Persoverzicht april 2020
18 18 S PORT GrenzEcho Mittwoch, 22. April 2020 Niederlande: Kein Profifußball bis September In den Niederlanden wird es bis zum 1. September keine Spiele im Profifußball mehr geben. Damit ist die Spielzeit für beide Ligen vorzeitig been- det. Das kündigte Premier Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag an. Alle genehmi- gungspflichtigen Veranstal- tungen seien bis zum 1. Sep- tember verboten, das gelte auch für Fußballspiele ohne Publikum. „Kein Profifußball bis zum 1. September“, sagte der Premier. Zunächst galt das Verbot bis zum 1. Juni. Der nie- derländische Fußballverband wollte ursprünglich die restli- chen Spielrunden ohne Publi- kum austragen. Depressionssymptome bei Fußballprofis nehmen zu Laut der Spielergewerkschaft FIFPro weisen seit Beginn der Corona-Pandemie mehr Profi- fußballer Symptome einer De- pression auf. Das geht aus einer am Montag veröffent- lichten Studie hervor. Grund dafür seien vor allem die Un- terbrechungen in den natio- nalen Ligen, die auferlegte Quarantäne sowie die Sorge um die eigene Zukunft. Laut dem Bericht zeigten sich zwi- schen dem 22. März und dem 14. April bei 22 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer Symptome, die auf eine Depression hinweisen könnten. In einer Umfrage zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 waren es noch elf beziehungsweise sechs Pro- zent gewesen. Unter den Be- fragten waren unter anderem Profis aus England, Frank- reich, den Niederlanden und Belgien. Barca vergibt Namensrechte an Camp Nou Der spanische Fußball-Meister FC Barcelona hat sich ange- sichts der Coronakrise zu einem beispielhaften Hilfsakt mit hohem Symbolcharakter entschlossen. Der Klub vergibt für die Saison 2020/21 erst- mals die Namensrechte an sei- nem Stadion Camp Nou. Dem- nach soll die Stiftung des Ver- eins einen Namenssponsor suchen, mit dessen Geldern der Kampf gegen die Pande- mie sowohl in Katalonien als auch international unterstützt werden soll. (mn/sid/dpa) KURZ NOT I ERT V ON G RISELDIS C ORMANN „Wenn es eventuell in naher Zukunft Lockerungen geben könnte im Bereich des Sports, so denke ich, dass diese für uns als Kontaktsportart noch lange nicht in Sicht sind“, er- klärte Jens Nettekoven, der Präsident des Ringerverban- des. Dem waren zahlreiche Fragen vorangegangen, die wie folgt zusammengefasst wurden: „Kann man eine Sai- son planen, ohne zu wissen, wann man wieder auf der Mat- te trainieren kann? Sponsoren ansprechen, die vielleicht ganz andere Sorgen haben? Wechsel einreichen, ohne zu wissen, ob es überhaupt eine Saison gibt? Hallen reservie- ren, ohne zu wissen, ob man diese dann überhaupt wieder betreten kann? Zuschauer- und Cateringeinnahmen ein- planen, ohne zu wissen, ob man bis dahin wieder eine Großveranstaltung bzw. Sport- veranstaltung mit Zuschauern durchführen kann?“ „Dann sehen wir vor allem im Jugendbereich die Gefahr, dass viele Kinder die Sportart wechseln.“ Diese Fragen kursierten auch bereits in den Vereinen, nicht zuletzt auch in Ostbel- gien. Tommy Lambot, der Prä- sident des RV Kelmis, erklärt, dass er erst nach der Krise se- hen kann, wie es sportlich und finanziell aussieht: „Wir hof- fen natürlich, dass uns die Sponsoren treu bleiben. Aber uns ist auch bewusst, dass es dem einen oder anderen nicht mehr möglich sein wird, uns zu unterstützen.“ Ähnliches gilt für den TKV Oberforstbach und dem RC Sparta Kelmis. Sie betonen, über eine solide finanzielle Ba- sis zu verfügen und gehen da- von aus, dass die langjährigen Sponsoren sie auch im näch- sten Jahr wieder unterstützen werden. Aus sportlicher Sicht haben beide Vereine erst im Frühjahr bekräftigt, die Ko- operation fortzusetzen: „Wir sehen die Kampfgemeinschaft als ein erfolgreiches Modell, von dem beide Seiten grenz- überschreitend profitieren“, so Andreas Hunds, Pressespre- cher der Ringergemeinschaft, im Namen beider Klubs. Die sportlichen Folgen schätzen alle Seiten als schwer absehbar ein, da die Vollkon- taktsportarten voraussichtlich als letzte ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Andreas Hunds sowie Arnold und An- toine Waauff befürchten die größten Konsequenzen im Nachwuchsbereich, da sie hier mit vielen anderen Sportarten in Konkurrenz stehen: „Wenn andere Sportarten deutlich früher wieder starten dürfen, sehen wir vor allem im Ju- gendbereich die Gefahr, dass viele Kinder die Sportart wechseln.“ In der Leistungsabteilung, wozu insbesondere die Kämp- fer der Turniere und Ligen zu zählen sind, sehen sie weniger Fluktuationsgefahr: „Ich hoffe, dass wir die meisten Kämpfer halten können. Wir sitzen ja alle im selben Boot. Ein Wech- sel zu einem anderen Verein bringt im Moment nichts. Ich hoffe nur, dass nicht der eine oder andere die Schuhe an den Nagel hängt, da er sich an das Faulenzen zu Hause ge- wöhnt hat“, so Tommy Lam- bot mit einem ironischen Un- terton. Die Ringergemein- schaft hatte ihre Saisonpla- nung schon abgeschlossen und bringt über Andreas Hunds weitere Punkte ins Ge- spräch: „Wir hoffen, dass die Lizenzen auch für die Saison im nächsten Jahr gelten, und wir dadurch nicht erneut in die Verhandlungen mit den Aktiven gehen müssen. Eine entsprechende Anfrage haben wir bereits beim RV gestellt, da hierdurch die benötigte Ruhe einkehren könnte, und wir nicht mit anderen Vereinen erneut um die Ringer konkur- rieren müssten.“ Die Klubs hatten mit einer späteren Entscheidung ge- rechnet. Die einen betonen, dass man nicht wisse, was in zwei Monaten sei, und die an- deren sahen diese Absage als unvermeidbar an. Nichtsde- stotrotz herrscht nun eine ge- wisse Form der Planungssi- cherheit. Auch, wenn selbst der Verband davon spricht, nicht zu wissen, ob es die rich- tige oder falsche Entschei- dung gewesen sei. In diesem Sinne schwebt über alldem die „Hoffnung“, in absehbarer Zeit wieder auf der Matte stehen zu dürfen und die richtigen wegweisenden Schritte, in punkto Lizenzen und Qualifi- kationen einleiten und umset- zen zu können. Der RV Saitiev Eupen hat 2018 seine Mannschaft aus der NRW-Bezirksliga zurückgezo- gen. Sie starteten in der ver- gangenen Saison probeweise in der Deutschen Ringerliga – die seit vier Jahren von der Bundesliga abgespaltene pro- fessionelle Eliteliga. Aus den- selben Gründen wie der nord- rheinwestfälische Verband hat auch die DLR ihre Mann- schaftssaison abgesagt. „Natürlich können wir die Entscheidung nachvollziehen, da für uns die Gesundheit der Sportler im Vordergrund steht“, erklärt Präsident Issa Gamboulatov. Doch dies sei nicht erst seit der Pandemie der Fall: „Wir haben immer darauf bestanden, dass sich kranke Vereinsmitglieder erst auskurieren, bevor sie wieder zum Training kommen“, so der Präsident weiter. Sowohl Issa Gamboulatov als auch sein Trainerstab ist sich be- wusst, dass es „eine Zeit dau- ern wird, die Fitness und das Niveau der Sportler wieder in Form zu bringen“. Ringen: Mannschaftssaison 2020 findet nicht statt – Zwei ostbelgische Clubs betroffen Etwas früher als gewöhn- lich sollte die NRW-Mann- schaftssaison bereits Mit- te August 2020 beginnen. Nun entschied der Ver- band, die Liga erst gar nicht an den Start zu brin- gen. Der RV Kelmis und der RC Sparta Kelmis, der eine Ringergemeinschaft mit dem TKV Oberforst- bach bildet, zeigten sich vor allem vom Zeitpunkt der Absage überrascht. Die Ringer aus Kelmis und Eupen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Foto: Griseldis Cormann „Wir sitzen alle im selben Boot“ „Hoffe, dass niemand die Schuhe an den Nagel hängt, da er sich ans Faulenzen ge- wöhnt hat.“ T. Lambot Der belgische Handballver- band hat die Daten der kom- menden Saison bekanntgege- ben. Demnach wird der Be- trieb sowohl in der 1. Division der Herren als auch der Da- men am Wochenende des 5. und 6. September aufgenom- men. Die BeNe-League startet bereits eine Woche früher, am 29. und 30. August, in die neue Saison. Am 10./11. Mai finden die Final Four statt. Die Finals des Belgischen Pokals werden am 3./4. April ausgespielt. Die 1. Division der Herren, in der neben dem HC Eynatten- Raeren auch die KTSV Eupen antritt, beginnt am 5. und 6. September und wird bis zur Winterpause nur einmal durch Länderspiele am 7. und 8. November unterbrochen. Der letzte Spieltag im Jahr 2020 findet am 19./20. Dezem- ber statt, am 30./31. Januar en- det die Winterpause. Der 18. und letzte Spieltag wird am 13./14. Februar ausgetragen. Anschließend beginnen am 20./21. Februar die Play-offs, eine Woche später die Play- downs. Die Play-offs gehen über zehn Spieltage und en- den am 22./23. Mai. Der letzte von sechs Spieltagen der Play- downs geht am 24./25. April über die Bühne. Im Damen-Oberhaus, in dem ebenfalls beide ostbelgi- sche Klubs an den Start gehen, nimmt den Spielbetrieb eben- falls am 5. und 6. September auf. Unterbrochen von zwei Länderspielpausen Anfang Oktober und Anfang Novem- ber verläuft die klassische Meisterschaftsphase ebenfalls bis zum 13./14. Februar, wobei die Damen bereits am 23./24. Januar aus der Winterpause zurückkehren. Auch hier zäh- len die Play-offs (20./21. Febru- ar bis 22./23. Mai) zehn Spielta- ge, die Play-downs (20./21. Fe- bruar bis 17./18. April) nur sechs. (tf) Handball: Eupen und HC Eynatten-Raeren ab dem 5. September Die KTSV Eupen startet in der 1. Division. Handballsaison beginnt am ersten September-Wochenende Die deutsche Handball Bun- desliga hat ihre Saison auf- grund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Deut- scher Meister ist der THW Kiel. Dies legte die Liga nach einer virtuellen Mitgliederver- sammlung fest. Zuvor hatten die 36 Erst- und Zweitligisten auf schriftlichem Wege über eine Fortsetzung der Spielzeit abgestimmt. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit ist laut HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann „deutlich über- schritten“ worden. „Aus sport- licher Sicht wäre es natürlich das Beste gewesen, die Saison fortzusetzen. Der Rahmen hat gesundheitlich, organisato- risch und wirtschaftlich aber nicht gepasst. Von den unge- rechten Lösungen haben wir diese für die Beste gehalten“, sagte Bohmann. Bei der Wer- tung der Spielzeit entschied sich das Präsidium der Liqui Moly Bundesliga gegen eine Annullierung und für die An- wendung der Quotientenre- gel, die Tabellenführer Kiel als bestes Team der Saison 2019/ 20 ausweist. Absteiger wird es nicht geben, Aufsteiger sind Coburg und Essen. Die HBL startet mit 20 Klubs in die neue Saison, in der es vier Ab- steiger geben wird. Für Kiel ist es nach vier erfolglosen An- läufen der erste Meistertitel seit 2015. Zum Vizemeister wurde die SG Flensburg-Han- dewitt erklärt. Der Meister der beiden Vorjahre, der in der seit Anfang März eingefroreren Tabelle den zweiten Platz be- legte, ist damit wie der THW für die Champions League der kommenden Saison qualifi- ziert. (sid) Handball: Deutsche Spielzeit beendet Bundesliga bricht Saison ab – Kiel Meister Die Damenmannschaft des HC Eynatten-Raeren hat eine neue Torhüterin verpflichtet: Jennecy Achten (32) verstärkt das Team, das in der kommen- den Saison von Blagojce „Ba- ze“ Krstev in der 1. Division trainiert wird. Ihre Ausbildung genoss sie bei Initia Hasselt, außerdem spielte sie als Ju- gendliche in der flämischen Landesauswahl. Nach einer längeren beruflichen und fa- miliären Pause begann sie vor vier Jahren in Montegnée (2. Division) wieder mit dem Handball. (red) Personalie Jennecy Achten Verstärkung für HCER-Damen
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