Persoverzicht november 2020
20 20 S PORT GrenzEcho Mittwoch, 18. November 2020 V ON J ÜRGEN H ECK Das erste Grand-Slam-Tur- niers des Jahres in Melbourne stellt das nächste große Ziel der 25-Jährigen dar. „Wenn mir Corona nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht, dann breche ich Mitte Dezember nach Australien auf“, schildert die Linkshände- rin ihr Vorhaben. Ob sie als Nummer 229 der WTA-Weltrangliste automa- tisch an der Qualifikation für die Australian Open teilneh- men darf, ist noch offen. „Das hängt davon ab, wie viele Spie- lerinnen sich für das Grand Slam einschreiben. Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Einschreibungen wegen der Reisebeschränkungen in Co- vid-Zeiten niedriger liegen wird“, umschreibt sie die The- matik. Epidemiologische Situation in Australien derzeit entspannter als beispielsweise in Europa Von diesem „Cut“ hängt für Marie Benoit viel ab, denn in diesen Krisenzeiten ist absolut unsicher, ob und wie viele Tur- niere unmittelbar vor den Australian Open auf dem Fünften Kontinent durchge- führt werden. Die Vorzeichen stehen recht gut, da sich die epidemiologische Situation in Australien derzeit entspannter als beispielsweise in Europa darstellt. Die letzten Wochen und Monaten haben aber ge- lehrt, dass sich dies sehr schnell ändern kann. Einmal in Australien ange- kommen muss sich die Ten- nisspielerin in Quarantäne be- geben. „Das ist jedoch nicht zu problematisch, da wir Spiele- rinnen dann eine Blase bilden und zumindest gemeinsam trainieren können“, so ihre Hoffnung. Derzeit geht für Marie Be- noit ein mehrtägige Entspan- nungsphase zu Ende, bevor sie noch unter der Woche wieder intensiv trainiert. „Zunächst wird es zwar auch um Konditi- on gehen, aber sehr schnell dürfte wieder Tennis im Vor- dergrund stehen“, blickt auf sie auf die Zeit bis zum Abflug nach Australien. Besseren Umgang mit dem eigenen Ehrgeiz lernen Nach eigenen Angaben hat- te die Eupenerin Bedarf, den Kopf etwas frei zu bekommen. Anfang vergangener Woche kehrte sie vor einer in ihren Augen nicht sehr zufrieden- stellend verlaufenen Tournee in den Vereinigten Staaten zu- rück. „Ich war schon etwas ent- täuscht, weil die drei Turniere nicht so gut verlaufen sind. Ich hatte mir wahrscheinlich selbst zu hohe Ziele gesetzt und bin mit diesem Druck nicht fertig geworden. Obwohl mehr drin war, habe ich je- weils sehr verkrampft ge- spielt“, analysiert die 25-Jähri- gen ihre USA-Auftritte in Ma- con, Tyler und Charleston, wo sie jeweils in der zweiten Run- de ausschied. Daraus müsse sie ihre Leh- ren ziehen: „Ich muss besser mit meinen Nerven, meinem Kopf fertig werden, eine besse- re Balance finden.“ Entscheidend dafür könnte der Faktor Begleitung sein. Deshalb zeigt sich Marie Be- noit angetan darüber, dass ein Trainer der Hope-and-Spirit- Stiftung, mit der sie inzwi- schen kontinuierlich zusam- menarbeitet, in Australien sein wird, von dessen Rat- schlägen sie dann auch profi- tieren kann. Wichtig für die weiteren Etappen ihrer Karriere scheint Benoits Umgang mit dem ei- genen Ehrgeiz. Bereits Ende 2019 zeigte sie sich unzufrie- den, obwohl sie mit Platz 244 der Weltrangliste das beste Ranking ihrer Karriere erreich- te. Im September 2020 schraubte sie diese Bestmarke auf Platz 228 herunter. „Ich muss akzeptieren, dass ich kleine Schritte mache. Positiv ist aber, dass ich überzeugt bin, mein Spiel verbessert ha- ben“, so Benoits Restoptimis- mus. Tennis: Marie Benoit bereitet sich nach US-Tournee auf neue Saison vor Die Jahresendfeiern meh- rere tausend Kilometer von zu Hause feiern: für die meisten Zeitgenossen ein Greuel, für Marie Be- noit derzeit ihr vorrangi- ger Wunsch. Denn wenn die Eupener Tennisspiele- rin zu diesem Zeitpunkt wirklich in Australien weilt, dann bedeutet dies, dass sie Chancen hat, sich für die Australian Open zu qualifizieren. Marie Benoit möchte Mitte Dezember nach Australien fliegen, um dort an den Australian Open teilzunehmen. Foto: David Hagemann Weihnachten und Neujahr „Down Under“ Remco Evenepoel zum Training nach Südspanien Zu Beginn der Woche ist Rem- co Evenepoel (Deceuninck- Quick Step) ins südspanische Calpe aufgebrochen. Dort will sich der 20-Jährige intensiv auf die kommende Radsport- saison vorbereiten. Evenepoel war am 15. August bei der Lombardei-Rundfahrt von der Straße abgekommen und hat- te sich bei einem Sturz in einen tiefen Graben unter an- derem einen Beckenbruch zu- gezogen. Bereits Anfang Okto- ber saß er jedoch schon wie- der auf dem Rad und ist guter Hoffnung, in der neuen Sai- son voll angreifen zu können. Neue Geldgeber für Campenaerts-Radrennstall Victor Campenaerts kann auf- atmen: Der Stundenweltre- kordler wird auch künftig für den südafrikanischen Renn- stall von Manager Douglas Ry- der fahren, dem nach dem Rückzug des Hauptsponsors NTT die Auflösung gedroht hatte. Nun hat Ryder offen- sichtlich im allerletzten Mo- ment noch unbekannte neue Geldgeber gefunden und den Fortbestand seines Teams ge- sichert. Die Mannschaft wird voraussichtlich unter dem Na- men Qhubeka starten und scheint auch die für eine WorldTour-Zulassung erfor- derlichen UCI-Kriterien erfüllt zu haben. NBA-Star Chris Paul zu den Phoenix Suns Die Phoenix Suns haben sich Medienberichten zufolge für die kommende Saison die Dienste von NBA-All-Star Chris Paul in einem Tauschgeschäft mit den Oklahoma City Thun- der gesichert. Über den Deal berichteten am Montag zu- nächst der Sportsender ESPN und „The Athletic“ sowie die Nachrichtenagentur AP. Für den 35 Jahre alten Star-Point- Guard Paul hätten sich die Thunder im Gegenzug ein Pa- ket mit den Profis Ricky Rubio, Kelly Oubre, Jalen Lecque, Ty Jerome sowie dem Erstrun- den-Pick der Suns im Draft 2022 gesichert. Positive Corona-Tests vor Bob-und Skeleton-Weltcups Kurz vor dem Auftakt der Weltcups im Zweierbob und im Skeleton am Ende der Wo- che im lettischen Sigulda sind Athleten positiv auf das Coro- navirus getestet worden. „Wir können derzeit keine spezifi- schen Zahlen nennen, da dies vertrauliche Informationen sind. Aber ich kann bestätigen, dass wir Fälle konstatiert ha- ben“, sagte Renndirektorin Ja- nika Judeika im lettischen Fernsehen. Die Wettbewerbe von 20. bis 22. November in Si- gulda finden wegen der Coro- na-Pandemie unter strengen Hygiene-Bedingungen in einer sogenannten Blase statt. Bach will keine Impfplicht für Tokio 2021 Die Impfung gegen das Coro- navirus soll für die Athleten nicht zur zwingenden Voraus- setzung einer Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Sommer in To- kio werden. Eine solche Forde- rung würde zu weit gehen, sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Dienstag bei einem Besuch des Olympischen Dorfs in Tokio. Keiner werde zur Impfung gezwungen, aber man werde die Athleten nach Möglichkeit ermutigen, sich impfen zu lassen, weil es bes- ser für ihre Gesundheit sei, be- tonte Bach. Handball-Topligen arbeiten an WM-Empfehlung Mehrere europäische Hand- ball-Topligen arbeiten an einer gemeinsamen Empfehlung zur Handball-WM im Januar. Eine gemeinsame Position, ob und wenn ja unter welchen Voraussetzungen Spieler abge- stellt werden, sei wünschens- wert. Bis spätestens Ende De- zember sollte es eine abge- stimmte Empfehlung geben. Unabhängig von dieser Emp- fehlung müsse jeder Spieler selbst entscheiden, ob er an der WM teilnimmt. Zuletzt hatte es angesichts steigender Corona-Fallzahlen eine kon- troverse öffentliche Debatte über das Mega-Turnier mit 32 Teams in Ägypten gegeben, auch von Spielerseite gab es scharfe Kritik an der geplan- ten Austragung. Handball-EM der Frauen komplett in Dänemark Nach dem Rückzug von Co- Gastgeber Norwegen wegen der Auswirkungen der Coro- na-Pandemie soll die Hand- ball-Europameisterschaft der Frauen vom 3. bis 20. Dezem- ber nun komplett in Däne- mark ausgetragen werden. Diese Absichtserklärung ga- ben der dänische und der eu- ropäische Verband EHF am Dienstag ab. „Es müssen noch viele Fragen geklärt werden, aber wir sind zuversichtlich, dass eine endgültige und posi- tive Entscheidung Ende der Woche verkündet werden kann“, teilte EHF-Generalse- kretär Martin Hausleitner mit. Mercedes vor Verhandlungen mit Lewis Hamilton In wenigen Tagen“ wird Toto Wolff Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit For- mel-1-Rekordweltmeister Le- wis Hamilton beginnen. Dies erklärte der Mercedes-Motor- sportchef Toto Wolff der BBC. „Du kannst auf dem Rückflug von deinem siebten WM-Titel nicht über solche Dinge reden. Das wird dem Ganzen nicht gerecht“, führte der Österrei- cher aus, „wir geben uns jetzt ein paar Tage und dann wer- den wir sprechen.“ Am Saison- ende läuft der Vertrag von Ha- milton aus. Zweiter Sieg für Dominic Thiem bei ATP Finals US-Open-Champion Dominic Thiem hat bei den ATP Finals in London seinen zweiten Sieg gefeiert. Der 27 Jahre alte Ten- nisprofi aus Österreich ge- wann am Dienstag ein hoch- klassiges Match gegen den Spanier Rafael Nadal mit 7:6 (9:7), 7:6 (7:4) und hat damit beste Aussichten auf den Ein- zug ins Halbfinale. Thiem nutzte gegen den French- Open-Sieger nach 2:25 Stun- den seinen vierten Matchball. Zum Auftakt hatte Thiem ge- gen Titelverteidiger Stefanos Tsitsipas aus Griechenland in drei Sätzen gewonnen, Nadal hatte den Russen Andrej Rubljow in zwei Sätzen be- siegt. Caster Semenya will in Straßburg klagen Die zweifache 800-m-Olym- piasiegerin Caster Semenya geht in ihrem langjährigen Rechtsstreit gegen eine Regel des Leichtathletik-Weltverban- des den nächsten Schritt. Die Südafrikanerin möchte eine Beschwerde vor dem Europäi- schen Gerichtshof für Men- schenrechte in Straßburg ein- legen. Als eine von mehreren Athletinnen verfügt sie über einen überdurchschnittlich hohen Testosteronwert wegen intersexuellen Anlagen. Der Leichtathletik-Weltverband hatte ein Testosteron-Limit eingeführt. Lässt Semenya die- se Werte nicht medikamentös senken, darf sie bei Rennen zwischen 400 m und einer Meile nicht starten. Die dreifa- che Weltmeisterin lehnt das aber ab. (jph/dpa/sid) KURZ NOT I ERT
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