Persoverzicht juli - augustus 2021
18 18 S PORT GrenzEcho Donnerstag, 22. Juli 2021 V ON J ÜRGEN H ECK Einen Tag bevor Standard Lüt- tich und Racing Genk die Sai- son in der 1. Division eröffnen, steht für die Genter „Buffalos“ gleich einiges auf dem Spiel. Durch die harten Mühlen der Qualifikation möchten sie sich in die Gruppenphase des neuen Wettbewerbs der UEFA – die Nummer drei nach Champions und Europa Lea- gue – vordringen. Beobachter des norwegi- schen Fußballs, wie etwa Trond Sollied, der in jungen Jahren für den Verein aus der norwegischen Hauptstadt ak- tiv war, sind der festen Über- zeugung, dass Valerenga für Gent eine durchaus zu neh- mende Hürde darstellt. Valerenga muss wohl auf Aron Donnum verzichten. Das Team, das in der vergan- genen Saison Dritter wurde, habe aber, so Sollied, der in seiner Trainerkarriere gleich dreimal bei AA Gent anheuer- te, den Vorteil, dass die Mei- sterschaften in Skandinavien schon ein paar Wochen laufen. Dennoch verfüge die Mann- schaft über eher einge- schränkte spielerische Mög- lichkeiten. Acht geben sollten die Genter allerdings auf das Rückspiel. Die Valerenga-Fans gelten als die heißblütigsten des Landes und sorgen in der Intelity Arena für ordentlich Stimmung. Zuletzt gab es norwegische Pressemeldungen, wonach Va- lerenga am Donnerstagabend auf einen seiner stärksten Spieler verzichten muss. Aron Donnum ist zwar mit nach Belgien gereist, aber nicht um das Conference-League-Match zu bestreiten, sondern um sei- nen Transfer zu Standard Lüt- tich unter Dach und Fach zu bringen. Der 23-jährige Rechtsaußen, der einmal das Trikot der norwegischen Na- tionalmannschaft getragen hat, steht seit einigen Tagen in erfolgsversprechenden Ver- handlungen mit den „Rou- ches“. Bei den Gastgebern wird in- des Torjäger Roman Yarem- chuk am Donnerstag nur auf der Tribüne sitzen. Der ukrai- nische EM-Teilnehmer, dessen endgültiger Verbleib in Gent ohnehin nicht vollends gesi- chert ist, ist erst am Mittwoch aus dem Urlaub zur Mann- schaft hinzugestoßen. Ansonsten müsste Trainer Hein Vanhaezebrouck norma- lerweise auf alle Kräfte zählen dürfen, unter anderem auf die Neuzugänge Andrew Hjulsae- ger (KV Oostende), Gianni Bru- no (Zulte-Waregem), Julien de Sart (KV Kortrijk) und den ni- gerianischen Innenverteidiger Jospeh Okumu, der aus Schwe- den (IF Elsborg) in die Ghelam- co-Arena gewechselt ist. Sorgen um Fünfjahreswertung der UEFA Über Vereinsrivalitäten hin- aus kommt diesem Spiel, wie allen folgenden in Champions, Europa und Conference Lea- gue, eine relativ große Bedeu- tung für den gesamten belgi- schen Fußball zu. Im Mittel- punkt steht dabei die Fünfjah- reswertung der UEFA: Nur die zehn besten Verbände dieser Wertung erhalten einen direk- ten Zugang zur Gruppenphase der Champions League. Derzeit nimmt Belgien dar- in den neunten Platz ein. Pro- blematisch ist jedoch, dass zum Ende der Saison die „gu- ten“ Ergebnisse aus der Spiel- zeit 2016/17 aus dem Ranking herausgerechnet werden. Damals erreichten der RSC Anderlecht und Racing Genk das Viertelfinale der Europa League, Gent das Achtelfinale des gleichen Wettbewerbs. Club Brügge, Genk, der FC Ant- werp, Anderlecht und Gent ha- ben also mehr denn je ein ge- meinsames Interesse, mög- lichst viele europäische Siege in der neuen Saison einzufah- ren. Fußball: „Buffalos“ empfangen am Donnerstag (Anpfiff 20.30 Uhr) Valerenga Oslo Am Donnerstagabend, nur elf Tage nach dem End- spiel der Fußball-Europa- meisterschaft, beginnt die belgische Europapokal- Kampagne: In der zweiten Qualifikationsrunde der neugeschaffenen Confe- rence League empfängt AA Gent ab 20.30 Uhr Valerenga Oslo. Hein Van Haezebrouck und seine Mannen stehen vor der ersten wichtigen Herausforderung. Foto: belga Genter Conference-League-Premiere Odilon Kossounou sorgt für neuen Rekord-Transfer Die 1. Division verzeichnet einen neuen Rekordtransfer: Odilon Kossounou wechselt für knapp 30 Millionen Euro einschließlich Boni von fünf Millionen Euro von Meister Club Brügge zu Bayer Leverku- sen. Unter Berücksichtigung aller Parameter avanciert der 20-jährige Ivorer zum teuer- sten Abgang der belgischen Li- ga. Der Innenverteidiger war im Sommer 2019 vom schwe- dischen Hammarby IF zu den Blau-Schwarzen gewechselt und in der vergangenen Sai- son zum unumstrittenen Stammspieler avanciert. Kos- sounous Vertrag in Brügge lief eigentlich noch bis Sommer 2024. Anderlecht verpflichtet EM-Teilnehmer Olsson Wenige Tage nach der Offizia- lisierung des Transfers von Al- bert Sambi Lokonga zu Arse- nal London hat der RSC Ander- lecht die Verpflichtung eines neuen Mittelfeldspielers be- kanntgegeben. Vom russi- schen FK Krasnodar wechselt der 29-fache schwedische Na- tionalspieler Kristoffer Olsson zu den „Veilchen“. Bei der EM stand Olsson, dessen Markt- wert auf 3,5 Millionen Euro ge- schätzt wird, viermal in der schwedischen Startelf. Olsson erhielt in Anderlecht einen Vierjahresvertrag. Vranjes kehrt endgültig zu AEK Athen zurück Ognjen Vranjes verlässt den RSC Anderlecht endgültig und kehrt zu AEK Athen zurück. Der 31-jähriger Bosnier war im Juli 2018 von AEK zum Rekord- landesmeister gewechselt. In der darauffolgenden Saison war der Innenverteidiger, dem das Image eines „bad boy“ nachhängt, an AEK ausgelie- hen worden. In der zweiten Hälfte der Saison 2020/21 folg- te eine Ausleihe an Sporting Charleroi. Deutscher Nachwuchsspieler Amade zum KV Oostende Aus der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim (Regio- nalliga Südwest) wechselt Al- fons Amade zum KV Oosten- de. Beim Küstenklub erhält der defensive Mittelfeldspieler einen Vertrag bis 2024 mit der Option auf ein weiteres Jahr. Der 21-Jährige hat seit den U15 alle deutschen Nachwuchs- Nationalmannschaften durch- laufen und spielte zuletzt zehnmal für das U20-DFB- Team. Arthur Theate auf dem Sprung nach Bologna Die Einigung zwischen den Vereinen steht war noch aus, doch die Wahrscheinlichkeit, dass Arthur Theate den KV Oostende in Richtung Bologna verlässt, ist sehr hoch. Der Lüt- ticher hat sich laut Pressemel- dungen bereits mit dem Serie- A-Verein auf einen Vertrag ge- einigt. Stein des Anstoßes ist die vom KVO geforderte Ablö- sesumme von acht Millionen Euro für den 21-jährigen De- fensivmann, der im Sommer 2020 aus der U21 von Standard Lüttich an die Küste gewech- selt war. Sébastien Dewaest nimmt neuen Anlauf bei OH Löwen Nach einem Jahr beim franzö- sischen Zweitdivisionär FC Toulouse nimmt Sébastien Dewaest einen neuen Anlauf in der 1. Division. Der 30-jähri- ge Innenverteidiger, der ver- traglich noch immer an Ra- cing Genk gebunden ist, wird für eine Saison an OH Löwen ausgeliehen. Dewaest, der vor Genk bei Roeselare und Char- leroi spielte, hat mehr als 200 Begegnungen in der 1. Divisi- on bestritten. Zwei Monaco-Neuzugänge für Cercle Brügge Mit Edgaras Utkus und Boris Popovic wechseln gleich zwei Spieler vom Schwesterklub AS Monaco zu Cercle Brügge. Das Duo hatte in den letzten Wo- chen bereits in Brügge mittrai- niert. Utkus (21) ist litauischer Nachwuchs-Nationalspieler und spielt bevorzugt im zen- tralen Mittelfeld. In der Innen- verteidigung kommt derweil der ebenfalls 21-jährige Popo- vic zum Einsatz. Popovic ge- hört zum Kader der serbi- schen U21-Nationalmann- schaft. EM-Teilnehmer Jesse Uronen heuert in Brest an Nach viereinhalb Jahren in Diensten von Racing Genk wechselt Jesse Uronen zum französischen Erstdivisionär Stade Brestois. Der Linksfuß, der bei der Europameister- schaft drei Spiele für Finnland, unter anderem das Gruppen- spiel gegen die Roten Teufel, absolvierte, unterzeichnete in Brest einen Dreijahresvertrag. In Genk war der 27-Jährige zu- letzt nur zweite Wahl hinter dem Mexikaner Gerardo Ar- teaga. Youssef Maziz von Metz zum RFC Seraing Aufsteiger RFC Seraing erhält erneut sportliche Hilfe vom französischen Schwesterver- ein FC Metz. Mittelfeldspieler Youssef Mazit wird für ein Jahr an die „Metallos“ ausgeliehen. Der 23-jährige Franzose ist ein Produkt der Nachwuchsabtei- lung des FC Metz, wurde aber zwischenzeitlich auch schon an den französischen Zweitli- gisten Le Mans ausgeliehen. Dritter Neuzugang aus Charleroi für Mouscron Nach Clément Tainmont und Christophe Diandy verlässt auch Parfait Mandanda Spor- ting Charleroi in Richtung Ex- cel Mouscron. Der 31-jährige Torsteher unterzeichnete beim Absteiger einen Einjah- resvertrag mit einer Option für ein weiteres Jahr. Mandan- da war in den letzten beiden Spielzeiten von den „Karolos“ an Dinamo Bukarest und Hartford Athletic (USA) ausge- liehen worden. (jph) TRANSFERS-NEU IGKE I TEN AUS DER 1 . DIVI S ION VfL Wolfsburg holt auch jüngeren Nmecha-Bruder Der deutsche Fußball-Bundes- ligist VfL Wolfsburg hat nach dem deutschen U21-Europa- meister Lukas Nmecha (RSC Anderlecht) auch dessen jün- geren Bruder Felix Nmecha von Manchester City ver- pflichtet. Der 20 Jahre alte Of- fensivspieler unterschrieb bei den „Wölfen“ einen Dreijahres- vertrag. Felix Nmecha wurde genau wie sein Bruder in Hamburg geboren und in der Nachwuchs-Akademie des englischen Meisters ausgebil- det. Sein Vertrag mit Man City lief in diesem Sommer aus, weshalb er ablösefrei in die Bundesliga wechseln kann. Nmecha bestritt 2015 zwei U16-Länderspiele für England, spielt seit 2018 aber für die Ju- nioren-Auswahlmannschaften des DFB. Katar als Gruppensieger im Gold-Cup-Viertelfinale WM-Gastgeber Katar hat sich als letztes Team für das Vier- telfinale beim Gold Cup in den USA qualifiziert. Die Gast- mannschaft der Kontinental- meisterschaft von Nord- und Zentralamerika setzte sich in Houston/Texas gegen Hondu- ras mit 2:0 durch. Nach einem 3:3 zum Auftakt gegen Panama und dem 4:0-Erfolg gegen Grenada schloss Katar die Vorrunde als Gruppensie- ger ab. David Alaba tritt bei Real Nachfolge von Ramos an Der österreichische Fußball- Nationalspieler David Alaba tritt beim spanischen Rekord- meister Real Madrid in große Fußstapfen. Der 29-Jährige, der im Sommer vom FC Bay- ern nach Spanien gewechselt war, zeigte am Mittwoch wäh- rend seiner offiziellen Vorstel- lung stolz das Trikot mit der Nummer 4 in die Kameras. Diese Rückennummer trug bei Real jahrelang der frühere Welt- und Europameister Ser- gio Ramos, der zu Paris Saint- Germain wechselte. „Ich bin sehr dankbar und stolz, heute hier sein zu können, und war- te nur darauf, mir das Trikot überzuziehen und den Kampf um Titel aufzunehmen“, sagte Alaba. (dpa/sid/jph) KURZ NOT I ERT Im belgischen Handball zeich- net sich eine viel beachtete Fu- sion ab: Initia Hasselt und der HK Tongeren werden ab der Spielzeit 2022/23 zu einem Verein verschmelzen. Das haben die beiden Ver- einsführungen zu Beginn der Woche bekanntgegeben. Mit den beiden BeNe-Ligisten Has- selt (10 Landesmeistertitel) und Tongern (5) schließen sich zwei der erfolgreichsten Verei- ne des Landes zusammen. Zu- letzt wurde das Geschehen aber von Serienmeister Achil- les Bocholt dominiert. „Zusammenarbeit und Ska- lenvergrößerung sind erfor- derlich, um an der Spitze zu bleiben und die Zukunft aller Teams und der beiden Nach- wuchsabteilungen zu gewähr- leisten“, brachte Luc Tack, Prä- sident des HK Tongeren, die Motivation der Fusion auf eine kurze Formel. (jph) Handball Hasselt und Tongern planen Fusion Odilon Kossounou lässt die Kassen klingeln. Foto: Photo News
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