Persoverzicht juli - augustus 2020
| Sport Donnerstag, den 2. Juli 2020 | 41 VARIA – Anti-Doping-Agentur ALAD führt wieder Dopingtests durch Die nationale Anti-Doping-Agen- tur ALAD hatte die Dopingkon- trollen seit Beginn der Corona-Kri- se ausgesetzt. Diese wurden nun allerdings wieder aufgenommen. Außerdem teilt die ALAD mit, dass im August 2019 der Litauer Aman- das Paulauskas bei den Europa- meisterschaften der Bankdrücker in Luxemburg positiv auf Anaboli- ka getestet wurde und vom Welt- verband für acht Jahre gesperrt worden ist – auch, weil es sich da- bei um sein zweites Anti-Doping- Vergehen handelte. DW „Ich bin sehr anpassungsfähig“ Der ehemalige Handballprofi Yérime Sylla will Käerjeng als Trainer nach oben führen Interview: David Thinnes Yérime Sylla war während 14 Jahren Handballprofi. Auch als Trainer war der 51-Jährige auf höchster Club- und Na- tionalteamebene aktiv. Der neue Coach des Männerteams von Handball Käer- jeng geht die Aufgabe im Großherzog- tum mit Neugierde und Motivation an. Yérime Sylla, wie kam der Kontakt mit Handball Käerjeng zustande? Yannick Schuler (Präsident des Handball Käerjeng, Anmerkung der Redaktion) stand mit meiner Agentur Team Sport Service in Kontakt. Aus einem ersten Inter- esse der Käerjénger wurde jedoch nichts Konkretes. Zudem hatte ich gleichzeitig andere Angebote. Welche Vereine wollten Sie als Trainer haben? Ich hatte Kontakte zu zwei Ver- einen aus der 1. Bundesliga in Deutschland und einem Club aus der 2. Bundesliga. Außerdem war ich in Gesprächen mit Tremblay (französischer Erstligist, Anmer- kung der Redaktion). Als mir mein Agent vom Angebot des HB Käerjeng sprach, wollte ich mehr wissen. Ich bin ein neugieriger Mensch und ich reise gerne. Ich habe mir gesagt: „Warum nicht?“ Die Gespräche und die Ambitio- nen des Clubs haben mir gefallen und wir sind uns einig geworden. Welche persönlichen Ambitionen haben Sie für Ihren neuen Job? Ich will Handball Käerjeng wie- der nach oben führen. Der Verein soll wieder Titel gewinnen. Ich bin sehr motiviert. Und mit die- sem neuen Job kann ich mich neu entdecken. Ich freue mich darauf, neue Leute und einen neuen Handball kennen zu lernen. Auf welche Art Trainer können sich die Spieler einstellen? Bei mir steht der Spieler immer im Vordergrund des Projekts. Ich bin nicht der Meinung, dass man einem Spieler ein System auf- zwingen soll. Als Trainer muss ich mich an den jeweiligen Spieler anpassen. Ich denke, dass die An- passungsfähigkeit meine größte Qualität ist. Ich will jeden Spieler besser machen. Gleichzeitig will ich auch versuchen, die jungen Spieler nach vorne zu bringen. Wie gut kennen Sie den Luxem- burger Handball? Als ich belgischer Nationaltrai- ner war und die Beneluxliga-Liga noch existierte (vor etwa zehn Jahren, Anmerkung der Redak- tion), konnte ich einige Luxem- burger Vereine wie Düdelingen oder Esch verfolgen. Ich ziehe es jedoch vor, mir jetzt vor Ort ein Bild zu machen. Wir werden jetzt mit der Konditionsarbeit begin- nen. Außerdem haben wir eine Whatsappgruppe gegründet und werden auch einige Videokonfe- renzen durchführen. Bislang standen Sie bei einem Pro- ficlub oder einem Nationalteam in der Verantwortung. In Niederker- schen kommen Sie in ein semi- professionelles Umfeld. Wie ge- hen Sie die Veränderung an? Ich mache keinen Unterschied zwischen professionellem und halbprofessionellem Umfeld. Als ich 2011 als Trainer der belgischen Nationalmannschaft angefangen habe, gab es keinen Profi. 2018 waren neun Spieler in den höchs- ten Ligen in Deutschland und Frankreich aktiv. Ich war selbst jahrelang im Amateurhandball ak- tiv. Und ich weiß, wie es ist, zu studieren oder zu arbeiten und am Abend noch zum Training zu kommen. Ich denke, dass die Mo- tivation und die Leidenschaft eines halbprofessionellen Spielers größer ist als die eines Profis. Sie waren 14 Jahre lang Profi. War es für Sie der normale Weg, im Anschluss eine Trainerkarriere einzuschlagen? Eigentlich nicht. Ein ehemaliger Trainer hat mich darauf hingewie- sen, dass dies durchaus ein Weg sei. Dann wurde ich im nationalen Sportinstitut in Paris (INSEP, In- stitut National du Sport, de l'Ex- pertise et de la Performance, An- merkung der Redaktion) aufge- nommen. Zu Beginn habe ich mich vor allem für die physische Vorbereitung interessiert. In Dun- kerque war ich von 2006 an Co- Trainer und verantwortlich für die Konditionsarbeit. Ich wurde dann quasi gezwungen, den Chef- trainer-Posten zu übernehmen. Ich habe aber schnell Gefallen daran gefunden. Zur Person Yérime Sylla war bis vor Kurzem noch Nationaltrainer in Kuwait. Dies war die zweite Station des Franko- Senegalesen als Auswahltrainer eines Landes: Zuvor stand der 51- Jährige bei Belgien an der Seitenli- nie. Sylla, der die französische und senegalesische Nationalität besitzt, war während 14 Jahren Profi in der höchsten französischen Liga. Mit Dunkerque erreichte er in der Sai- son 1998/1999 Platz drei in der Meisterschaft. 2006 beendete der ehemalige Nationalspieler Senegals seine Spielerkarriere und wurde Co- Trainer in Dunkerque. 2011 gewann er mit seinem Club den ersten Pokal in der Vereinsgeschichte. Syl- la besitzt den A-Trainerschein und den EHF-Master-Coach-Schein. dat : Ich weiß, wie es ist, zu studieren oder zu arbeiten und am Abend noch zum Training zu kommen. Für Trainer Yérime Sylla steht immer der Spieler im Vordergrund. Foto: Eric Dupain CYCLOCROSS – Weltcups Drei Rennen weniger als geplant Die Corona-Krise sorgt auch für Verschiebungen und Absagen im Cyclocross-Kalender. Eigentlich sollten in der kommenden Saison auf Weltcupebene insgesamt 14 Wettkämpfe stattfinden. Daraus wird jedoch nun nichts. Der Rad- sportweltverband musste den Ka- lender wegen der Corona-Virus- Pandemie anpassen. Die beiden Rennen in Waterloo (USA/4. Ok- tober) und Dublin (IRL/18. Okto- ber) wurden gestrichen und auf die Saison 2021/22 verlegt. Das Ren- nen in Zonhoven (B) rückt vom 25. Oktober an den 13. Dezember. Die dort eigentlich geplante Veranstal- tung in Antwerpen wird ebenfalls auf das kommende Jahr verlegt. Der erste Weltcup-Durchgang soll nun am 1. November in Overijse (B) stattfinden. Der Wettkampf in Namur (B) ist weiterhin für den 20. Dezember geplant. jg TENNIS – Rassismus-Debatte Tsonga versucht zu beschwichtigen Der dunkelhäutige französische Tennis-Profi Jo-Wilfried Tsonga möchte in der Rassismus-Debatte beschwichtigen. Angesprochen auf den jüngsten rassistischen Vorfall im nationalen Sportinstitut in Pa- ris sagte Tsonga der französi- schen Nachrichtenagentur AFP: „Hass erzeugt Hass, was bedeutet, dass man sich nicht auf so etwas einlassen sollte.“ Der 35-Jährige fühle sich „nicht als Teil einer Ge- meinschaft. Ich bin weder schwarz noch weiß. Ich bin was ich bin, Jo- Wilfried, und das ist alles, was zählt.“ Im nationalen Sportinsti- tut wurden drei Fotos von dunkel- häutigen französischen Sportlern mit rassistischen Beleidigungen beschriftet. sid SCHACH – Fairer Zug Carlsen gibt absichtlich auf Als Geste der Fairness hat Schach- Weltmeister Magnus Carlsen einen äußerst ungewöhnlichen Zug gemacht. Im Online-Duell mit dem Weltranglistendritten Ding Liren aus China schenkte der Nor- weger im dritten Zug erst seine Da- me her – und gab nach dem Ant- wortzug auf. So „revanchierte“ sich Carlsen dafür, dass er die voran- gehende Partie in einer Stellung gewann, die auf ein Remis hinaus- gelaufen wäre – wenn die Inter- netverbindung des Chinesen nicht abgebrochen wäre. dpa
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