Persoverzicht april 2020

2 2 M EINUNG · H INTERGRUND GrenzEcho Donnerstag, 2. April 2020 Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar zu- rückgegangen. Einen Monat vor der Pandemie des Corona- virus sank die saisonberei- nigte Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent, wie das Statisti- kamt Eurostat mitteilte. Im Januar hatte die Quote 7,4 Prozent betragen. Niedriger war die Arbeitslosenquote zuletzt im März des Jahres 2008. In der Eurozone waren im Februar laut Eurostat ins- gesamt rund 12,05 Millionen Menschen arbeitslos. Das waren 88.000 weniger als im Vormonat. (dpa) 7,3 Prozent DI E ZAHL Quo vadis, Karl-Heinz Zum Leserbrief „Kirche – quo vadis? Wird Corona die Kirche verändern?“ von Karl- Heinz Calles im GrenzEcho vom 30. März: Die Redakteure der ARD-Tagesschau haben am Freitag, 27. März, um 20 Uhr der Initiative des Papstes über zwei Mi- nuten gewidmet und sie durchaus po- sitiv kommentiert. Quo vadis, Karl-Heinz? Albert und Hildegard Schneiders, Neidingen Gesundheit, unser höchstes Gut Zum Artikel „Der Druck wächst, die Hoff- nung auch“ im GrenzEcho vom 1. April: Es ist lobenswert, dass die GE-Redakteure das Wort „Hoffnung“ erwähnen, damit stärken sie unsere Zuversicht und unsere Immunabwehr! Denn es besteht noch immer Panikstimmung, ein Angriff auf unsere Gesundheit versetzt die meisten von uns in Angststarre. Ärzte und Politiker befinden sich bei der Coronakrise in einer sehr schwieri- gen Lage: Behandeln bzw. reagieren sie maximal, und riskieren dadurch den erschütternden Tod eventuell auch jun- ger Patienten, bzw. die Insolvenz von KMUs, Arbeitslosigkeit, Armut und Tod, so haben sie trotzdem „alles richtig ge- macht“. Behandeln sie so wie bei einer saisonalen Grippe, und es kommt, auch nur „mit“ Corona, zum Tod eines Patien- ten, dann landen sie womöglich vor dem Richter und verlieren Approbation und Ehre. Für die Regierenden würde es Amtsverlust und Karriereende bedeuten. Um so wichtiger sind hier die Medien! Es kann doch nicht sein, dass in Belgien nur zwei Virologen, Marc Van Ranst und Steven Van Gucht, beide unter dem Risi- ko eines Interessenkonfliktes, als einzige Experten entscheiden, und das obschon sie regelmäßig Fehleinschätzungen be- gehen. So z. B. verkennt Herr Van Gucht, siehe im GE vom 01.04.2020 „Mund- masken auf der Straße sinnlos“, dass das höchste Ansteckungspotential rund 10 Tage vor dem Ausbruch von Krankheits- zeichen besteht. In Deutschland die gleiche Situation, auch hier nur wenige Experten, die auch im Verdacht eines Interessenkonfliktes stehen. Eine TV- Debatte mit Befürwortern einer maxi- malen Handlungsweise gegenüber einer Vorgehensweise wie bei der saisonalen Grippe würde für Klarheit sorgen. Dr. Joseph Meyer, St.Vith (Klosterstraße) Passierschein, nein danke! Zur Coronakrise: Schluss mit diesen Grenzkontrollen, die bringen nichts. Es gibt doch schon sinnvolle Ausgangs- beschränkungen für alle im Grenzgebiet. Ich bin Grenzgänger nach Deutschland hin und fahre halt zur Arbeit... fertig... und muss ich nun eine „extra-Bescheini- gung“ haben? Warum wird nicht kon- trolliert und abgegrenzt zwischen Nord- DG und Süd-DG auf dem Hohen Venn? Warum unterliegen die Eifeler Arbeits- pendler Richtung Eupen nicht auch Kon- trollen, damit Coronaviren nicht zwi- schen den beiden DG-Hemnisphären zirkulieren? Brauchen wir den „starken Staat“, wie ihn manche Politik-Theoretiker herbei- sehnen, um einer Gefahr für die Gesell- schaft entgegenzutreten? Diese Maß- nahmen erinnern eher an einen auto- ritären Staat, der jeden Bürger in seiner Bewegungsfreiheit einengt. Dass auto- ritäre Staaten in Krisenzeiten vor allem die größten Betrüger und Unterdrücker sind, beweisen die marxistischen Lügner in Rot-China seit Monaten. Nein, ich hole mir keinen zusätzlichen Passier- schein. Das hat mit der Bekämpfung einer Epidemie nichts mehr zu tun. Ich will ein freier aber auch ein verantwor- tungsvoller und vernünftiger Europäer sein. Ich sch... auf eure Bürokratie! Guido Scholzen, Schönberg Diskussion über den Mund- /Nasenschutz Zur Coronakrise: Zu dem häufig gehörten Argument, selbstgemachte Atemmasken würden nur andere – und nicht mich selbst – schützen eine simple Weisheit: „Ich schütze Dich – Du schützt mich.“ Egoismus, Profitstreben und Privatisie- rung haben uns in dieses gesundheitli- che Chaos geführt. Eindämmen, Verlang- samen und unsere Gesundheitssysteme vor dem Kollaps retten können wir nur mit Gemeinsinn und Solidarität. Kurt Lennartz, Aachen DAS WORT DEN LESERN Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe mit mehr als 50 Zeitungszei- len (etwa 1.500 Anschläge) auszugsweise zu veröffentlichen und Beiträge, die sich nicht auf ein in der Zeitung veröffentlich- tes Thema beziehen, nicht zu publizieren. Beachten Sie auch die Möglichkeit, On- line-Beiträge auf grenzecho.net zu kom- mentieren. Anonyme Zusendungen wer- den nicht berücksichtigt. Bitte beachten Sie unsere Regeln für das Verfassen von Leserbriefen und Kommentaren (Neti- quette) unter: www.grenzecho.net. Leserbriefe per E-Mail an: leserbriefe@grenzecho.be HINWEIS gen Gesellschaft hinzu, kann man sich, ohne Mathematiker zu sein, das Ausmaß der Ge- fährdung vorstellen. Das Chaos, das die aktuelle Pandemie auslöste, führt Carroll auf eine Reihe Fakto- ren zurück. Da wären wirt- schaftlich-finanzielle: Gelder für Grundlagenforschung seien reduziert worden. Da wäre aber auch der Rückfall in nationale, regionale oder gar lokale Lösungsansätze. Der Wissenschaftler fordert für die Zukunft internationale Koordination. „Wir brauchen ein großes globales Netz- werk“, so Carroll. Die Covit-19-Krise zeigt also, dass auf der einen Seite globa- les Vorgehen erforderlich ist, wenn man Probleme welt- weiten Ausmaßes verhindern bzw. bekämpfen will: egal, ob es um ein Virus, um die glo- bale Erwärmung oder um die Schaffung durch Staaten von Steuerschlupflöchern geht: zum eigenen Vorteil und zur geflissentlichen (Aus)Nutzung durch internationale Konzer- ne. Auf der anderen Seite ist jeder sich selbst am nächsten und kann sich – und zwangs- läufig andere – durch simple Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Abstandhal- ten oder das Tragen einer Maske schützen. Und durch gesunde Ernährung die ei- gene Immunität stärken: ganz ohne Verordnung von oben. Maske tragen, keine Maske tragen, doch eine Maske tra- gen – die Debatte erinnert ein wenig an das Kinderspiel mit den Margeritenblümchen. Allerdings mit einem ganz anderen Einsatz: Es geht um nicht mehr und nicht weniger als unsere Gesundheit. Und dafür ist in erster Linie, trotz des unermüdlichen Einsatzes vieler Tausend Menschen in unseren Hospitälern, Pflege- und anderen Einrichtungen, jeder selbst verantwortlich. Die Coronakrise ist eine Pandemie nie dagewesenen Ausmaßes. Darüber ist man sich weitgehend einig. Ob sie die Welt so unvorbereitet hätte treffen müssen, wie es selbst in Europa der Fall war, wo sonst Wert auf hohe Si- cherheitsstandards gelegt wird – darüber ist man sich schon weit weniger einig. Der anerkannte US-ame- rikanischer Virologe Dennis Carroll, der auf diesem Gebiet seit Jahren forscht, hat jetzt gegenüber dem Deutschland- funk (DLF) erklärt, dass man seit Jahren weiß, wie groß die Gefahr ist, dass Viren von wilden Tieren direkt oder indirekt auf den Menschen überspringen. In der Natur gibt es, so Carroll, 600.000 potenzielle Kandidaten. Als den wichtigsten Grund für die gestiegene Gefahr einer Pandemie, deren man sich seit der Pest, spätestens aber seit der sogenannten Spanischen Grippe, auch Schweinegrippe genannt, zum Ende des Ersten Weltkriegs bewusst sein dürfte, nannte der Wissenschaftler die Tatsa- che, dass es heute knapp acht Milliarden Menschen auf der Erde gibt. Damals gab es de- ren 1,8 Milliarden. Rechnet man die Globalisierung und die Mobilität unserer heuti- Coronakrise: Jeder kann und muss mithelfen Globale Koordination und Eigenverantwortung KOMMENTAR Von Oswald Schröder j K—›$h!ÿ—K¶Ñ k ó=t‰!Õÿ M ó#«i„¤l#„ł! ”Z ! ¶„–– !Å¿¤;s Š․Å! »¶‚• ó˛3„ ]k ô« ] !²Å k–¶–‡ ! ··„ ! –»· Üs„;«s;„ \ !!˛˛˛ ] R«;sł;1Xz ] s;„ Å k ó#[l \ !#0z “ R«;sł;1Xz ] 0; !!!!!!!!!!!!!!!#sł;[R;s “ R«;sł;1Xz ] 0; ÿKØ=t)U™ØØ™K››K!ó¼˝K¶ M ó#«i„¤l#„ł! ”Z ! ¶„–– !Å¿¤;s 9;l ] ! –”„t•» ! †· ! –– Ì#Ł! –”„t„¶ ! ·” ! ‡– žEEs¿sRflł;[„;s \ óz ] !0[fl!Ì« ]\ ! »]–– !0[fl! †„]–– !aX« 3# ]\ !! ! R;fl1Xlzflfl;s ÿKØ=t)U™ØØ™K››K! 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Tag des Jahres, 273 folgen. 2012 Der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt tritt nach der Aberkennung seines Doktorgrades infolge eines Plagiatskandales zurück. 1999 Die NATO greift im Zuge des Kosovokrieges Gebäude des Innenministeriums von Serbien und Montenegro in Belgrad mit Marschflugkörpern an. 1998 Maurice Papon, der 87-jährige ehemalige Haushaltsminister Frankreichs, wird als Nazi-Kollaborateur in Bordeaux für seine Mitschuld an der Deportation von fast 1.700 Juden während der Zeit des Vichy-Regimes wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. KALENDERBLATT Chefredakteur Oswald Schröder (os) - 390 Chef vom Dienst Christian Schmitz (sc) - 392 Politik & Gesellschaft / Aus der Region (politik@grenzecho.be ) Ulrike Mockel (um) - 324 Sascha von Montigny (svm) -328 Redaktion Brüssel Gerd Zeimers (gz) 02/225 53 22 Eupener Land / Göhl und Iter (eupenerland@grenzecho.be) Heinz Gensterblum (hegen) - 326 Martin Klever (mcfly) - 343 Nathalie Wimmer (nawi) - 333 Marc Komoth (mako) - 330 Annick Meys (sue) -320 Eifel / Ardennen (eifel@grenzecho.be ) Arno Colaris (arco) - 319 Petra Förster (pf) - 318 Allan Bastin (ab) - 356 Sport (sport@grenzecho.be ) Mike Notermans (mn) -391 Jürgen Heck (jph) -329 Tim Fatzaun (tf) -323 Online Mario Vondegracht (mv) -325 Carsten Lübke (calü) -345 Alain Noel (alno) -347 Fotografie David Hagemann (dh) -351 REDAKT ION Sekretariat Redaktion: 087/591 - 322 Sekretariat Geschäftsstelle: 087/591 - 300 „Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Früh- ling.“ Vincent Willem van Gogh, niederländischer Maler Begründer der modernen Malerei SPRUCH ZUM TAG Franz, Sandra NAMENSTAGE Zwei Mal hat die GrenzEcho- Redaktion am Mittwoch versucht, ihre Leser in den April zu schicken. ● Auf der Seite 5 der Mitt- wochausgabe wurde gemel- det, dass die schwedische Klimaaktivistin Greta Thun- berg im Herbst nach Ostbel- gien kommt. Das war natür- lich ein Aprilscherz, ein Be- such der 17-Jährigen ist - bislang zumindest - nicht geplant. ● Lediglich der Fantasie des Autors entsprungen war ebenfalls der ganzseitige Bericht über die Handball- fusion zwischen dem HC Eynatten-Raeren und der KTSV Eupen auf Seite 17 der Mittwochausgabe. Bis auf Weiteres gehen beide Ver- eine getrennte Wege. IN E IGENER SACHE April, April...: Kein Thunberg-Besuch in der DG, keine Handball-Fusion Ein DG-Besuch von Greta Thunberg (Bild) ist bislang nicht geplant. Foto: Photo News

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