Persoverzicht april 2021

GrenzEcho Freitag, 16. April 2021 S PORT 21 V ON J ÜRGEN H ECK So bereiten sich Kedziora und seine Teamgefährten seit dem 1. März auf dieses Come- back vor. „Wir waren und sind alle motiviert und froh, end- lich wieder Handball spielen zu können, haben aber schnell gemerkt, dass es nach dieser langen Pause eigentlich eine kurze Vorbereitungsphase ist“, so der Rückraumspieler. Für den 30-Jährigen dauerte die Unterbrechung noch län- ger, da er sich am 26. Novem- ber 2019 verletzte und sich sei- ner dritten Knieoperation un- terziehen musste. „Die Knie halten. Ich habe die komplette Vorbereitung ohne Einschränkungen mitge- macht und am Samstag beim Vorbereitungsspiel gegen Pelt auch 20 Minuten gespielt“, schildert Kedziora seine Erfah- rungen der letzten Wochen. Im Lager des HC Visé sehe man diese Mini-Championat eher als Vorbereitung auf nächstes Jahr: „Wir werden auch nicht alles auf eine Karte setzen. Mit Nuno Carvalhais hat sich bereits ein Spieler schwerverletzt und Matej Flajs ist wegen der Corona-Situati- on in seine slowenische Hei- mat zurückgekehrt.“ Generell bleibe es eine be- sondere Situation. „Auch wenn wir natürlich glücklich sind, anders als andere Sport- ler trainieren und spielen dür- fen, fühlt sich das alles etwas seltsam an”, so Kedziora. „Selbst wenn wir nicht in der Form unseres Lebens sind, müssten wir Haacht zweimal schlagen können und das Halbfinale erreichen. Und wenn der Verein für nächste Jahr größere Ziele hat, sollten wir das Finale anstreben“, sieht der Eupener sich und sei- ne Mannschaft auf einem gu- ten Weg. Eine Entscheidung, ob er auch in der kommenden Sai- son noch für Visé, das künftig weniger auf Transfers und mehr auf die Jugend setzen will, spielen wird, will Bartosz Kedziora möglichst spät fäl- len. „Ich schaue im Moment von Training zu Training und von Spiel zu Spiel.“ Visé letzter Test am Samstag gegen Sporting Pelt endete mit einem recht deutlichen 30:22-Sieg. Die Nordlimburger mussten dabei auf Torsteher Youri Denert verzichten: „In- zwischen geht es mir wieder gut. Vergangene Woche hatte ich die Grippe und musste da- her zuhause bleiben“, erklärte der 27-Jährige seine Abwesen- heit. Wie Visé starten die Schütz- linge von Björn Timmermans mit Ehrgeiz in die Meister- schaft: „Das Halbfinale sollten wir schon erreichen, auch wenn wir mit Bocholt und Hasselt die schwerere Gruppe erwischt haben. Die ersten Zwei kommen ja weiter, und gegen Hasselt sollten wir schon zweimal gegen gewin- nen“, weiß Denert, wie die Kräfteverhältnisse in der Drei- ergruppe aussehen. Dabei kann der Eupener da- von ausgehen, dass er die Nummer eins im Sporting-Tor ist: „Momentan stehen nur ich und Nick Deckens, der dritte Torhüter, zur Verfügung. Thijs Van Leeuwen wurde am Knie operiert und fällt drei bis sechs Wochen aus.“ Doch wie gehen die Vereine und Spieler mit Hallensport in der Coronakrise um? „Wir wer- den immer zweimal pro Wo- che getestet, jeweils dienstags und freitags, und müssen täg- lich ein Formular mit Fragen zu Symptomen und Kontak- ten zu Covid-19-Infizierten ausfüllen. Außerdem wird die Körpertemperatur gemessen. Zudem muss bis zum Trai- ningsbeginn eine Mundmaske getragen werden, natürlich auch beim Verlassen der Hal- le“, schildert Denert, wie eine Ausbreitung des Virus verhin- dert werden soll. Gespielt wird übrigens in zwei Dreiergruppen. Die zwei Ersten jeder Gruppe qualifizie- ren sich für das Halbfinale, in dem die beiden Finalisten in Überkreuzvergleichen ermit- telt werden. Doch schon vor dem ersten Spieltag legte die Mini-Saison einen Fehlstart hin: Die Partie Bochalt-Hasselt wurde nach sieben Corona- Fällen im Lager der Gäste ab- gesagt. Gruppeneinteilung Gruppe A Achilles Bocholt Initia Hasselt Sporting Pelt Gruppe B Atomix Haacht HC Tongeren HC Visé Handball: Bartosz Kedziora und Youri Denert vor spätem Start in eine Mini-Saison In einem Mini-Champio- nat ermitteln die sechs belgischen Teams der Be- Ne-Liga ab Samstag den Handball-Landesmeister. Mit dabei sind auch die beiden Eupener Bartosz Kedziora (HC Visé) und Youri Denert (Sporting Pelt). Für Bartosz Kedziora (Mitte, links sein Bruder Damian) geht eine lange Pause zu Ende: Am 26. November 2019 absolvierte der Rückraumspieler des HC Visé sein letztes Pflichtspiel. Archivfoto: Luc Bollen Als die Nummer eins im Tor von Sporting Pelt startet Youri Denert in die Mini-Saison. Foto: Reza „Wir sind froh, aber alles ist schon etwas seltsam“ Im Achtelfinale des ATP Ma- sters-Tennisurniera in Monte Carlo hat David Goffin (ATP 15) am Donnerstag aus belgischer Sicht für eine angenehme Überraschung gesorgt: Der 30- Jährige setzte sich im Duell der Wahlmonegassen gegen Alexander Zverev (D/ATP 6) in zwei Sätzen mit 6:5 und 7:6 (9/7) durch. Der gebürtige Lütticher, der zwischenzeitlich sein bestes Tennis spielte, hatte den er- sten Satz nach Aufschlagverlu- sten auf beiden Seiten mit 6:4 zu seinen Gunsten entschei- den können. Entscheidung mit dem fünften Matchball im Tiebreak Noch enger wurde es im zweiten Durchgang, als die Entscheidung im Tiebreak fiel: Als sich Goffin bei 6:2 im Ent- scheidungsspiel gleich vier Matchbälle erspielte, schien der Matchgewinn nur noch eine Frage der Zeit, doch der 23-jährige Deutsche stemmte sich gegen den drohenden Verlust und glich zum 6:6 aus. Besser machte es Belgiens Nummer eins beim fünften Matchball, den er nach 1:51 Stunden zum 9:7 verwandelte. „Als ich im Tiebreak 6:2 führte, habe ich nicht aggres- siv genug gespielt und auf den Fehler meines Gegners gewar- tet“, nahm Goffin sich nach der Partie selbst in die Pflicht. „Dann habe ich mich selbst in den Allerwertesten getreten und wieder mein Spiel ge- spielt. Der Matchball war dann wieder in Ordnung.“ „Für die Umstände war es ein recht gutes Spiel von mei- ner Seite. David hat extrem gut gespielt“, sagte Zverev, der nach dem Spiel komplett aus- rastete und seinen Schläger zertrümmert und in die Ban- de beförderte, wenig später nüchtern, auch wenn ihm die Enttäuschung anzusehen war: „Mit der Ellbogenverletzung, mit der Ungewissheit, ob ich das Turnier spielen werde oder nicht, war es ganz okay.“ Im Viertelfinale trifft Goffin nicht auf den serbischen Welt- ranglistenersten Novak Djoko- vic, sondern auf den Briten Daniel Evans (ATP 33), der Djo- kovic überraschend in zwei Sätzen ausschaltete. Das Erreichen des Viertelfi- nales ist für die Nummer 15 der Weltrangliste sein bestes Ergebnis bei Masters-1.000- Turnier seit seiner Finalteil- nahme in Cincinnati im Au- gust 2019. Überhaupt hat Gof- fin gute Erinnerungen an das Sandplatzturnier in seiner Wahlheimat: 2017 erreichte er in Monte Carlo die Vorschluss- runde, nachdem er im Viertel- finale Novak Djokovic ausge- schaltet hatte. (jph) Tennis: Jetzt gegen Daniel Evans Das Erreichen des Viertelfinale in Monte Carlo ist das beste Ergebnis für David Goffin seit August 2019. Foto: epa Goffin nach Sieg gegen Zverev im Viertelfinale Die Zukunft von Deceuninck- Quick Step zeichnet sich im- mer deutlicher ab: Nach Rem- co Evenepoel hat auch Julian Alaphilippe seinen Vertrag bei Patrick Lefevere verlängert. Der französische Weltmeister hat sich dazu entschieden, drei weitere Jahre bis Ende 2024 im Wolfsrudel mitzufah- ren. „Ich bin sehr froh darüber, länger bleiben zu können“, so Alaphilippe auf der Website des Teams, „und ich habe ei- gentlich nie daran gedacht, in einer anderen Mannschaft zu fahren.Von daher war es eine logische Entscheidung. Ich danke Patrick und den Spon- soren für das Vertrauen. Ge- meinsam haben wir unglaub- liche Momente durchlebt. Ich genieße es, im Wolfsrudel zu fahren. Hier fühle ich mich echt zu Hause und hoffe auf noch mehr tolle Resultate“, er- gänzte der 28-Jährige. „Dass Julian drei Jahre län- ger bei uns bleibt, ist eine fan- tatstische Neuigkeit“, zeigte sich auch Patrick Lefevere sehr zufrieden zur Entscheidung des werdenden Vaters, dem er sowohl als Fahrer wie als Mensch Fortschritte beschei- nigte. „Er hat eine starke Persön- lichkeit, aber er ist auch ein toller Teamplayer. Das hat er bei der Flandern-Rundfahrt wieder bewiesen. Mit dieser Mentalität passt Julian perfekt ins Wolfsrudel.“ (jph) Radsport: Weiter bei Deceuninck-Quick Step Julian Alaphilippe Foto: Photo News Julian Alaphilippe verlängert bis 2024 beim Wolfsrudel 21

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