charles Weerts gewinnt in Magny-Cours

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